Die Straßen sind staubtrocken, wenn die Sonne scheint, feucht wenn es regnet, und an den Rändern sammelt sich Gerede an.
In Salma behauptet jemand, der neue stellvertretende Ratsherr Hohenheim plane eine Vermählung. Er habe dafür niemand anderen ins Auge gefasst als die Ministerin für Kultur und Bildung Averon. Manche unterstellen ihm Vorteilsdenken.
Hohenheim ist nicht der einzige, über den es Spekulationen dieser Art gibt. Auch die Weißenstein hat ihre Verlobung bekannt gegeben. Angeblich umgibt sie sich derzeit aber lieber mit anderen Männern als dem, den sie zu ehelichen gedächte.
In Ossa kam es zu leichtem Trubel, als bei einer Prügelei in den frühen Morgenstunden ein Marktstand zu Schaden kam. Zwei Betrunkene haben ein Handgemenge begonnen, an dessen Ende einer von beiden im Stand landete. Beide machten sich gleich aus dem Staub.
Das Haus Varathor hat es nach langer Zeit wieder ins Stadtgespräch geschafft. Nicht alle Reden sind allerdings voll Bewunderung. In Ossa und Löwenstein murmeln manche Stimmen begeistert, die Edlen hätten die Tavernen mit ihrer Gegenwart geadelt und mancher brüstet sich damit, sie gesehen oder mit ihnen gesprochen zu haben. Andere schütteln den Kopf und lassen in ihre Bemerkungen einfließen, dass so ein Tagediebleben kaum dem Stande des Hauses angemessen sein kann.
Die Wunderlampe glänzt mit engagierter neuer Einsatzkraft. Das bringt die Geschäfte wieder zum Laufen, heißt es, und es scheint, der Norn, der sich da abmüht, ist beliebt bei den Gästen.
Das Badehaus erfreut die Städter von Götterfels eigentlich. Neuerdings aber verbreitet sich das Gerücht, das Wasser wäre nicht sauber. Angeblich würde es viel zu selten gereinigt und gewechselt und stattdessen, denn das sei auf lange Sicht günstiger, durch Mesmerei für die Augen ansehnlich gehalten. Das sei dem Geiz dieser Casoria zuzuschreiben, heißt es. Beweise gibt es dafür keine.
Bestimmte Kreise tauschen Nachrichten über ein geheimes Glücksspielhaus in der Stadt Götterfels aus. Nur für einen Kreis von Außerwählten, heißt es, mystisch und geheim. Wann und wo, das weiß man nicht so genau. Angeblich verschicke ein geheimnisvoller Kerl, der sich Sandmann nennt, rätselhafte Einladungen. Im Endeffekt kennt aber doch niemand einen, der eine bekommen hat. Wer aber eine bekomme, der dürfe sich zu einem ganz besonderen Personenkreis zählen, heißt es.