RP-Konsens, Konsequenz und der Umgang mit Auseinandersetzungen

  • Das Thema juckt mich in den Fingern, deswegen gebe ich auch mal meinen Senf dazu.
    Ich sehe mich eigentlich als sehr kompromiss - und gesprächsbereiten Spieler. Wenn jemand mich ooc auf etwas hinweist oder mit mir ooc etwas bereden möchte, bin ich der letzte, der nein sagt. Allerdings gibt es grade was Konsequenz betrifft ein sehr großes Problem - in meinen Augen - und dieses ist eben die von vielen Spielern so hoch gehaltene "Ich bin der Herr meines Chars, wenn ich nicht möchte, dann passiert das nicht" These.
    Ich möchte hierzu ein Beispiel geben, um zu erläutern, warum ich in dieser These ein großes Problem sehe. Das Beispiel beruht nicht auf IC Ereignissen (nicht dass sich jetzt einer angesprochen fühlt) , ist mir aber in ähnlichen Formen schon sehr sehr oft untergekommen.

    Ich spiele einen kriminellen Charakter, der skrupellos, enorm gewalttätig und ein gutes Stück wahnsinnig ist. Durch IC und seine von mir ausgearbeitete Vorgeschichte ist er zu dieser jetzigen, enorm gefährlichen Person geworden. Also gehe ich her und warne. Oder versuche zumindest, eben diese - für andere Spieler gefährliche - Eigenheiten hervorzuheben, und das auf allen Ebenen die mir zur Verfügung stehen. Das beinhaltet Wikieintrag, Forengerüchte und nicht zuletzt das IC Play, in dem ich jederzeit versuche, anderen Spieler von vornherein zu vermitteln, mit was für einem Menschen sie es zu tun haben. Nun kommt es aber andauernd dazu, dass Spieler sich diesen Warnungen entweder verschliessen, sie nicht wahrnehmen oder sie schlichtweg ignorieren. Gut, kann alles passieren. Jetzt lassen sie allerdings den Dicken raushängen, den Feierabendhelden, etc. Ich versuche nun also, mehrmalig in Emotes wiederum zu warnen. Der Feierabendheld reagiert immer noch nicht. Und dann ziehe ich die Konsequenz und baller einmal drauflos. Schuss ins Knie. Und siehe da, PROMPT bekomm ich erstmal einen OOC Anschnauzer, was das denn soll, wieso das jetzt passiere. Oder der Feierabendheld emotet erstma ne Stunde lang garnichts, weil er nicht mit der Situation umgehen kann.

    Da bekomme ich dann einen richtig dicken Hals, weil ich erstens meinen Charakter jedesmal verbiegen muss, wenn sich einer ins Rp spielt, den Char und die Situation völlig an die Wand fährt und MIR dann die Schuld dafür gibt, dass sein Char jetzt verletzt wurde. Ich sitze dann immer hinter dem Rechner und denke mir....DAFUQ? Soll ich noch ein rotes Leuchtreklameschild aufstellen, auf dem in großen Lettern "ACHTUNG" blinkt? Gebe ich aber vorher OOC Warnungen, dann wird oft erstmal diskutiert. "Ja mein Char ist aber so." Ich halte nichts davon, ooc vorzuwarnen, wenn sich jemand in das kriminelle Umfeld meines Chars willentlich begiebt und dann alle Warnsignale die ich vermittle ignoriert und sich selbst damit an die Wand fährt. Und meinen Charakter verbiegen führt dazu, dass mein Rp mir selbst nicht mehr Spaß macht. Da fehlt einfach der Respekt des Gegenspielers meiner Meinung nach.

    Grüße,
    Gecko

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  • @ Gecko: Ich habe deinen Char IC erleben dürfen. Zugegebenermaßen war mein Char an dem Abend erst ein paar Stunden alt und ich hatte etwas Probleme mit der Situation dort umzugehen aber das ist jetzt nebensächlich. Was ich eigentlich sagen will ist das man bei euch auf der Insel recht schnell merkt woran man ist. Da braucht man meiner Meinung nach keine großen Warnungen aussprechen. Höchstens der Höflichkeit halber.
    Aber in solchen Situationen erlebt man dann oft recht traurige Dinge, wo viele Leute dann nicht in der Lage sind sich einzugestehen das ihr Char vielleicht nicht in jedem Umfeld seine riesige Klappe voll Herzensmut aufreißen sollte, außer der Spieler lässt dann zu das der Char in irgendeiner Form die Quittung dafür bekommt.
    Das soll nicht meiner vorherigen Aussage wiedersprechen, dass man immer Einspruch erheben kann. Aber das der eigene Char sich damit in die Scheiße manövriert ist da eher unausweichlich. Wenn eine Warnung kommt und sie schlicht ignoriert wird, dann liegt der Fehler einer gescheiterten Aktion bei demjenigen der zu spät merkt das sein Char vielleicht doch nicht so vorlaut hätte sein sollen.

  • Eigentlich könnte Ich da auch eine Geschichte zu erzählen, doch werde Ich das nicht, da sie zu 90% gegen alle Regeln des Forums (und der Menschlichkeit) verstoßen würde, deshalb breche ich es auf einen Punkt runter.

    Char Tot, ja, wenn es sich so ergibt, dann ist es so, WENN es denn auch passt (nicht mir, sondern in die Situation) und einen gewissen Ansatzt von respekt aufweißt. Der klassische "Ich knall dich mal ab weil.. halt" fällt da nicht drunter. Aber, ABER, das eine, was noch viel schlimmer als schlecht geschriebene emotes, dummes handeln, kurzschlussaktionen oder einfach miese Laune ist, das ist die pure OOC Motivation einem Char tot zu sehen, sein RP zu manipulieren, zu stalken, bei jeder sich bietenden Gelegenheit dinge zu drehen das sie zu einer Situation führen, in jener der Tot das einzig mögliche ist.
    Dem ganzen verpasst es dann noch die besondere Note, wenn das Opfer das nichtmal mitbekommt, und es dann erst später erfährt, das alles an sich nur ein riesiges Stage war, weil Person X Person Y nicht gefiel.. noch besser wirds, wenn mit der aktion dann Person Z geschadet werden sollte.. Ich komm mir schon vor wie bei eve, nur da ist das normal im Allianz getue.

    Aber wie nun umgehen damit? Das kann ich leider nicht sagen, da jeder in so einer Situation wahrscheinlich anders reagieren wird, zum einen wird man natürlich im nachhinein am liebsten sagen wollen "Ne.. also wenn das so ist, ist das nie passiert" nun.. in ner kleinen gruppe noch ne gute Lösung.. aber was wennd ein Char im offenem RP gestorben ist, jeder Bob un sein Hund es mitbekommen ahben, und man es SELBST sogar auch noch damals offen so gesagt hatte.. ja, schon blöd, da ist man ja voll der Inkonsequente Kerl, und schlecht über andere reden will man ja auch nicht, so kommt man zu option zwei, man nimmt es still hin, denkt sich sein teil, und macht weiter, versucht einen neuen Char, oder einen Twink mehr ins spiel zu bekommen.. doch merkt man da auch schnell, das es irgendwie nicht das selbe ist. Selbst die leute mit denen man RPed hat, die "kennt" man nicht mehr so wie vorher. Was mitunter bei entsprechenden Leuten zu Version drei führt: Frust mit Unmut am RP, und im schlimmsten fall logt man nicht mehr ein .. wobei in diesem Fall sollte man auch darüber nachdenken, ob man das ganze vielleicht nicht doch etwas zu ernst nimmt, ABER .. auf der anderen Seite auch nur eine normale Reaktion. Ich kenne Leute, die haben geweihnt, als sie ihren Chrakter zu Grabe getragen haben, weil er ihnen einfach ans Herz gewachsen ist, das RP was er hatte, man denkt über alld as nach, was man so "erlebt" hatte .. und dann wurde er von nichts anderem als Meta getötet, ja, das kann bitter sein. Doch dann gibt es noch eine weitere.. man setzt sich hin, macht sich gedanken, warum wollte mich Person X eigentlich tot sehen. In den meisten Gründen wird man aber da auch nur eher fadenscheinige Argumente zu hören bekommen, das beliebteste allen vorran *aja, wegen Unkonsequenten RP, damit du mal lernst, wie es wirklich ist" .. super *Applaus* nur fragt man sich dann, wer da das unkonsequente RP gemacht hatte.. und man kommt zu dem Schluss, zumindestens Ich, das man sich eigentlich garnicht damit abfinden muss, doch anstatt nun das RP von vielen leuten um einen herrum mit nem "wipe" zu versäuern, setzt man sich hin, man macht sich gedanken, man ließt sich durch das Wiki, fragt Lorekundige, über fast ein dreiviertel Jahr macht man sich gedanken, formt und richtet mit hilfe von RP langsam eine entsprechende Situation, die es erlauben würde, den tot zwar erlebt zu haben.. aber doch irgendwie nicht, vielleicht war es garnicht dein Char, der da starb.. eine Ilussion, ein Klon.. ein Doppelgänger ohne Erinnerungen.. oder vielleicht hat er es nie bis in die Nebel geschafft, alles was er ist irgendwo dazwichen gefangen.. und als man sich soviel mühe gemacht hat, ein mögliches Konzept auch einigermaßen Lorestandhaft zu entwickeln.. kündigt der Entwickler einen Patch an, und nimmt einem fast die ganze Arbeit ab..

    .. verdammt, glaube bin etwas abgeschweift, aber zum Glück nicht abgerutscht, weil mich das Thema noch immer extrem anpisst, wenn ich daran denke, aber konnt mich ja doch beherrschen. Wobei es mir manchmal schwer fällt, wenn es die selben leute sind, die nach konsequenz schreien, aber am lautesten schreien, wenn sie selbst mit Konsequenzen zu leben haben.. und da mein ich jetzt nicht das verhaften durch Seraphen.. sondern so dinge wie Charr am Schweif ziehen, nen OFFENSICHTLICH gefährlichen Charakter provizieren, bis er reagiert, und dann aber "nö.. da hab ich aber keine lust zu" als Argument zu bringen, wenns dann haarig wird, und eine Reihe anderer seltsamer Situationen, wo man sich selbst manchmal fragt "Warum spiel ich selbst überhaupt konsequent, und muss mich vor denen rechtfertigen"

    Es könnte sein, das sich Leute nun angesprochen fühlen, vielleicht sogar angegriffen.. und vielleicht sogar zu recht in ganz wenigen Fällen, aber allen anderen, das war nicht meine Absicht, aber kann nun mal apssieren, wenn man einen Text einfach mal aus dem Gedankengang herraus runterschreibt. In dem Sinne: Redet miteinander, auch wenn ihr die Person vielleicht nicht mögt, schlechte dinge gehört habt oder whatever.. Melden befreit, und in solchen Fällen ungemein und vermeidet vielleicht sogar eine ähnliche (oder schlimmere) Situation wie oben beschrieben.

    Einmal editiert, zuletzt von Exusia (30. Januar 2015 um 21:09)

  • Ich bin da gerade ganz bei Gecko und habe ähnliche Situationen schon selbst recht oft erleben dürfen. Wenn einem das sogar mehrfach passiert, fragt man sich (zumindest ich :3), ob man das wirklich so schlecht rüber bringt, dass der eigene Charakter eben keiner ist, der fackelt und man sich noch so mühe gibt, diesen eben nicht sofort ausflippen zu lassen. Und wenn du dann noch solche Ultra-Experten vor dir hast, die's einfach nicht einsehen wollen und man dann OOC den Whisper bekommt, wieso das jetzt sein muss ... meistens ein Punkt an dem ich ratlos bin. :confused_face:

    Konsequenz! Mehr persönlich sehr wichtig. Wenn ich mich dazu entscheide, dass mein Charakter etwas wirklich Dummes tut, dann weiß ich auch, dass das volle Möhre nach hinten losgehen kann. Wenn ich das bei meinem Gegenüber sehe und ich denjenigen dann anschreibe und dieser aber nicht einlenkt .. nun, die Diskussionen sind mühsam, zumal dann immer gerne ein Argument kommt: "Ja, aber ...!"
    Klar kann ich alles so drehen, wie man's braucht. Klar, ich KANN rerollen oder etwas ändern und: Klar, man kann über alles sprechen - bis zu einem gewissen Maß. Und dank vieler Erfahrung ist dieses Maß bei mir ehrlich gesunken. So hart das klingt, man kommt irgendwann an einen Punkt, wo man es satt hat, dass man selbst immer Zugeständnisse machen muss, aber vom Gegenüber nur Bitten kommen, wieso sein Charakter keine Konsequenz erfahren soll. Und mit Konsequenz kann vieles gemeint sein: Vom einfachen "Ich muss eingestehen, ich bin allein, unbewaffnet, reich und es ist dunkel - Klar wird man da ausgeraubt!" bis dahin, dass der heiß geliebte Dieb eben eingeknastet wird. Und wenn's passt, dann geht das eben mit einem Charakter-Tod einher. Mein Eigener natürlich eingeschlossen.

    Man muss nicht ALLES im OOC in's Grab diskutieren, man muss auch nicht darauf hinweisen, dass Dwayna-Priester keine rosa Unterwäsche tragen, weil das ja Lyssa's Farbe ist und wenn doch, dann berufe ich mich auf eine Sache: Der Ton macht die Musik!

    Ich rufe immer wieder auf, Leute, verwendet Smileys oder OOC-Emotes! (und jaaaa~ ich weiß, viele mögen das nicht <g>), aber ein Whisper "Omfg, was machst du da du Lappen?" klingt immer erstmal bescheiden! "Omfg, was machst du da du Lappen? XD" wirkt hingegen stellenweise schon mal netter! Wir lesen uns hier in 90% der Fälle und nicht immer kann man da wirklich lesen, ob etwas gut gemeint ist, oder nicht. Ich weiß, ich weiß .. manche schreiben eben sehr schroff oder eben äußerst objektiv. Ich verwende dafür einfach mal Eisenschild als Beispiel! Der weiß bescheid, den habe ich gefragt :grinning_face_with_smiling_eyes: Das ist ein Schreiber, der sehr objektiv das widergibt, was er denkt und das man da manchmal vor einer Wand von Wiki-Einträgen steht, vor Lorebelegen und einem Text, der dir sagt "Ich schreibe kluk, ich hab' recht!" .. das kann beängstigend wirken, aber ich weiß, dass er auf persönlicher Ebene, vom Reden im TS, so 'ne Nase ist mit dem man wirklich scherzen kann und wo es tierisch Spaß macht sich mit dem zu unterhalten und der unfassbar viel Humor hat. (Ich konnt's am Anfang auch nicht fassen...)
    Nur so als Beispiel am Rande, aber ich bleibe dabei: Lieb sein und Smileys ftw! Das lockert jede Unterhaltung auf und jede Person wird zugänglicher, wenn man nett auf ihn zu geht!

  • Ich weiß was du meinst, hab persönlich aber noch kaum wen getroffen, der genau meinen Pfad beschritten hat.
    Die Meisten gingen bloß in dieselbe Richtung oder parallel zu meinem.
    Auch auf dieser Ebene werden bereits Kompromisse geschlossen. Sie sind bloß so klein, dass sie kaum auffallen und einem kaum etwas abverlangen.

    Davon abgesehen denke ich, dass sich schlicht JEDER Gedanken über das Zusammenspiel machen sollte.

    Diese kleinen Kompromisse sind auch immer machbar. Aber wie ich schon in einen von den 3 Threads, welche nun aufgemacht wurden (ein recht großes Fass, was da aufgemacht wurde) habe ich von den den beiden Typen der RPler geschrieben. Und du, als auch viele hier im Forum, gehörst eher zum zweiten Typus. Wir alle machen uns Gedanken zum Kanon, wie diskutieren das in umfangreichen Threads aus, was unklar ist. Umständlich, ja, aber immerhin sind wir auf ein und dem selben Stand der Dinge. Wir gehen schon alle einen gleichen Weg, nicht den selben, aber einen gleichen.

  • Ich denke nicht, dass es Torkks um pure Provokateure geht, deren Verhalten in sich letztlich genauso kompromisslos ist wie das der Härtesten der Harten.
    Der Gecko kann z.B. als gutes Beispiel dafür dienen, dass man nicht der Stärkere sein muss, um in _es muss jetzt so_ Situationen gedrängt zu werden.

    Manchmal und das ist eine ganz gute Ergänzung zu meinem oben Gesagten muss nicht der, der gezwungen wird zu agieren der Auslöser blöder Situationen sein.


    Im Idealfall weiß jeder wo er sich bewegt und wie er sich dort bewegen sollte.

    @ S.V. Bell

    Ich gehöre definitiv zur loretreuen Hälfte und abseits von RP von dem ich quasi im voraus weiß, dass es lustig und klamaukig wird, bin ich sogar ziemlich konservativ und steifer als ich es mir dann im Nachhinein manchmal wünsche.
    Allerdings hab ich ganz klar eine Schwäche für gut gemachte Ausnahmen. Können Situationen sein oder eben Charaktere. Vielleicht ist das auch eine persönliche Schwäche und rational nicht ganz zu erklären. Ich kann aber recht klar benennen was ich als gut & spiel-bereichernd sehe.
    Anyway... Torkks wie auch Gemmi schätze ich als Spieler ein, mit denen man durchaus eine quasi geduldete Inquestur aufziehen könnte, die natürlich DANN sehr aufpassen muss was sie tut.

    "Es ist elend schwer zu lügen, wenn man die Wahrheit nicht kennt." - Péter Esterházy

    Einmal editiert, zuletzt von Pink Unicorn of Doom (30. Januar 2015 um 21:39)

  • Ich spiele einen kriminellen Charakter, der skrupellos, enorm gewalttätig und ein gutes Stück wahnsinnig ist. Durch IC und seine von mir ausgearbeitete Vorgeschichte ist er zu dieser jetzigen, enorm gefährlichen Person geworden.


    Ohne damit deinen oder irgendeinen anderen bestimmten Char zu meinen, kann man die Dinge immer von zwei Seiten sehen. Wenn du einen kriminellen Charakter, der skrupellos, enorm gewaltätig und ein gutes Stück wahnsinnig ist, spielst, wie kommt es dass er noch in der Position ist Leuten ins Bein zu schießen? Es gibt natürlich Ausnahmen aber solche Charaktere neigen realistischerweise dazu tot oder eingesperrt zu sein. Wenn sie das nicht sind, mag das Provokateure auf den Gedanken bringen dass besagter Charakter zwar vielleicht gewalttätig, aber nicht gleich selbstzerstörerisch gewalttätig ist. Schließlich ist er aller Wahrscheinlichkeit nach schon vorher provoziert worden und hat aller Wahrscheinlichkeit nach nicht jedesmal Leute erschossen ohne dafür Konsequenzen tragen zu müssen. Wenn ich einen wahnsinnigen Axtmörder beim Tavernenbesuch spiele, kann ich Leuten die nicht adäquat angstvoll reagieren nicht Inkonsequenz vorwerfen, ohne mich selbst dem Vorwurf der Inkonsquenz auszusetzen dass es mein wahnsinniger Axtmörder überhaupt so weit geschafft habe.

    Was ich damit sagen will, ist dass es selbst bei deutlichen Anzeichen nicht ratsam ist, extreme Konsequenzen nicht vorher OOC abzusprechen. Selbstverständlich muss man seine Chars nicht zur Unkenntlichkeit verbiegen, aber ich finde mangelnde Diskussionsbereitschaft ist reines Gift für ein vernünftiges Miteinander.
    Und das sehe ich persönlich eigentlich als größeres Problem als die Frage nach Konsequenz.

    Wobei ich 2 verschiedene Arten sehe wie sich manche Leute einer Diskussion verweigern:

    1. Die Einen sehen sich von vorneherein im Recht und nehmen die Meinung Anderer gar nicht erst zur Kenntnis. Sie brauchen keine Diskussion weil sie sowieso wissen was richtig ist. Dabei sollte jedem bewusst sein dass der Meinungsaustausch mit Anderen notwendig ist um seine eigenen Ansichten überprüfen zu können.

    2. Die Anderen streiten ab dass es sowas wie eine "Deutungshoheit der Lore" überhaupt geben könnte und finden jeder halt so spielen sollte wie es ihm passt. Aber selbst wenn es keine Deutungshoheit gibt, gibt es immer noch richtig oder falsch und wenn jeder so spielt wie es ihm passt - ungeachtet aller Argumente - spielen wir alle bald alleine.

  • Jaja der gute "alte" Charakter-Tod.

    Ich gebe Aithne Seitenhieb mal stumpf Recht und kündige vorher immer an ob der Char des anderen verletzt oder gar getötet wird. So viel Fairness, gehört in meinen Augen dazu und wird nicht nur an Emote's festgemacht oder an "*schaut finster umher, er würde am liebsten jemanden abknallen*" festgemacht sondern auch an vorheriger Absprache und evtl. einem Plot.
    Auch den "Mord" an seinem Charakter spielt man zusammen und MITEINANDER aus, denn bekanntlich gehören zum RP ja mehr als einer.

    Und zum miteinander gehört natürlich auch die OOC-Absprache, die auch (logischerweise) mal im Streit endet, was nur natürlich ist.

    Klar kann man sich darauf berufen das es inkonsequentes Rp ist wenn jemand flüchtet, aber dreht man mal den Spieß herum, versetzt den eigenen Charakter in diese Situation geht den meisten Leuten ganz schnell der Arsch auf Glatteis (schreibt man das so?:D Naja ihr wisst ja was ich meine).
    Sollte ein Charakter den man versucht zu erschießen/erdolchen/etc. flüchten, nachdem man ihn vorgewarnt hat wäre vielleicht weiteres Gespräch wichtig, ob man für den Tod nicht eine erstmalige Ausnahme machen könnte/würde/machen sollte und wieso der Spieler plötzlich flüchtet, aber das ist kein Grund jemanden als "inkonsequent" abzustempeln.

    Und insbesondere bei Konflikt-RP finde ich eine genaue, deutliche und auch unmissverständliche Beschreibung mehr als nur wichtig, denn das macht auch das
    RP aus was wir alle so mögen und lieben (oder auch nicht).

    Und das hier ist wieder nur eine Meinung und kein Vorschrieb wie jemand irgendwas zu handhaben hat.

  • Im Wort Konflikt steckt ja eigentlich schon alles drin.
    Man ist sich nicht einig. Es gibt Leute die reizen das Konflikt-RP so aus und machen aus jeder kleinen Mücke einen Elefanten.
    Ich selbst finde es nicht inkonsequent wenn sich ein Char auf Stress nicht immer einlässt, oder weggeht. Viele Menschen haben eine hohe Toleranzgrenze und haben sich extren gut unter Kontrolle. Andere rasten eben total schnell aus.
    Bsp: Man wird angeschrien und in der Taverne übelst beleidigt.
    Entweder prügelt man sich und versucht den andern am besten noch an Ort und Stelle zu töten, (Achtung überspitzt) weil der eigene Char jaaa sooo krass ist und nicht so mit sich reden lässt
    ODER man geht entspannter damit um. Jemandem auf eine Beleidigung hin gleich eine zu feuern ist nämlich ein aktiver Angriff und verbale Attacken sind nur im äußersten Fall strafbar. Körperliche Gewalt aber schon.

    Bei dieser Situation kommt dann schon die Situation. Beide werden zB von den Seraphen aufgegriffen und schon heißt es "Aber der hat mich Skrittverlauster Zentaure genannt!!! Ich musste ihn mit dem Zaunpfahl verprügeln!!"
    Ich hatte schon einiges an Konflikt-RP. Aber bei mir dauert es da meine Chars eher beherscht und ihre Kampfausbildung eben nicht in den Tavernen hängen lassen.

    Worauf ich aber eigentlich hinaus wollte:
    Für Konflikt RP wird es (in meinen Augen) keine Regelung geben können. Da ein geregelter Konflikt kein Konflikt mehr ist, sondern meist eine geführte Debatte mit Gegenstandsbenutzung (Stühle, Flaschen, Pistolen, blablubb)

    Aber auch hier gilt jeder sollte spielen können was er möchte (sollte aber auch akzeptieren können wenn nicht jeder gleich auf den Stress-Zug aufspringt)

    *Seifenblasenpost dank Tapatalk*

  • Ich mag nur kurz noch einmal in die Diskussion eingreifen um ihr den Spin zu geben auf den ich hinaus wollte:

    Tatsächlich geht es nicht um Charaktertode oder Konsequenzen und ob man die tragen sollte, sondern eher um Absprachen derer. Bei diesen geht es nicht um die frage OB etwas passiert - denn das ist völlig in Ordnung - sondern schlicht wann und wie.

    Dabei kann es natürlich nicht um alltägliches RP gehen, sondern eben eher um Mordplots, oder Dinge, die so tiefgreifend in das RP schneiden, dass der Charakter danach entweder nicht mehr spielbar ist oder sehr lange außer Gefecht. Meine These die ich in den Raum zu stellen versuche ist also:

    Bei Dingen, die den Charakter eines Spielers betreffen den man nicht einschätzen kann, ist es ratsam mit diesem ERST eine gemeinsame Basis zu finden ehe man ihn dazu zwingt mit der eigenen Auslegung der Situation klar zu kommen.

    Beispiel: Wenn man - selbst aus der Situation heraus - kurz den Banditen anwhispert mit "Du, wir haben ein voll cooles Verhör geplant! Wir führn dich nun ab!", dann deeskaliert das die Gesamtsituation weitaus besser, als wenn der Dieb damit rechnen muss, nach der Verhaftung ignoriert zu werden. RP-fördern vs. RP-beendent.

    Ich will im Kern nicht in Frage stellen, dass einem Plot eine innere Logik folgen muss (denn das ist es was Konsequenz meint) sondern fragen, ob es vielleicht Rücksichtslos ist den eigenen Charakter zu spielen als wäre er allein in der Welt, damit er in der eigenen Welt konsistent bleibt? Denn in den meisten Fällen treten derartige Probleme ja nicht zwischen Leuten auf die einander schon ewig kennen, sondern immer dann, wenn zwei Spielwelten aufeinander treffen - was in einer so großen Community unvermeidbar ist.

    Ich glaube eine Skala für Rollenspieler gefunden zu haben die der Situation zur Ehre gereicht: Es gibt Geschichtenerzähler und Charakterdarsteller.

    Natürlich gibt es alle Stufen irgendwo dazwischen, aber ich könnte zumindest verstehen, dass wenn ein extrem auf das andere stößt, es tendenziell zu Problemen führt.

    Was denkt ihr dazu?

    Grüße

    Torkks

    "...dass wäre wie ein Schwulenhentai von Asterix und Obelix." - Leza Taariq

  • Zitat von "Ein Genie namens Torkks"

    Ich glaube eine Skala für Rollenspieler gefunden zu haben die der Situation zur Ehre gereicht: Es gibt Geschichtenerzähler und Charakterdarsteller.


    Ich glaube nicht, dass es so simpel ist. Zwar gibt es Spieler, die eher dazu tendieren, ihren Charakter dazu zu benutzen, gezielt eine Geschichte aufzubauen und solche, die präferieren, mit der sich ihnen bietenden Spielwelt zu interagieren (auch Zwischenstufe möchte ich dabei nicht die Existenzberechtigung absprechen), doch gibt es weit mehr Faktoren, die die Harmonie beeinflussen. Zum Beispiel die bevorzugte Art der Immersion: Mir fallen spontan zwei Enden des Immersionsspektrums ein, es gibt aber sicherlich noch weitere Herangehensweisen, was die Skala mehrdimensional werden lässt. So kenne ich diejenigen Spieler, die es sehr schätzen, in die emotionale Welt ihres Charakters einzutauchen und die Gefühle zu erleben, stellt für sie einen großen Reiz des rollenspielerischen Erlebnisses dar. Dann gibt es aber auch definitiv jene, die das gemeinsame Rollenspiel aus dem Betrachtungswinkel eines Autors oder Lesers einer Geschichte betrachten (nicht sicher, wie stark distinkt diese zwei Positionen sind, möglicherweise ein und dieselbe), die tiefere Immersion nicht als erstrebenswert ansehen und ihr Vergnügen aus dem Erzählen oder Mitlesen einer spannenden, mitreißenden, schlichtweg coolen Geschichte ziehen. Das sehe ich als von der von Torkks postulierten Position unterschiedlich an, da sowohl Geschichtenerzähler, als auch Charakterdarsteller durchaus mit der Autorenposition, aber auch mit der tieferen Immersion vereinbar sind.
    Ich bin mir fast sicher, dass es noch weit mehr Faktoren gibt, die in diese Sache mit hinein spielen, kann aber spontan keine weiteren benennen.

    "That which can be asserted without evidence can also be dismissed without evidence." - Christopher Hitchens

    Einmal editiert, zuletzt von Gemmi (31. Januar 2015 um 14:52)

  • Stimme zu! Immersion ist es. Darauf hätte mich eigentlich bereits Helena bringen können, wenn ich aufmerksamer gelesen hätte! Entschuldigt - Ich nehme die Skala zurück :smiling_face:

    Zitat von "Torkks"

    Bei Dingen, die den Charakter eines Spielers betreffen den man nicht einschätzen kann, ist es ratsam mit diesem ERST eine gemeinsame Basis zu finden ehe man ihn dazu zwingt mit der eigenen Auslegung der Situation klar zu kommen.

    Diese These bleibt jedoch und ich wüsste gern eure Meinung dazu.

    "...dass wäre wie ein Schwulenhentai von Asterix und Obelix." - Leza Taariq

    Einmal editiert, zuletzt von Jorra (31. Januar 2015 um 14:55)

  • Ich werde jetzt auch mal wagen meine ehrliche Meinung zu diesem Thema zu sagen, auch wenn ich das Gefühl habe das man sich dann wieder ins Kleinste verliert anstatt beim Thema zu bleiben wie das ja schon einmal passiert ist...

    An sich stimme ich dir zu Torkks, man sollte grundsätzlich immer erst mit den Leuten ooc reden wenn man aktiv und auch massive Einschnitte in ihrem RP vornimmt oder dem Charakter. Das ist auch einer der Gründe warum ich, wenn ich jemandem im RP behandle als Ärztin die Person ( den Spieler dahinter ) über jeden Schritt aufkläre und erkläre was genau ich da jetzt mache. Viele Leute kommen nämlich mit Verletzungen zu mir die man direkt aus einem Stephen King Roman (oder wahlweise einem Horror Streifen) geschnitten zu haben scheint. Viele dieser Verletzungen sind dann so schwerwiegend dass, wenn ich konsequent den Holzweg zu Ende gehe der Char tot wäre oder ein Bein verlieren würde usw. Dann liegt es ganz oft bei mir zu sagen : "Du weißt du eigentlich, dass wenn wir das jetzt so spielen ich dir deinen rechten Arm abschneiden müsste weil dein Char sonst stirbt?" und oft ( nicht immer ) fallen die Spieler hinter dem Char dann aus allen Wolken und sind total überrascht das ihre 'kleine' Wunde von zehn cm am Oberarm die bis auf den Knochen geht und in der irgendeine giftige Suppe klebt dann solche schlimmen Folgen haben könnte. Darum gehe ich immer den Weg der ooc Aufklärung. Nun bin ich in dem Falle aber nicht der Patient und stecke nicht so im RP drin wie der Spieler das in dem Moment tut. Das Drama und die Spannung der Szene wird vielleicht durch das ooc ein wenig abgeschwächt, dennoch ist vielleicht genau das was man manchmal braucht.

    Ich greife mir jetzt selbst an die Nase uns gestehe das es mir schon einmal passiert ist das ich mich so in mein Play gesteigert habe das ich selbst total wütend war über etwas, obwohl das eigentlich nur mein Char selbst hätte sein dürfen. Das passiert jedem Mal, problematisch ist es dann nur wenn man im Anschluss Sachen sagt die man hinterher bereut. Ich habe mich ziemlich daneben benommen und auch wenn das am Anfang meiner Rollenspielerkarriere passiert ist, ist es mir heute noch peinlich das ich damals so überreagiert habe. Hin und wieder passiert mir das noch und ich glaube ich bin in guter Gesellschaft wenn ich sage : Manchmal fühlt man ein bisschen zu sehr mit und muss innerlich einen kleinen Schritt zurück machen damit man wieder einen klaren Kopf bekommt und schönes, spannendes und lustiges RP machen kann.

    Des weiteren mag ich es wenn Leute mit schweren Verletzungen zu mir kommen, vor allem weil das neben der Behandlung als solche auch noch viel mehr Play generiert. Vielleicht eine OP, die Nachversorgung, vielleicht kommt die Patientin jetzt nur noch zu mir? Vielleicht freundet man sich an weil mein Char dem anderen das Leben gerettet hat und und und und und undund... Natürlich muss man mir ooc sagen was genau der Char denn jetzt für eine Wunde oder Krankheit hat damit auch auch authentisch behandeln kann, ich bin im echten Leben keine Ärztin, habe mir aber viel Wissen angeeignet (Wunderwerk Internet macht's möglich.) und mich wirft es überhaupt nicht aus der Immersion wenn man vorher abspricht : Okay, was soll jetzt passieren? Wie kommen wir beide an schönes Play und haben auch hinterher vielleicht noch mehr RP?
    Wenn ich nämlich 'einfach mal so drauf los mache' dann kann es passieren das ich jemandem wirklich das Bein abnehme oder die Person mir eigentlich unter den Händen wegsterben würde. Das macht mir zwar Spaß weil ich dann voll in meiner Rolle als Ärztin aufgehen kann, meinem Patienten aber vielleicht weniger. Das führt dann im schlimmsten Falle zu Frust und Ärger und im aller schlimmsten Fall zum Charaktertod der aber weder von mir noch von der Person beabsichtigt wurde... Und das ist gelinde gesagt Schei...benkleister!

    Manchmal ( und das gilt nicht für alle, ich greife auch niemanden direkt an ) vergisst man im RP irgendwie das hinter jedem Char auch ein Mensch sitzt der eigene Gefühle und Gedanken hat und dem man, auch wenn man sich nur im Internet begegnet, ein Mindestmaß an Respekt zukommen lassen sollte. Irgendwie vergisst man oft das die umgebenden Charaktere eben keine NPCs sind die nur zur eigenen Bespaßung existieren sondern das dahinter ein Mensch sitzt der sich genauso viel Gedanken um seinen Char gemacht hat wie man selbst. Oft bekommt man auch das Gefühl das die Leute einloggen mit dem Vorsatz/ der Vorstellung "Das ist MEINE Freizeit und MEINE Welt und MEIN RP und da mache ich nur was ICH will." das das unfair ist und man damit allen anderen Leuten die Freiheiten aberkennt die man sich selbst innerhalb von zehn Sekunden zugestanden hat entgeht vielen Leuten dabei ein bisschen. (Und nein ich nehme mich hier selbst nicht aus, ich bin auch ein emotionaler Mensch und weit ab vom perfekten Rollenspieler.) Das ist jetzt ein bisschen überspitzt dargestellt und man verzeihe mir das, aber ich hoffe das damit klar wird was ich meine... Immersion ist ja schön und gut, aber wenn dabei Frust entsteht den man mit einer kurzen ooc Absprache hätte vermeiden können dann bringt einem auch die tollste und schönste Immersion nichts. Dann geht nämlich der Spaß flöten.

    Zu allerletzt möchte ich noch loswerden dass, wenn man immer gnadenlos konsequent und logisch ist man auch nicht weiter kommt. RP ist ein kreativer und spontaner Prozess... Konsequenz in allen Ehren ist es manchmal schade mit ansehen zu müssen wie bei einer phantasievollen Idee so lange mit der Realitätskeule auf dieser rumgedroschen wird bis man sie gar nicht mehr wiedererkennt. Konsequenz ist eben auch Holzwege zu Ende zu gehen...

    An sich möchte ich gleich sagen : Das ist meine Meinung und jeder hat ein Recht auf seine. Ich bitte also darum meinen Post nicht hier im Thread zu zerpflücken und zu zitieren was das Zeug hält um mich dann zu wiederlegen. Das ist meine Meinung, kein bindendes Manifest das ihr hiermit als euer eigenes annehmt und auch so umsetzen müsst :winking_face:

    Einmal editiert, zuletzt von Mina (31. Januar 2015 um 15:01)

  • Für mich ist ein Charaktertod ebenfalls die letzte Konsequenz. Auch mein Charakter kann sterben und ich glaube, ich habe mich irgendwann, im Laufe meiner RP-Zeit, gefühlsmäßig soweit von meinen Charakteren distanziert, dass ich diesen letzten Schritt gehen kann, ohne selbst wochenlang Trübsal zu spinnen. Traurig und schade, dass ein liebevoll erstellter Charakter stirbt, ist es natürlich immer. Diesen letzten Schritt jedoch, möchte und werde ich selbst bestimmen und das bedeutet, dass mein Gegenüber, der meinen Charakter gern erschießen möchte, mir diese Chance auch gibt. Komme ich also in das Dilemma, dass jemand mit einer Schusswaffe, aus naher Distanz, auf den Kopf meines Charakter zielt, dann wird das Eisen im schlimmsten Falle klemmen müssen, oder oder oder. Eine Lösung gibt es immer und weit lieber liegt mein Charakter Wochenlang im Heilhaus, als dass er komplett unspielbar wird. Im Grunde ist ja auch nicht nur mein Charakter betroffen, sondern alle, die zu seiner Familie, zu seinen Freunden etc. gehören.

    Zu meiner Konsequenz gehört aber auch das jeweilige Konzept, welches ich spiele. Erstelle ich mir also einen mordlustigen Charakter und lasse ihn fröhlich Bürger der Stadt, ggf. NPCs abmurksen, dann bin ich mir grundsätzlich bewusst, dass man meinem Charakter auf die Schliche kommen kann und ihn fassen wollen wird. Auch ein Tod muss dann in Betracht gezogen werden. Wie lieb ich diesen Charakter also auch gewonnen haben mag (Ich weiß, das klingt verrückt), gehe ich bei ihm definitiv auch diese Konsequenz ein. Im groben würde ich aber meinen, dass solche Charaktere meist unter dem Hinblick auf einen möglichen Tod erstellt wurden. Man ist sich also bestenfalls bewusst, was auf einen zukommen könnte.

    Anderes Beispiel. Wenn ich ein Sylvari-Höfling sein möchte, der Angst und Schrecken verbreitet, dann sollte ich vielleicht nicht mit großem Maul im Hain spazieren gehen und erwarten, dass die anderen mir nichts tun dürfen. Klar ist, auch dieser Höfling entscheidet schlussendlich selbst, ich erwarte aber schon, dass er seinen Tod in weit näherem Betracht zieht, als der nette Gärtner, der keiner Fliege was zuleide tun kann. Drehen kann man viel, aber irgendwann wird's blöd, wenn der böse Sylvari ständig fliehen kann. :grinning_squinting_face:

    Gleiches gilt für Leute, die munter auf die hier angesprochene Insel zusteuern und dort den großen Macker raushängen lassen wollen (Irgendwie will ich da jetzt auch mal hin und gucken, was da so los ist :D.... Gnaarrrrr .. Neugierde!) Begebe ich mich mit voller Absicht bewusst in eine Gefahr, dann rechne ich auch mit einem möglichen bösen Ende. Das muss natürlich nicht der Tod sein, aber es gibt jede Menge andere schlimme Dinge, die mein RP plötzlich erschweren.

    Zu guter Letzt hätte ich dann lieber, wenn es nun wirklich nicht anders geht, einen grandiosen Abgang gemacht, als in irgendeiner Seitengasse aus unerfindlichen Gründen über den Haufen geschossen zu werden. In diesem Fall und ohne jegliches Vorspiel, das irgendwie dazu führt, dass jemand den Tod meines Charakter wünscht, gibt es meiner Meinung nach auch NPCs und hier bietet sich an, mit dem eigenen Charakter kurzerhand einen NPC zu spielen und lieber Frau Schneider vom Ende der Straße sterben zu lassen, als den geliebten Charakter. Das bedarf dann sicher einer kurzen Absprache, sollte aber machbar sein und beide Parteien sind glücklich. Sofern denn nun wirklich jemand sterben muss, soll. Ansonsten lasse ich meine Charaktere gern das Heilhaus, auch mit schweren Verletzungen, besuchen. Schönes Play hätte ich davor aber schon gern, als einen Einsatz-Emote.

    Grundsätzlich sollte man aber auch einmal darüber nachdenken, ob es wirklich nötig ist, seinen Gegenüber zu töten. Viel zu häufig wird da nach der Knarre gezogen und direkt auf die Stirn gezielt. Meist reicht doch das einfache Kampfuntauglich machen.

    Einmal editiert, zuletzt von Pey Leveen (2. Februar 2015 um 21:14)

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