Einige Wochen sind bereits vergangen, nachdem der alte Baron Berlînghan das sanierungsbedürftige Kammerspielhaus dem Ministerium zur Verfügung stellte. Und endlich ist es soweit, die Bauarbeiten scheinen kurzerhand doch noch in Angriff genommen zu werden, damit das alte Gebäude zukünftig im neuen Glanz erstrahlen möge. Unzählige Karren und bepackte Dolyaks waren nötig, um das benötigte Material in die Stadt zu schaffen, wie auch unzählige Arbeiter, die tatkräftig ihr Werk im Rurikviertel in Angriff nahmen.
Auch der Büroleiter des Ressorts Kultur und Bildung bleibt nicht untätig, denn dieser wurde mit der Organisation und Überwachung der Sanierungsarbeiten betraut, wie auch mit der Suche nach weiteren Organisatoren, die sich dem neuen Kulturangebot anschließen möchten.
Im Zuge dessen wird sicherlich dem ein oder anderem aufgefallen sein, dass es still um seine privaten Belange geworden ist. Die Schwester und sein Schwager sind nach Wengenholm zurückgekehrt, dabei war doch wieder Frieden eingekehrt zwischen den Chapuys und den Berlînghans?! Es soll sogar ein schriftlicher Vertrag existieren, der diesen Umstand bezeugen könne und auch das Kammerspielhaus des dunklen Barons, zeugt eindeutig von familiärer Unterstützung für den jungen Grafen, der sein Amt als Büroleiter erst vor wenigen Wochen antrat.
Und was ist mit seiner Verlobten, der Komtess Lovidicus? Die soll angeblich mit dem besten Freund des Grafen, Baron Isaiah von Harmon durchgebrannt sein! Kein Wunder, sagen die einen, schließlich widmet sich Kristian nur noch seinen geschäftlichen Interessen! Andere sind der festen Überzeugung, dass er kein Händchen für Frauen habe, immerhin ist es bereits die zweite Frau, die ihm kurz vor der Hochzeit aus den Fingern glitt. Von Verlobungsplänen seinerseits hört man jedenfalls nichts mehr.