Marlene • Minna • Milan
Marlene • Minna • Milan
Milan konnte es nicht fassen. Seine eigene Schwester hatte sein Geld, seinen Namen und den Ruf der Kanzlei benutzt, um sich einen schönen Abend in hoher Gesellschaft zu ermöglichen. Ein teures Gemälde gekauft, ohne ihn auch vorher nur zu fragen, was er davon hielt. Ein Gemälde, das er nie haben wollte. Gewiss war es nicht wertlos, aber es spottete mit seinem Titel über die Schwere ihrer Tat. Er war Jurist, ein studierter Anwalt und er hatte hart daran gearbeitet, um in die Fußstapfen…
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Marlene • Minna • Milan
Sie lehnte sich an die Theke und beobachtete die Pärchen auf der Tanzfläche. Das rote Haar glänzte und rahmte ihr schmales Gesicht ein. Sie trug ein grünes Seidenkleid, das ihre Figur betonte. Hier fühlte sie sich wie eine Königin. In dieser Welt aus Musik, verrauchtem Glamour und passionierten Tänzern. Die Sängerin auf der Bühne sang Töne, die sie mitrissen und ihr Herz schneller schlagen ließen – vor ein paar Augenblicken hatte sie dort gesungen. Sie liebte das Leben, das sie…
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Marlene • Minna • Milan
Ihre rechte Hand strich sich wildes gelöstes Haar aus der Stirn. Es dauerte noch Minuten. Viele Minuten. Schließlich fiel ihr Tür erneut ins Schloss. So wollte sie die Nacht nicht enden lassen.
Auch er stemmte sich in die Höhe, hob die Nadel von der Platte, löschte das Licht und schnappte seinen Mantel an der Garderobe. Das Glas in der Doppeltür des Vorraums wackelte kurz bevor er die Treppe hinab eilte.
Die dunkle Kapuze über dem hellen Haar folgte sie den Fußspuren von Stiefeln, die kaum mehr…
Auch er stemmte sich in die Höhe, hob die Nadel von der Platte, löschte das Licht und schnappte seinen Mantel an der Garderobe. Das Glas in der Doppeltür des Vorraums wackelte kurz bevor er die Treppe hinab eilte.
Die dunkle Kapuze über dem hellen Haar folgte sie den Fußspuren von Stiefeln, die kaum mehr…
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Marlene • Minna • Milan
„Als wir uns kennenlernten, fand ich dein Auftreten arrogant, gespielt und ziemlich berechnend. Du warst umgeben von schönen Frauen und allein beim Anblick deiner Grübchen verdrehte ich innerlich die Augen. Ein Kompliment jagte das nächste, eine freundliche Geste, einer lapidare Gefälligkeit, selbst wenn es die Organisation von Perlenwasser vom Tablett eines Pagen war. Oberflächliche Gespräche, versteckte Spitzen und ein furchtbar extravaganter Modegeschmack."
...
Vorsichtig bettete Marlene ihre…
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•••
„Du bist zu jung für den Ruhestand.“
„Ich habe auch nicht vor in den Ruhestand zu gehen.“
„Du verlässt Götterfels.“
„Ja, und du bekommst meine Wohnung dafür.“
„Dir wird es bald langweilig in unserem Elternhaus.“
„Ich werde immer noch arbeiten.“
„Keine Vorträge mehr, keine Universitätsarbeit. Keine Gerichtsverhandlungen.“
„Ganz recht. Urkunden, Beglaubigungen, notarielle Bescheinigungen… all das was an schriftlicher Arbeit anfällt und bequem von daheim erledigt werden kann.“
„Du bist Ende…
„Du bist zu jung für den Ruhestand.“
„Ich habe auch nicht vor in den Ruhestand zu gehen.“
„Du verlässt Götterfels.“
„Ja, und du bekommst meine Wohnung dafür.“
„Dir wird es bald langweilig in unserem Elternhaus.“
„Ich werde immer noch arbeiten.“
„Keine Vorträge mehr, keine Universitätsarbeit. Keine Gerichtsverhandlungen.“
„Ganz recht. Urkunden, Beglaubigungen, notarielle Bescheinigungen… all das was an schriftlicher Arbeit anfällt und bequem von daheim erledigt werden kann.“
„Du bist Ende…
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Marlene • Minna • Milan
Gemeinsam mit den anderen Freiwilligen stand sie zwischen all den Seraphen und Söldnern in der breiten Herzwaldschneise. Bereits auf dem Weg hierher wurden sie von mehreren Kreaturen angegriffen. Es sind so viele verletzt worden, manche schwer – manche tödlich. Auch dem Feldwebel, dem sie folgten, blutete das halbe Gesicht. Seine Entschlossenheit steckte sie nicht an. Nicht, nachdem das abstruse Bild einer anderer Realität sie so sehr fesselte. Adern der Leere zogen tiefe Risse durch den…
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Marlene • Minna • Milan
Das kleine Schiff hatte früher abgelegt als geplant, denn der Kapitän wollte die Winde des Wintersturms ausnutzen. Sie ließen Löwenstein hinter sich, malten sich in ihrer winzigen Kajüte aus, wie sie die Zeit nach ihrer Ankunft verbringen würden, tranken Wein und genossen die kostbare Zeit zu zweit. Sie hatten den Sturm bereits erwartet, auch wenn Milan gehofft hatte sie wären ihm davongefahren. Schon bei seiner letzten Reise war ihm das Meer nicht wohl gesonnen, ließ ihn zu den Göttern…
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Marlene • Minna • Milan
Weit und breit kein Zeichen von Menschen oder einer anderer Zivilisation. Ein kleiner Pfad schlängelte sich durch die sumpfige Landschaft, durch dichtes Geäst bis hin zur kleinen Hütte direkt am See. Mit überhängendem Dach - gestützt von hölzernen, dicken Balken. Rundherum eine Terrasse, die auf der Seeseite zu einem schmalen Steg wurde. An mehreren Stellen wurde das marode Holz schon ausgetauscht. Mal mehr und mal weniger fachmännisch, hier und da bereits mehrfach, sowohl am Haus, der…
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Marlene • Minna • Milan
Ihr falsches rotes Haar leuchtete grell. Das Licht vom großem Fenster in ihrem Rücken war schuld daran. Sie hatte die Vorhänge geöffnet und stand vor seinem Bett. „Milan.“ Bestimmt ein Dutzend Mal hatte sie ihn schon bei seinem Namen gerufen, unterschiedlich betont und nun sprang sie von liebevoll zu gereizt: „Milan!“ Langsam richtete sich der Anwalt in seinem Bett auf. „Guten Morgen auch dir.. Schwesterherz.“ brummte er und suchte nach seinen Schlappen am Boden. „Hattest du…
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Über diesen Blog
Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft - alles in allem.
Minna
Die Harmoniebedürftige