Interpretationen zu 'Krieger-Magie'

  • Na ja, klassisch eine Frage der Perspektive. Der Bauer, der von seinem Vater gelernt hat zu erspüren, wie das Wetter wird, und sich dabei einfach nie irrt, der Schäfer, der seine Herde mittels spezieller Pfiffe auch ohne Hütehund immer genau da hin lenken kann, wo er sie haben will, und viele andere, man könnte ihnen in einer High Fantasy Welt den ein oder anderen Aspekte der Magie unterstellen. Dennoch werden sie sich sicherlich kaum als Zauberkundige empfinden, sie machen doch nur, was man nun mal tut. Jeder von denen wäre mit sicherheit äusserst beeindruckt von dem Kerl, der mit Blitzen um sich wirft oder ein Wesen aus reinem Feuer herbeiruft. Sie mögen eine Form von Magie nutzen, die dem Magier selbst wiederum wohl nicht einmal zugänglich ist, aber das ändert ja nichts daran, dass sie es als naturgegeben ansehen mögen und deshalb von den Zaubern sehr beeindruckt sind. Aber das nur mal als reines Gedankenspiel, ohne zu behaupten, dass es in GW2 wirklich so wäre.


    Hello! Here I am! Here we are, we are one ...

    ... END OF LINE.

  • Wünschelrutengänger, Pferdeflüsterer, der Kerl mit dem bösen Blick, der, der beim Hütchenspiel immer gewinnt und der legendäre Meisterschmied - in meinen Augen könnten das alles Charaktere sein, die unterschwellig über die magische Gabe verfügen, das aber selbst gar nicht wissen. Und ihre Umwelt erst recht nicht. Vielleicht wirken sie auf ihre Umwelt ja sogar unheimlich, weil manchmal in ihrer Gegenwart Dinge passieren, die sich der normale Verstand nicht erklären kann. Aber das muss nicht heißen, dass jeder (IC) um diese Charaktere drum herumsteht, auf sie zeigt und schreit "Ha! Magier!".

    Und das heißt auch nicht, dass man das so konkret in Regeln gießen oder beschreiben muss, ob und wie ein Charakter Magie wirkt. Man kann da durchaus ein Mysterium offen lassen und für mich stirbt sowas in dem Moment, wenn man sagt "A oder B, dazwischen gibts nichts".

    Schon Markers ausprobiert?

  • Ich wollte damit auch gar nicht sagen dass sich wirklich jeder im Alltag Magie bedient. Aber wie aRestless und Wildcard schon verdeutlichen, kann man sich durchaus vorstellen dass manche Leute die besonders gut in irgendetwas sind, vielleicht ohne es zu merken, Magie dafür benutzen. In wie fern man das nun für die Welt von GW2 wirklich passend empfindet, bleibt subjektiv. Aber mir ging es in erster Linie darum zu sagen dass es keinen Grund gibt, beispielweise den Effekt von "Schmerz ertragen" als magisch bedingt zu betrachten, magische Effekte von Kriegsschreien aber grundsätzlich auszuschließen.

  • Mal von der Lore weg.

    Der Charakter muss am Ende des Konzipierens, Abwägens und Feinschleifens "rund" sein. Ich denke die Diskussion hier im Thread hat einen konsens gefunden und den Freiraum, den ein Rollenspieler hat, bereits gut aufgezeigt. Welche Fähigkeiten des Charakters, denn nun magisch sind und welche nicht liegt dann in den Händen des Spielers.

    Ich persönlich wünsche mir etwas mehr Abenteurer die ihre Fähigkeiten hinaus in die Welt tragen, darum würde ich jeden aus eigenem Interesse dazu ermutigen, etwas "mehr" mit seinem Charakter zutun. Gleichzeitig muss man aber darauf achten, dass das Wort "Magie" und "Magier" nicht in einer inflationären Art und Weise Gebrauch findet. Es nimmt andernfalls wie Agroman schon erwähnte der Magie "das Magische", dem Magier "das Besondere".

    Es hätte einen faden Geschmack, wenn ein Befehlshaber (bzw dessen Spieler) die Magie als Krücke missbraucht, um seine Männer mit seiner Stimme zu motivieren, statt dass sein gesprochenes Wort tatsächlich an die Herzen der zum Tode-geweihten Männer und Frauen andockt. Eine Sanitäterin die in den ärgsten Situationen mit blutverschmierten Händen in den Leibern ihrer Kameraden herumwerkelt erlaubt erst den Wunder, die Furcht und das Unverständnis, den man vor einer tatterigen Waldhexe verspüren könnte. Ich denke mir geht es hierbei um Viefalt.

  • @Saturnus/restless:
    Ja, so ist es nachvollziehbarer.

    Bin ansonsten ganz Brents Meinung. Nur weil abc/xyz theoretisch möglich wäre, muss wirklich nicht alles IC sein, was auch auf magisch bescheidenerem, darstellerisch aber anspruchsvollerem Wege geht und so wesentlich stimmigeres RP ergeben kann. Die beiden Beispiele sind da denke ich auch schon mit die besten.

    Dieser Thread soll wie gesagt auch nur als Diskussionsplattform dafür dienen, was man theoretisch machen kann!

    "Wer weder zögert noch zurückweicht, wird belohnt werden."

    [color=#000000]- Schriften des Balthasar, 48 V.E.

  • Natürlich, Vielfalt ist wichtig. Aber das bedeutet eben auch dass man nicht NUR den normalen Sanitäter erleben sollte. Das würde der Welt in der es Tränke gibt die schwere Wunden binnen Stunden verheilen lassen, nicht gerecht werden. Und Vielfalt bedeutet auch dass man Magie nicht nur in Form feuerball-schleudernder Bartträger begegnet, sondern dass es ein breites Spektrum an Entfaltungsmöglichkeiten für Magie gibt.
    Die Kriegerin die ich nur sehr gelegentlich spiele, ist sich übrigens auch keiner magischen Fähigkeiten bewusst und ihre Kriegsschreie dienen höchstens dazu ihre eigene Angst zu verbergen. Sie ist nichtmal besonders gut im Nahkampf. Aber sie kann recht gut schießen und ich behalte mir die Möglichkeit offen dass eine unbewusste magische Fähigkeit dabei eine Rolle spielt.

  • Sooo~

    Nach einiger Gedankenschieberei zum Thema möchte ich nochmal ein kleines, aber feines 'Update' meiner Interpretation von Magie in diesem Kontext anbringen. Teils um meinen anfänglichen Ansätzen zu widersprechen, teils um sie weiter zu vertiefen.

    Je mehr ich darüber nachdenke, desto nebensächlicher erscheinen mir tatsächlich die vormals von mir genannten optischen Indikatoren und verschiedene Formen der Beeinflussung. aRestless hat schon Recht - es ist irgendwo etwas, das mehr intuitiv stattfindet bzw. in stimmigem Rahmen stattfinden sollte. Wie man es auch dreht und wendet, ich kann mir nicht vorstellen, dass es viele akademische Lehrgänge in diesem Bereich gibt, oder auch nur eine einheitliche 'Schule' von Kriegern, die ihre Fertigkeiten mit Magie aufbessern. Es ist definitiv Nichts, was man einer eigenen Magieschule zuschreiben kann, gerade auch da es sich in der Praxis - denke ich - sehr individuell unterschiedlich veräußert.


    An dieser Stelle muss ich nochmal den Kernfaktor Adrenalin/Mut/Wut/Ehrgeiz betonen. Ich denke, dass die körperlich überragenden, 'unnatürlichen' Leistungen entsprechender Kämpfer sowohl in Bezug auf Körperkraft, -geschwindigkeit und -haltung als auch in Bezug auf Kampfschreie und gebündelte Energie von emotional aufbrausenden oder extremen Situationen abhängig sind. Es wird ein Auslöser benötigt, ein Katalysator. Etwas, das sich aufbaut oder in einem spezifischen Augenblick geweckt wird und nicht die ganze Zeit über präsent ist.

    Und da muss man meiner Meinung nach auch ansetzen, wenn man nach einer sinnigen Erklärung dafür sucht, warum der besonders herausragende Krieger sich auf diesem Wege vom 'normalen' Soldaten abhebt. Warum er über diese intuitive stärkende Magie verfügt und andere eben nicht so weit gehen können. Sei es schlichter Kampfrausch, die angeborene Lust am kriegerischen Blutvergießen. Sei es besonderer Ehrgeiz, eine bestimmte Kampfkunst zu meistern oder eine bestimmte Hürde zu bezwingen. Seien es Wut oder Hass gegenüber einem bestimmten Feindbild, usw. In vielen Fällen gewiss auch eine Mischung aus all diesen Dingen.
    Der durchschnittliche Soldat oder Söldner erreicht dahingehend evtl. schneller seine Grenzen - sei es die Furcht vor dem Tod, die seine Wut überwiegt, oder schlicht der Umstand, dass er primär im Militär dient, weil er sich damit seinen Lebensunterhalt verdient, und nicht weil er sich für einen großen Krieger hält.


    Mir ist bewusst, dass dieser Ansatz starke Parallelen zu Brents Interpretation des Wächters hat, welche darauf plädiert, dass die Wächtermagie mit Überzeugungen und Glaubenskraft verknüpft ist und der Wächter sicherer in seinen Fertigkeiten ist, wenn er besonders überzeugt ist, bzw. sie zu einem spezifischen Zweck einsetzt. Dabei ist gleichgültig, welche Überzeugung oder welcher Glaube das nun ist - die Festigkeit darin ist das Wichtigste. Ich denke, das ist dem 'heiligen Licht' aus WoW sehr ähnlich.

    Der gegebene Unterschied zum Krieger/Kämpfer/etc. ist allerdings dennoch entscheidend, denn bei diesem wären es nicht die Reinheit und Festigkeit der Überzeugung, welche die Kraft liefern (auch wenn solche mit Sicherheit in vielen Fällen damit einhergehen oder gar auslösend fungieren mögen), sondern sein Adrenalin und/oder seine Emotionen.

    "Wer weder zögert noch zurückweicht, wird belohnt werden."

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  • Ich würde hier einen klaren Unterschied ziehen.

    Wo der Wächter mit Willenskraft und Überzeugung arbeitet, einem sehr kontrollierten, gefestigen Zustand, mit innerer Reinheit und Klarheit, so sehe ich den Krieger (Faktor Adrenalin usw.) als jemand der die Kontrolle auf- bzw. abgibt.
    Kampfrausch, Kampfeswut, das Rauschen des eigenen Blutes im Ohr... das ist meiner Meinung nach die Welle auf der der Krieger reitet, sollte er wirklich zu übernatürlichem, also magischem fähig sein. Einen Krieger der Magie ganz kontrolliert und absolut bewusst einsetzt kann ich mir nicht vorstellen.

    "Es ist elend schwer zu lügen, wenn man die Wahrheit nicht kennt." - Péter Esterházy

  • Ich möchte/mus dir da leider widersprechen Unicorn.
    Natürlicch sind die Berserker gerade in unserer westlichen Welt DAS Beispiel für Kriegermagie mit ihrem Blutrausch (auch wenn ich der Richtigkeithalber hinzufügen möchte, dass der Blutrausch keineswegs alles war), jedoch im großen Ganzen unserer Welt keineswegs das einzige.
    Berserker, die in einen Blutrausch verfallen sind schön und gut, allerdings sind sie auch etwas, das ich eher "Nornkriegern" zuschreiben würde.
    Bei den "Menschenkriegern"(ohne jetzt zu behaupten, dass Kriegermagie jetzt Rassenspezifisch ist; ich wähle diese Völker um den Lebensweg des jeweiligen Kriegers zu betonen) würde ich die Kriegermagie eher eher auf Art und Weise der japanischen Meistersamurai suchen: Disziplin, Fokus und Technik ermöglichen es selbst Stahl ect. Zu schneiden; Das Schwert wird gezogen, der Feind getötett und die Klinge befindet sich wieder in der Scheide bevor Umstehende auch nur blinzeln konnten.

    Bei einer solchen Magieanwendung wäre Kontrolle und Disziplin alles, würde sich allerdings meiner Meinung nach stärker auch die Wahrnehmung und die Waffe fokussieren, als der Berserkerrausch. Z.B. Schwachstellen in Materila und Kapfstil instinktiv er/vorausahnen ect.

    Desweiteren möchte ich hinzufügen, dass gereade ein Berserkerrausch, welcher den Köper über seine Grenzen hinaus belastet, vor allem in längeren Kämpfen zu hefitgsten Nebenwrikungen, sprich Verletzungen führen, da die Muskeln Knochenbrüche hervorrufen können, sowie Muskeln und Sehen reißen können.

    Darüber hinaus wollte ich eine weitere Frage aufwerfen: Was ist mti "Soldatenmagie"?
    Es wird erwähnt, dass der 0815 Soldat keine Kriegermagie wirken kann. Wie sieht das aber aus, wenn man sagt man hat eine feste Einheit (röm. Legion, griech. Phalanx), in welcher zwar niemand 'mächtige' Krieger Magie nutzen kann, aber durhch die Menge, sichz.b. die Magie verstärkt, die gesamte Truppe furchtloser macht, die Waffen stabilier, den Soldaten die möglichkeit verleiht, gleich einem sechsten Sinn zu ahnen, wo der Kamerad ist, wie er gedeckt werden muss, ect?
    Wäre soetwas sinnvoll/logisch/möglich?

    Lebtwohl, Mutter Legion.
    Deine stählerne Faust,
    Deine mächtigen Soldaten.
    Geboren im Feuer,
    Ein Licht im Dunkel.
    Lebwohl, Mutter Legion.
    Niemals kehren deine Söhne heim.

  • Ob man überhaupt die Fähigkeiten als Magie, und wenn ja, wie man die Magie des Krieger-Charakters für sich interpretiert ist jedem selbst überlassen. Bei all der Freiheit finde ich es wichtig, "bodenständig" zu bleiben. Und mit Bodenständigkeit meine ich nicht Realitätsnähe, sondern ich beziehe mich auf das Spiel.

    Subjektives ist fast immer bestreitbar. Wenn es etwas gibt, was bei alledem annähernd objektiv ist, dann ist es die Auslegungsnähe zum Spiel, unserem gemeinsamen Nenner - hoffendlich.

    Das gesagt: Man kann sich unter einem Krieger einen Samurai vorstellen. Der blankziehende Samurai hat durch seine Abruptheit Abgrenzungsprobleme zum Dieb, aber mittlerweile ist in der Community ja bereits akzeptiert, dass die Grenzen zwischen Klassen fließend sind.
    "Ozymandias, Rostböe", "Tausend-Stich-Zarrk" oder "Lischi der Pendel" sind auch denkbar, wenn das einem und seiner Spielerschaft nicht zu abgedreht ist (Und dazu hätten sie allen Grund, wenn man plump damit umgeht).

    Um den Bezug zum Spiel zu behalten finde ich die Interpretation, Kriegermagie mit Adrenalin und Rausch zu verknüpfen wie sie Pinky vorgeschlagen hat, "bodenständig". Schließlich ist Adrenalin die Klassenmechanik des Kriegers.

    edit: Ich habe den Eindruck, dass die Nation Kryta schlanke Schwerter bevorzugt. Ich würde statt dem Samurai an einen systematisch-denkenden Fechter mit Rapier, Militärssäbel oder einhändigen Schwert denken.

    edit 2: Adrenalin-Generierung ist im Disziplin-Traitline, weil durch 'Disziplin' der Rausch kontrollierbar und als Waffe zuverlässig gemacht wird. Kontrolliertes Chaos/ kontrolliertes sich Abreagieren.

  • Samurai-mäßiges ist sicher nicht undenkbar, aber definitiv nicht repräsentativ für menschliche Kriegerschule im Allgemeinen. Wer denkt, dass Berserker und der Blutrausch für Menschen in GW2 nicht passend sind, der sollte sich evtl. nochmal intensiver mit dem Gott des Krieges auseinandersetzen. Balthasar wird an diversen Stellen mit Zorn und Gewalttätigkeit in Verbindung gebracht. Und davon ab ist Blutrünstigkeit etwas, das mindestens genauso stark wenn nicht mehr mit den Charr in Verbindung gebracht werden sollte wie mit den Norn.

    Was die 'Gruppenmagie' angeht - mir fiele Nichts ein, was sich nicht über entsprechende Motivation durch Anführerfiguren oder soldatische Disziplin und damit verbundene intuitive Verstärkung erklären ließe, die sich eben zu einer größeren 'Maschine' zusammenfügt. Grundsätzlich aber ebenso keineswegs undenkbar.

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  • @Zaark

    Das habe ich damals als klare Abgrenzung zum Wächter geschrieben, um eine Brücke zu schlagen zu den ganzen Kriegerfähigkeiten und eben der bereits von Grunt genannten Klassenmechanik Adrenalin. Im Grunde genommen ging (und geht) es dabei um die Methodik dahinter.
    Ob jemand seine Stärke jetzt daraus gewinnt, dass er diese innere Kraft mit rigoroser Disziplin bändigt und in kontrollierte Bahnen lenkt (siehe 'Disziplin Baum' der Kriegerfertigkeiten, wie Grunt schon geschrieben hat), oder ob jemand derartiges dann schlicht ein Wächter ist sind dann Umsetzungen die über die puren Grundlagen hinausgehen.

    Für Kollektivmagie wiederum sehe ich in GW keine Hinweise gegeben.

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  • Exzelsior;

    Meiner Meinung nach hat der Blutrausch eines Berserkers oder Disziplin einer Truppe wenig mit Magie zu tun. Auch der mythische Kampfstil der Samurai hat nichts mit Magie zu tun, wobei ich hier später noch etwas ausführlicher eingehen werde. Die Magie wird mehrfach unabhängig voneinander in der persönlichen Geschichte als Energieform beschrieben, meist in Form von „magischer Energie“. Man geht allerdings nicht darauf ein ob physikalische Energie und Magie ineinander umwandelbar sind oder nicht. Aber das ist auch nicht das Thema. Fakt ist, dass Magie aktiv auf irgendeine Weise gewirkt werden oder ihre Wirkung ausführen muss. Der Blutrausch ist also kein passives Magiewirken. Kampfeigenschaften die es in unserer Welt gibt sind daher auch in GW2 vollkommen "unmagisch". Der Krieger besitzt aber wie alle anderen Klassen (mit Ausnahme des Ingenieurs) auch eine magische Fähigkeit - das Siegel. Obwohl ein Siegel mehr ein Schriftzug gleicht, ist es im Prinzip ein magischer Gegenstand. Als solcher kann das Siegel magischen Einfluss auf den Träger oder andere Gegenstände übertragen wie zum Beispiel extreme Härte, Wiederstände gegen Hitze oder Kälte, eine magische Verstärkung der physischen Kraft, Ausdauer oder Schmerzunempfindlichkeit. Diese und andere Eigenschaften können durch magische Siegel realisiert werden. Der Effekt ist natürlich nicht so groß wie bei einem aktiv gewirkten Zauber und das Siegel verbraucht nach einiger Zeit seinen Energievorrat, aber es bringt eine Reihe von Vorteilen für den Krieger im Felde mit sich. Dabei muss der Krieger selbst gar nicht in der Lage sein Magie zu verwenden. Siegel können von fremden Magiern erstellt und eventuell in die Rüstung direkt eingearbeitet worden sein. Das Ganze ist natürlich aufwendig und deswegen wohl nicht gerade billig.

    Die Zerstörung eines Siegels hingegen kann mehrere Effekte haben. Zum einen wird es unbrauchbar. Zum anderen kann es die gespeicherte Magie entladen und somit den Träger schaden. Ist es darauf ausgelegt zerstört zu werden, dann kann es allerdings einen besonders positiven Effekt auf den Träger haben. Letztlich ist es eine Frage der Fantasie welche Siegel ein Magiekundiger fertigt und welche Fähigkeiten sie besitzen. Und natürlich ist es wieder eine Frage des Charakter-Konzepts ob Krieger A nun Siegel besitzt und wenn ja, welche Siegel er verwendet (also was sie für Fähigkeiten besitzen).

    In diesem Sinne ist der Krieger kein wirkender Magier, sondern verwendet die Magie durch Gegenstände, welche die körperlichen Grenzen erweitern. Anders als ein Dieb verwendet der Krieger Magie nicht aktiv um sich zu tarnen oder sich auf einen Gegner zu zubewegen. Anders als der Wächter ist der Krieger mehr daran interessiert seine physische Kraft zu erhöhen um mit den Schlägen mehr Schaden anzurichten, als ein Wächter der seinen Hieben neben der physischen Kraft auch noch magische Zauber hinzufügt. Anders als ein Wächter ist ein Krieger womöglich nicht im Stande seine Siegel zu erneuern.

    Ein klassischer Krieger ist und bleibt ein materieller Kämpfer für den Magie nur ein Hilfsmittel darstellt das zur Verstärkung seiner körperlichen Fähigkeiten beiträgt. Mit Krieger meine ich hier natürlich nur die Engine-Klasse Krieger. Ein Charakterkonzept ist natürlich nicht an eine der 8 Hauptklassen gebunden (was nun nicht bedeutet das ein IC Mesmer untote Diener beschwören kann). Aus diesem Grund ist diese Grundsatzdiskussion zwar spannend, aber die Ergebnisse relativeren sich im RP, denn hier sind die Charaktere eher selten wirklich einer fest definierten Engine-Klasse zuzuordnen, was schon bei Waffen und Rüstungsauswahl beginnt.

    OFF-Topic: Samurai

    Spoiler anzeigen

    Zu den Samurai sei noch gesagt, dass deren Kampfstil durch moderne Filme stark überspitzt ist. Ein Samurai ist kein besonders schneller Krieger. Er stellt quasi den japanischen Ritter da, ist schwer bewaffnet und gerüstet. Seine Rüstung besteht zwar nicht wie bei den europäischen Rittern aus Stahl, dass macht ihn aber nicht unbedingt gewandter. Ein Katana kann auch kein Stahl zerschneiden. Derartige N24-Fakten gehören ins Reich der Legenden. Das Katana ist sogar relativ anfällig wenn es auf besonders harte Objekte trifft. Schlägt das Katana auf eine feindliche Waffe die aus Stahl gefertigt wurde, dann zerbricht im besten Fall der Stahl des Feindes. Im normalen Fall wird die Schneide des Katanas beschädigt oder stumpf. Im Schlimmsten Fall verbiegt sich die edle Klinge. Auf Grund der Schmiedeform des Katanas zerbricht es nicht wenn es mit zu brachialer Kraft auf ein anderes Hindernis trifft, sondern es verbiegt sich durch den weicheren Schwertrücken. Aus diesem Grund muss das Katana schnell und gezielt zum Einsatz kommen, was viel Übung und Erfahrung seitens des Schwertkämpfers (hier Samurai) erfordert, wohingegen ein europäisches Langschwert weniger anfällig ist.

    Gez. Trigal

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