Exzelsior,
Ich weiß nicht ob man es schon wusste, zumindest scheint es in diesem Thread niemand erwähnt zu haben, oder ich habe es übersehen auch wenn ich eigentlich jeden Beitrag gelesen habe, aber Sylvari-Hass ist nicht erst seit HoT da. Seit dem Scarlet Löwenstein zerstört hat, hasst ein gewisser Teil der Löwensteinbevölkerung (und vermutlich nicht nur diese) die Sylvari im Allgemeinen, auch wenn Scarlet eben eine Superschurkin war von denen es in allen Völkern welche gibt. Dennoch beschuldigten die Bürger und sogar die Gardisten der Löwengarde unschuldige Sylvari, versagen ihnen Hilfe und diskriminieren sie auf andere Art und Weise. Im neuen Löwenstein findet man am Strand sogar ein Sylvarimordopfer. Die Gardisten die den Fall untersuchen wirken nicht besonders ambitioniert und das Ganze wirkt auch ein wenig wie ein Verbrechen aus Sylvari-Hass. Ungeachtet des Schicksals der Paktflotte hatten die Sylvari also schon mehr als genug mit dem Hass und Vorurteilen zu kämpfen, welche sie dank Scarlet erfahren haben. Ein solcher Sylvari-Hasser-Plot wäre also auch sehr viel früher denkbar gewesen. Jetzt da die Skeptiker und Sylvarifeinde noch mehr (nun auch berechtigte ) Gründe haben die Sylvari zu fürchten und zu verabscheuen, wäre es eigentlich Lore-widrig wenn ein Sylvari von all dem Hass dem man seinem Volk entgegen bringt gar nichts mitbekommt, oder es für sein RP gänzlich ausblendet.
Folgendes ist etwas OT, daher ist es im Spoiler:
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Ungeachtet dessen kann ich verstehen, dass manche lieber ihr "Liebe, Freude, Eierkuchen" oder wie es ein Bekannter von mir für sich so schön definiert hatte "Schönwetter"-RP spielen möchten, in welchem ja nichts so Schlechtes passieren darf, dass der eigene Charakter nicht zu sehr kaputt geht (wie auch immer das gehen soll). Allerdings wollen diese Spieler genauso Teil des öffentlichen Rollenspiels sein. Und das kann sich unter Umständen beißen. Wer nur "Schönwetter"-RP machen möchte und ungeplante, unschöne und unbequeme Konsequenzen für seinen RP-Char vermeiden möchte, der kann leider nicht am öffentlichen Rollenspiel teilnehmen oder nur sehr begrenzt.
Meiner Meinung nach ist man zwar nicht dazu gezwungen jeden "Scheiß" im öffentlichen RP mitzuspielen, aber sich nur das raus zu picken was gerade für den Charakter bequem ist und alles unbequeme für ihn auszublenden, nur weil es nicht das richtige Drama ist, weil man eventuell OOC Probleme mit der Thematik hat oder andere Gründe, geht auch nicht immer. In solchen Fällen sollte man lieber privat mit Freunden spielen unter Ausschluss der Öffentlichkeit und diejenigen die das öffentliche RP bereichern wollen nicht mit destruktiven Beiträgen behindern, weil sie das eigene RP um 100 Ecken beeinflussen könnten/müssten, sie es aber nicht wollen, weil es gegen ihre innere Harmonie verstößt. Letztlich hierzu:
- Jeder kann spielen wie und was er mag, in der dazugehörigen Umgebung/Gesellschaft.
Es hat niemand das Recht sich in nicht öffentliche Gesellschaften oder RP-Umgebungen einzumischen. Allerdings sollte es andersrum auch nicht sein. Wer immer nur privat in seiner Gruppe spielt, soll bitte nicht anderen diktieren wie sie im öffentlichen RP etwas auszuspielen haben. Die Entscheidung trifft jeder für sich selbst. Seid ihr öffentliche Rollenspieler, dann ist Konflikt-RP manchmal nicht zu umgehen und man muss auf spontane Dinge eingehen, auch wenn sie unbequem sein könnten und sie nicht zu abwegig oder störend sind. Seid ihr es nicht, dann versucht nicht eure private RP-Welt auf die gesamte Öffentlichkeit zu reflektieren. Das die Grenzen zwischem Privat- und Öffentlichen Rollenspiel schwimmend sind, ist mir bewusst. Pauschal kann man es sicher nicht für alle Spiele definieren. Ich spreche hier mehr von der Neigung und Präferenz des generellen Rollenspielverhaltens. Auch will ich jene nicht von der Teilnahme an öffentlichen RP abhalten, nur weil manche lieber im engeren Kreise spielen. Doch mit mher Spielern zu spielen bedeutet mehr Kompromisse einzugehen - auch und vorallem mit sich selbst.
Zudem frage ich mich an dieser und vielen anderen Stellen wie ein Charakterkonzept „kaputt“ gehen kann, obwohl der Charakter noch lebt und prinzipiell in der Lage ist die meisten seiner Gliedmaßen zu bewegen. Egal wieviel Schlechtes, Böses und Grauenvolles ein RP-Charakter erlebt, durchlebt und/oder mit angesehen hat, er ist immer spielbar, solange er lebendig oder nicht eingesperrt ist. Das ein Charakter vielleicht nach langer Zeit des Rollenspiels nicht mehr dem Charakterkonzept entspricht (z.B. ein Seraph der zum Mörder wurde), kann durchaus vorkommen. Damit ist das Charakterkonzept aber nicht kaputt oder unspielbar, sondern es hat sich in etwas völlig neuem weiterentwickelt. In den meisten Fällen ist auch der Besitzer des Charakters mehr oder minder selbst dafür verantwortlich gewesen, dass der Charakter diesen Werdegang erhalten hat. Schließlich entscheidet der Spieler welche Entscheidungen und Reaktionen das Leben des Charakters beeinflussen. Sofern der Plot den Charakter nicht tötet, stark verstümmelt oder wegsperrt, liegt 80% der möglichen Entwicklung für den Charakter und das folgende RP nicht in den Händen der Plotleitung sondern immer noch in der Hand des Spielers, dem er gehört.
Zudem haben die beiden Plotleiter keines Wegs von Massenmorden gesprochen. Wer und wie auf die Demonstranten oder auf die Sylvari reagiert ist ziemlich individuell. Und die meisten Rebellen werden mit Sicherheit auch Rücksicht auf ihre Gegenspieler nehmen. Immerhin sind es Charakterkonzepte. Ich hoffe doch nur, dass eine derartige Rücksicht in beiden Richtungen existiert. Denn an einem solchen Aufmarsch sind nicht nur die Sylvari mit RP-Charakteren besetzt sondern auch die Aufständischen. Sie mögen zwar formal die "Bösen" sein, aber es sind immer noch gespielte Rollenspielcharaktere. Manchmal wird es vergessen und die "Bösen" werden meist als "Freiwild" angesehen, auch wenn für sie eigentlich dieselben Regeln gelten, wie für alle anderen Charaktere im RP.
Ich für meinen Teil würde sehr gern auf der Seite der Aufständischen mitmachen. Wenn ich die Zeit habe, werde ich einen meiner Hauptcharaktere dafür zur Verfügung stellen. Wie es immer bei mir ist, bin ich für jegliche Konsequenz die den Charakter betreffen könnten offen (auch Verbannung, Tod, Gefängnis, Beförderung, Folter, Anbetung zum Gott), sofern sie logisch nachzuvollziehen ist. Eine derartige Konsequenz erwarte ich natürlich nicht unbedingt von meinen Mitspielern.
Gez. Trigal