Flucht aus Löwenstein - Neues aus den Lagern

  • "Du lebst, du lebst, du lebst..." schluchzt Dheatach. Sanchyro sieht zwar keinen Sinn darin das Offensichtliche immer wieder zu wiederholen, aber er weiß dass es eben Dhes Art ist. Es ist ein Ausdruck seiner Gefühle die der Sylvari selten verbirgt. Sanchyro akzeptiert das. Zumal dies alles andere als eine normale Situation ist. Ihm selbst fällt es schwer genug die Ruhe zu bewahren.

    Es war eine ereignislose Patrouille. Eine gewisse Unruhe war in der Stadt zu spüren, das lag wohl an den Gerüchten, aber das äußerte sich nicht in Vorfällen die protokolliert werden müssten. Zurück in der Kaserne nahm Sanchyro sein Schwert ab und machte sich bereit es zu schärfen. Da wurde er auf die Geräusche aufmerksam. Explosionen? Geschützdonner?
    Es war eigentlich undenkbar dass Löwenstein angegriffen wurde ohne dass sie vorher alarmiert werden würden. Und doch war es so. Draußen vor der Kaserne war der Angriff in vollem Gange. Ätherklingen-Luftschiffe verhingen die Luft und bombardierten die Stadt. Sanchyro brauchte nur Momente um den Eindruck zu bekommen dass die Schiffe relativ wahllos auf die Stadt feuerten. Sie kamen weniger um zu erobern als um zu zerstören.
    Sie mussten sich sammeln. Formieren und zurückschlagen. Natürlich war Sanchyro schon klar dass sie so oder so wenig Chancen gegen die Luftschiffe hatten, aber sie mussten zumindest am Boden die Oberhand gewinnen. Doch es war hoffnungslos. Eine Granate sprengte nicht weit von ihm einen Teil des Mauerwerks. Er sprang aus dem Weg als ein Brocken auf ihn zuflog, landete in einem Graben und nicht weit von ihm explodierte eine weitere Granate. Nur seine Rüstung bewahrte ihn vor dem Tod durch Steinsplitter.
    Er erhob sich, konnte aber kaum etwas sehen. Gestalten bewegten sich hinter einer Wand aus Rauch, sie sahen nicht nach Löwengarde aus. Er blieb erstmal liegen bis sie vorüber waren. Dann griff er sein Schwert und versuchte sich an der Wand entlang zu schleichen. Mit Plattenrüstung war das kaum erfolgversprechend, aber die Gruppe wurde anscheinend in einen Kampf verwickelt. Er eilte auf sie zu und stand dann neben einem Charr. Er war bewaffnet und trug keine Rüstung der Löwengarde. Sanchyro konnte nicht sicher sein, aber er entschied dass es ein Feind sein musste.
    Das Großschwert traf seinen Hinterkopf und fällte den Charr. Ein Mensch der sich neben ihm befand, drehte sich nach dem Gardisten um, doch auch ihn streckte das Großschwert nieder bevor er gefährlich werden konnte. Damit sah sich Sanchyro immer noch vier Gegnern gegenüber. Zu viele, wäre er allein gewesen, aber andere Löwengardisten griffen nun an. Ein Gegner wurde wenige Schritte vor Sanchyro niedergeschossen, die anderen nach kurzem Kampf überrannt.
    Er kannte die anderen Gardisten nur flüchtig, aber das spielte jetzt keine Rolle. Er hatte keine Ahnung wo Dheatach war oder ob er noch lebte, aber auch das spielte nun keine Rolle. Ein Offizier übernahm das Kommando, auch andere Bewaffnete die keine Löwengarde waren, schlossen sich ihnen an. Gemeinsam machten sie sich daran Fort Marriner oder zumindest einen Teil davon zu halten.
    Das gelang ihnen zunächst. Schließlich wurde er mit einer Gruppe anderer losgeschickt um Kontakt mit anderen Widerstandsnestern aufzunehmen. Sie begaben sich in Richtung des küstenfernen Bezirks. Unweit des Strandes wurden sie angegriffen. Sanchyro erinnerte sich noch daran wie er hier während des Marktes zwischen den Ständen patrouilliert und sich über die Unbedachtheit des Gardisten Graham geärgert hatte. Nun schoben sich Krait über den Sand und griffen sie an. Es war eine Übermacht und seine Gruppe konnte nur ein Rückzugsgefecht führen. Sie versuchten sich an einer Gruppe Palmen zu verschanzen doch nun wurden sie von der Artillerie der Ätherklingen unter Beschuss genommen. Der Trupp war schnell dezimiert und nun war auch der Weg zurück zum Fort durch einige Schaufler abgeschnitten.
    Ihre einzige Chance war die Flucht. Sanchyro zog einen Verwundeten, der selbst nicht mehr laufen konnte, auf seine Schultern und lief mit zwei Anderen nach Süden, zu dem Durchbruch zwischen den Felsen. Er rechnete jeden Augenblick damit dass man ihm in den Rücken schoss, aber es geschah nicht. Sie erreichten den Abhang der hinunter zur Blutstromküste führte. Dort trafen sie auf einige andere Löwengardisten und sonstige Bewaffnete die Bürger bei der Flucht schützten. Ein Stück weg von der Stadt befand sich bereits ein kleines Lager. Dorthin brachte er den Verwundeten und schälte sich dann aus der teilweise zerstörten Rüstung. Er selbst hatte einige Wunden die er erst jetzt spürte. Die schlimmeren davon ließ er versorgen, um andere kümmerte er sich selbst.
    Er wollte wieder los, zurück in die Stadt, oder zumindest Flüchtlingen helfen, aber er konnte nicht. Seine Beine führten ihn einfach nicht in diese Richtung.

    So erinnert er sich an die vergangenen Stunden. Wer weiß wie viel davon der Wahrheit entspricht. Wichtig ist dass seine Waffe und seine Rüstung weg sind. Und dass Dhe da ist. Er lebt. Offensichtlich, aber dennoch bemerkenswert, das muss Sanchyro anerkennen, als er den schluchzenden Freund fest an sich drückt.

  • Tagebuch der Kuxi Progens, Buch 12, Eintrag 1053, 47.07.24.23.04 eigene Zeitrechnung, Tag 1 Angriff auf LS - Geschrieben in schnörkelloser, exakter Blockschrift, die sich nur ganz selten einen etwas verspielten Touch leistet.

    Angriff kam unerwartet und überraschend. Flucht schierer Zufall. Zu hoher Körperfettgehalt. Memo an mich selbst: Schlankmacher erfinden, wenn Zeit. Keine Zeit jetzt.
    Überbleibsel der mir aus dem Löwenschatten bekannten Subjekte getroffen. Aufgewühlt. Zerstörung allgegenwärtig. Technik brilliant. Memo: Inquestur merkmale unverkennbar. Für Sanktionen stimmen.
    Rückkehr in die Stadt Wahnsinn, aber notwendig. Brauche Proben. Zerstörung schlimmer als gedacht. Verbündete von mäßigem Nutzen. Muss ruhig bleiben. Charr scheint Führungsperson. Asche?
    Zu erschöpft für eigene Erkundung. Körperliche Unzulänglichkeit allumfassend. Wissenschaftlerin, keine Entdeckerin. Unzulänglichkeit nur schwer zu akzeptieren. Muss ruhig bleiben.
    Subjekt Scarlett Briar bewandert in Intoxikation. Krait-Sylvaris Hybrid. Komplex. Proben ausreichend. Geschätzte Zeit bis Gegengift: 0.0.0.5.34. Ehrensache.

    Tagebuch der Kuxi Progens, Buch 12, Eintrag 1054, 47.07.25.20.47 eigene Zeitrechnung, Tag 2 Angriff auf LS - Geschrieben in schnörkelloser, exakter Blockschrift, die sich nur hie und da einen etwas verspielten Touch leistet. Zwei Wörter sind durchgestrichen.

    Toxin verkehrt die Wirkung generischer Antiseptika ins Gegenteil. Neutralisierung des Kraitteils -> lethale Wirkung der Sylvarikomponente & umgekehrt. Brilliant. Kein Schlaf. Wachmacher wirken wie gewünscht. Fehlerloses Design. Wie erwartet. Memo an mich selbst: Sylvari Subjekt Scarlett Briar eine Marionette? Toxin zu komplex.
    Lager Führung kopflos. Versorgung kopflos. Wundbehandlungen Zeitverschwendung. Individuelles Antiseptikum nötig. Probenzahl zu gering. Brauche Kraitproben. Brauche reine Giftproben. Charr! Keine Zeit. Memo an mich selbst: Wird die eigene Armee vergiftet? Veränderte Kriegsführung?
    Behandlung aufs Ausschwitzen reduziert bis Geniestreich. Unerprobt. Zu gefährlich. Keine Alternative. Gekränkte Berufsehre. Keine Zeit. Muss klar bleiben.
    Kessex Bericht nicht gelesen. Fehler. Unverzeihlich. Memo an mich selbst: Strafe, keine Schokolade in nächster Zeit.
    These: Bindung des Toxins in aufnahmefähigem Füllstoff??? Lebendgewebe? Atemschutz. Memo an mich selbst: Charr fähig. Simpler, effizienter Geist. Atemschutz effektiver als Bindstoffgranaten + Fangkäscher. Im Auge behalten.
    Müde. Keine Zeit. Erhöhe Dosis.
    P.S. Gold aus Bank für Atemmasken. Eisen korrodiert.

    "Es ist elend schwer zu lügen, wenn man die Wahrheit nicht kennt." - Péter Esterházy

    Einmal editiert, zuletzt von Pink Unicorn of Doom (20. Februar 2014 um 03:35)

  • Müde und abgekämpft nach einigen Stunden der Arbeit im Lazarett, in der allzu oft die Diagnose "Tod" bedeutete, setzte die Balthasar Priesterin ein Schriftstück auf. Man hatte Gerüchte gehört, die sich hoffentlich bestätigen würden, ob eines Lagers am Fuße der Abtei Durmand und genau da hin sollte dieser nicht mehr ganz so ordentliche Fetzen Pergament. Nachdem sie mit doch recht sauberer Schrift eben jene Botschaft verfasst hatte, ruckte sie erneut auf. Die frühen Morgenstunden waren bereits erreicht. Es herrschte langsam etwas mehr Ruhe. "Nach den Schreien kommt immer die Stille" - schoss ihr unwillkürlich in den Kopf. Bah.

    Sie kannte Kriege, Schlachten, ja alles, worauf man sich vorbereiten konnte. Das hier war Nichts im Vergleich zu allem je erlebten und auch wenn sie nicht bei dem Gemetzel dabei gewesen war: Es war ihre Heimatstadt die brannte. Es waren ihre Eltern, von denen sie bisher keinen Ton gehört hatte. Es musste weiter gehen. Die Hoffnung auf andere Lager war das, woran sie sich eisern klammerte. Das hier war ein Versuch eines davon hoffentlich zu finden.

    Letztlich übergab sie die Nachricht einem Boten, der nun eben auf den Weg gen der Abtei geschickt wurde, mit dem Auftrag diese Nachricht jemanden zu überlassen, der einigermaßen kompetent als Ansprechpartner wirkt. Zudem sollte er die Botschaft verbreiten, dass am Fuße der Festung der Wachsamen ebenso ein Lager existiert, in dem etliche Flüchtlinge unter gekommen sind.

    Wenn jemand das Siegel des Balthasar Klerus auf dem Brief bricht, wird er also folgende Zeilen lesen können:

    Balthasar zum Gruß,

    da Ihr den Brief eröffnet habt, gehe ich davon aus, dass er seinen Bestimmungsort gefunden hat. Mein Name ist Mavey Varik und ich bin eine Priesterin Balthasar's, Stationiert bin ich derzeit in dem Flüchtlingslager unterhalb der Festung der Wachsamen. Aufgrund der vorherrschenden Katastrophe und der Menge an Verletzten und Toten, denke ich, dass es nur förderlich wäre. etwas Zusammenarbeit zu leisten. Es wird schwierig, Resourcen zu teilen, aber sollte an etwas enormer Mangel bestehen wird man da sicherlich einen Weg finden.

    Ich hoffe auf eure Antwort.

    Möge Balthasars Kraft und Mut euer Herz stärken.


    gez. Priesterin Mavey Varik

    "The blade is the answer to disrespect."


    Wort des Jahres 2017: "Gängeln, das"
    Bedeutung: Ein Vorgang bei dem Rollenspiel erwartet wird, damit auch innerhalb des Spieles eine Reaktion erfolgen kann.

    2 Mal editiert, zuletzt von Vish (20. Februar 2014 um 10:32)

  • Tag 2 nach dem Angriff. Chaos.
    Selbst bin in die frühen Morgenstunden war am Lager an den kargen Berghängen nahe der Abtei Durmand noch reges Treiben,
    Kisten wurden umhergetragen und die langsam verebbenden Schreie der Verwundeten gingen in den Schreien derer über, die noch immer hofften ihre Verwandten irgendwo in den Massen an verlorenen und Verletzten zu finden. Der schroffe Wind fegte durch die Schlucht nahe den Mauern der Abtei, und obwohl die Flüchtlinge bereits instinktiv den geschütztesten Platz, gedrungen an die Mauern der Abtei gewählt hatten riss jeder Windstoß an den wenigen Zelten - und an der Geduld des Charrs.
    Spät in der Nacht endlich Stille, als der Wind nachließ und die eiligen Heiler der Abtei auch noch die letzten Verwundeten behandeln konnten. Jene die es geschafft hatten.
    Kümmere dich immer um die zuerst, die nicht mehr Schreien schoss Arka Sha Nebelfang ein Satz aus seiner Grundausbildung durch den Kopf.
    Er schüttelte den Gedanken ab.

    Die gebrochene Kralle schmerzte, ebenso wie die inzwischen eilig verbundene Wunde am Arm, als er das Siegel des Briefes achtlos aufbrach und den Umschlag fallen lies.
    Düster dreinblickende, bernsteingelbe Augen überflogen die Zeilen des Briefes - und ein knappes Schnaufen kündigte einen grimmigen Tatendrang an.
    Grob bellte er im Fackelschein durch das Flüchtlingslager "Papierr! Stifte! Tinte! Haben wirr irrgendwas davon hier?"


    Der Antwortbrief wurde grob zusammengefaltet. Kein Siegel, kein Absender, kein Umschlag. Ein Stück Papier - dessen Zustand wohl ein Spiegel der allgemeinen Situation war.


    Grob wird der Brief zusammengefaltet.
    Mit einem Kopfnicken und einem barschen Räuspern wird einer der Flüchtlinge von dem großen Feuer zu sich gewunken, ein junger Seemann, dessen rechter Arm bis zum Ellenbogen in dickes Segeltuch eingewickelt wurde. Mit einem unsicherem Blick sieht dieser zu dem Charr auf, versucht ihm in die Augen und nicht auf die scharfen Zähne vor seinem Gesicht zu blicken als dieser ihn anspricht.
    "Du bist verletzt. Kämpfen kannst du nicht, jagen kannst du nicht, Zelte errichten kannst du nicht" - den protestierenden Blick des Mannes kommentiert Arka Sha nur mit einem leichten Antippen seines Verbundenen Armes, der ihn zusammenzucken lässt.
    "Du siehst, was ich meine, Bursche. Aberr ich habe eine Aufgabe für dich, eine wichtige Aufgabe. Du wirrst mir diesen Brief in den Norden bringen, zu der Festung der Wachsamen. Dein Arm mag gebrochen sein, deine Beine sind gesund. Lauf im Morgengrauen los und raste erst, wenn du die Festung erreicht hast."

    »Ich habe Dinge gesehen, die ihr Jungen niemals glauben würdet:
    Gigantische Luftschiffe, die brannten, draußen über den Ebenen von Ascalon.
    Ich habe Geschützfeuer gesehen, glitzernd im Dunkeln, nahe dem Löwensteiner Portal.
    All diese Momente werden verloren sein in der Zeit, wie Tränen im Regen...

    ...Zeit zu feiern

    4 Mal editiert, zuletzt von Arka Sha (20. Februar 2014 um 12:39)

  • Vor zwei Nächten


    In ihren Träumen war sie wieder jung. Das graubunte Rudel tollte ausgelassen durch den Wald und sie lief inmitten ihrer Brüder und Schwestern. Im Spiel verlor sie den Anschluss, eine Fährte lockte sie hinunter zum Fluss. Durstige Welpenzunge leckte süßes Bergwasser auf. Ein Geräusch am anderen Flussufer. Sie schaute auf und sah dort ein seltsames Tier stehen; eines, das sie noch nie zuvor gesehen hatte. Vier Pfoten, denen der Leopardin nicht unähnlich. Ein kraftvoller Leib, zum geschmeidigen Jagen gemacht. Ein stolzes Haupt, umgeben von voller, goldener Mähne. Das fremde Tier öffnete sein Maul und stieß ein mächtiges Brüllen aus, das von den Bergwänden donnerte. Sie zuckte zusammen, der kleine Welpenleib stellte das graue Fell auf. Winzige Wolfszähne wurden gebleckt. Und dann begann das fremde Tier zu sprechen.

    "Du musst gehen. Dorthin, wo tausende Leiber versengen. Du musst gehen. Dorthin, wo der Rabe brennend vom Himmel fällt. Du musst gehen. Wach auf. Wach auf!"

    Die kleine Welpe legte den Kopf schief, ein leises Wolfswinseln kam aus der Schnauze, einer Frage gleich. Und dann begann die volle Mähne des seltsamen Tieres zu glühen, bis der ganze Leib in Flammen stand. Zum Schmerzgebrüll hob das Tier an, doch aus seinem Maul kam kein Laut, nur ein giftiger, grüner Schwarm brummender Insekten, der direkt auf die Wolfswelpe zuhielt...

    Die Alte erwachte mit brennender Brust und tränenden Augen. Ihr Keuchen hallte in der dunklen Höhle wieder, prallte von den Wänden. Rasendes Herz, zitternde Glieder. Zwei silbrige Augen, weit und rund wie der Vollmond starrten entsetzt durch die Dunkelheit. Sie brennen...alle brennen sie. Ich muss...
    Der Morgen graute noch nicht, da war die Wolfsmutter schon unterwegs in den Westen.


    Heute

    Er lief auf altbekannten Pfaden durch das verschneite Tal, die Nüstern gebläht und den Bogen im Anschlag. Die Luft war klar und hier im Brockenmund war er weit genug entfernt vom scharfen Aschedunst, um klare Fährten wittern zu können. Hier waren die Tiere auch noch nicht gänzlich verschreckt vom Ascheregen und den Jagdgruppen, die polternd durch die wilde Weite zogen. Das richtige Revier, um Fleisch für hungrige, verzweifelte Mäuler zu reißen. Drei Moas und vier Schneehasen waren dem pirschenden Wolf bereits zum Opfer gefallen und des Abends würde er bestimmt mit noch mehr Blut um die Schnauze ins Lager zurückkehren. Wenn er es überhaupt zurückschaffte. Er spürte es bereits in sich hochkochen. Genährt vom Zorn über soviel Leid, gefüttert vom Schmerz über das Schicksal des Rabenbruders schloss sich langsam aber sicher Wolfs Griff um ihn. Drückte ihm die Kehle ab und zwang den Norn immer mehr in den Hintergrund. "Geh, bete zu deinen Göttern wenn es hilft." hatte die Borste noch gesagt. Und das tat Eik. Dies hier war sein Gebet. Dies hier war die Andacht der Kinder Wolfs. Der Skaldenwirt ließ seinen Bogen fallen und tiefes Knurren entrang sich seiner Brust. Gleich brauchte er keine Waffen mehr, kein Rüstwerk. Die Fährte der Elchkuh stieg ihm in die Nase und als er den harschigen Hügel hinaufhetzte, verschwand der Norn in Schnee, Blut und Heulen.

  • Am heutigen Morgen


    Man sah die kleine Asura mit der noch immer recht zerzausten Frisur schon am frühen Morgen durch das Lager hinken. Der Fuß schien aber wesentlich besser schon zu sein denn von ihrer Arbeitswut lies sie sich nicht abbringen. Erst den Zettel an das Infobrett pinnend, fing sie an gemeinsam mit ein paar Abteilern und einer weißhaarigen Norn, welche von einem Wolf begleitet wird, ein Kochzelt aufzubauen und auszustatten.
    Es dauerte alles seine kleine Weile dennoch sollten sich die Flüchtlinge diesen Morgen über eine warme Mahlzeit freuen können, bestehend aus Grütze und obenauf eine eingelegte Kirsche.

    Die Asura selbst ist immer wieder dabei zu erwischen wie sie ins Leere starrt und fast schon hoffnungsvoll zu dem klenen Anlegeplatz für die Heißluftballons sieht, wohl wartend auf Neuigkeiten.

    Tagesmenü; (ooc; 20.2.)

    Grütze
    die Tagesration Brot und ein Stück Käse.

    Abendessen; Dolyak Eintopf.

  • Noch in der frühen Nacht brach der kleine Trupp in Richtung Lornars Pass auf, die Führung übernahm statt wie üblich die Kommandantin nun ein Erfahrener Norn, der den Trupp sowie die mit allerlei Versorgungsgütern bepackten Dolyaks sicher durch die schneebedeckten Wege führen sollte.
    Mit grimmigen Blick bildete die rotschöpfige Kommandantin das Schlusslicht, wohl sah man ihr die Ereignisse rund um Löwenstein bereits im Gesicht an, statt ihrer normalerweise ruhigen und freundlichen Art schien sie in sich gekehrt zu sein, die Nachricht vom Falle Löwensteins scheint sie schwer getroffen zu haben.

    Ziemlich spät in der Nacht, entschied der Norn Rast einzulegen,und erst beim ersten Sonnenlicht weiterzuziehen, zu gefährlich in tiefster Dunkelheit durch die Berge zu ziehen. So fand die Einheit in Belldrons Wachthome einen Platz zum Aufwärmen und übernachten. Bereits in den frühen Morgenstunden sollte ihre Reise weitergehen, in Richtung Flüchtlingslager....

  • Nachdem Phloxxi nunmehr fast 40 Stunden geschlafen hatte, meldete sich das Leben in Form eines knurrenden Magens bei ihr zurück. Verschlafen blinzelte sie in Richtung Zelteingang und fragte sich, welcher Tag und welche Stunde es wohl sein mochte. Ihrem Gefühl nach hatte sie eine Ewigkeit geschlafen, und bis auf ein brennendes Gefühl in den Lungen, welches zu immer wiederkehrenden Hustenanfällen führte, fühlte sie sich fast normal. Draussen vor dem Zelt herrschte reges Treiben und von irgendwo her zog der Duft einer frischgekochten Suppe vorbei.

    Phloxxi schwang ihre kurzen Beine vom Feldbett, stand auf und zog sich ihre versengte Ledermontur an. Sie stank fürchterlich nach Rauch und war völlig verdreckt, aber es gab nichts anderes. Noch immer etwas wackelig auf den Beinen, stapfte die kleine Löwengardistin ins Freie und schaute sich um, die Quelle des Essensgeruchs suchend. Etwas weiter die Zeltreihe entlang war eine Feldküche aufgebaut worden, in der sich mehrere Angehörige verschiedener Rassen tummelten und Flüchtlinge mit einer heißen Suppe und einem Stück Brot versorgten. Phloxxi stellte sich geduldig ans Ende der Schlange und lauschte den Gesprächen um sie herum. Zwei Menschen, deren Gesichter sie flüchtig aus Löwenstein kannte, unterhielten sich über ein Aushangbrett am Lagereingang und über Boten der verschiedenen Orden, die zwischen den Flüchtlingslagern hin- und herreisten und Gesuche austauschten. Da sie immer noch nichts über den Verbleib ihrer Einheit wusste, beschloss sie nach dem Essen auch eine Suchmeldung zu verfassen und den nächsten Boten mitzugeben.

    Endlich war sie an der Reihe mit Essenfassen und mit einem dankbaren Lächeln nahm sie die Schüssel und den Brotkanten in Empfang. Sie fand einen Platz an einem der langen Tische und machte sich heißhungrig über das Essen her.

    Später sah man sie dann einen Zettel an das Aushangbrett pinnen, auf dem folgender Text in ordentlicher Handschrift verfasst war:

    Suche meine Kameraden von der Löwengarde,
    Einheit von Hauptmann Weniger und Konstabler Dunkler Grigg.
    Ein Mensch - ziemlich groß
    Ein Asura - nicht so groß.
    Wer kann mir etwas über ihren Verbleib, derzeitigen Aufenthaltsort/Zustand sagen?

    gez. Gardistin Phloxxi, Einheit Weniger

    Desweiteren schrieb sie zwei Briefe, die sie den Boten übergab, die in den Norden und den Osten ritten. Darin teilte sie ihren Standort mit und bat um neue Anweisungen. Noch eine Weile blieb sie am Eingang des Lager stehen und schaute in die Ferne. Der Himmel hinter den Bergen war immer noch unnatürlich gerötet und es war gut, dass die Bergkette den Blick auf das zerstörte Löwenstein gnädig verbarg.

    Exzelsior!

  • Nornsche Liebe, Spielzeug und Schokolade

    Spät in der Nacht war es, als Verjeni endlich in ihr Zimmer in der Wachsamen-Festung in die Felle neben dem eigentlichen Bett fiel. Jenes hatte sie einem Menschen- Ehepaar überlassen, die ihren Sohn vermissten. Seufzend rollte sich der Rotschopf in die Felle und blickte auf den leeren Platz neben sich. Plötzlich fiel es ihr wie Schuppen von den Augen und so leise wie möglich sprang sie auf und rannte noch einmal in die Festung. Papier und Stift waren schnell gefunden und so verfasste sie rasch einige Zeilen, die sie in die Obhut eines Brieffalken gab. "Los flieg. Vale ist nicht so schwer zu übersehen" , raunte sie dem Tier zu. Mit kräftigen Flügelschlägen erhob sich das Tier von den Zinnen der Festung und flog nach einigen Runden des Aufwind nutzens direkt in Richtung Schaufler- Schreckklippen.

    Es waren bereits viele Stunden vergangen, seit sie den Brief abgeschickt hatteund nervös starrte Verjeni immer wieder in die Ferne. Neugierige und Fragende Blicke ihrer Patienten erntete sie, doch die Norn winkte stets ab: "Nich wichtich, nich wichtich. So un nu schön stillhalden." Bis dann endlich zur Mittagszeit ein erlösendes Geräusch ertönte und ihr ein breites Lächeln ins, mittlerweile wieder verdreckte, Gesicht trieb. "Jeni?! Jeni?! Wo bistn du verdammt?!" , ertönte es laut über die Zeltstadt. Eine weitere Norn war eingetroffen. Kein Flüchtling. Mit Schokoladenfarbiger Haut und zwei mehr als nur vollbeladenen Dolyaks im Schlepptau die unter der Last röhrten. Kaum als die Worte zu Ende gesprochen waren, war auch bereits Verjeni aus ihrem Zelt gekrochen und der dunkelhäutigen überschwänglich um den Hals gefallen und unter vielen neugierigen und fragenden Blicken wurde erst einmal geknutscht, ehe sich das Pärchen besann. "Hast du alles bekommen Schneehase?", fragte der Rotschopf. "Klar! Deine Vale hat alles bekommen", war die Antwort und die goldenen Augen der anderen Norn funkelten. "Na dann auf auf! Wir haben nicht viel Zeit, aber viele Kinder, die Spielzeug und Schokolade brauchen!"

    Als die Worte "Spielzeug" und "Schokolade" gefallen waren, war es bereits zu spät. Im Nu waren die großen Weiber umringt von Kindern. Die beiden lachten und nach und nach wurden die Kisten abgeladen und aufgebrochen. Plüschgreifen, Teddys, Figuren aus Holz, Puppen, kleine Instrumente und allerhand andere Sachen wurden gerecht verteilt. Doch nicht nur Kinder holten sich etwas Freude durch Spielzeug - einige Erwachsene kamen ebenfalls, um sich ein klein wenig Licht in ihr Leben zu holen. Auch gab es für jeden ein Stück Schokolade. Rasch hörte man in der Zeltstadt Gelächter und fröhliches Gekreische. Es würde nicht für immer halten. Das war klar. Aber zu mindest konnte man für den Moment etwas Hoffnung und Freude machen.

    Als alles geschafft war, legte Valeskr ihren Arm um die Seite Verjenis und sah sie an. "Haben wir doch gut gemacht, hm?", meinte sie lächelnd und Verjeni nickte ruhig. Zufrieden.


  • Graublau zog sich der weite Himmel dahin, spülte die Wolken hinweg. Matte Farben, die sich über einer weißen Schneedecke erhoben. Ebenen und Hügel wurden gleichermaßen von ihr berührt und in der Ferne röhrte ein unzufriedener Bock.
    Tropfen rannen von den Eiszapfen herab, die sich mittlerweile an den Holzbalken des Zeltes gebildet hatten. Das kleine Feuer im inneren wärmte nicht nur den bulligen Norn und sein Werk, auch das gefiederte Geschöpf unter der Decke sollte davon warmgehalten werden. Stetig tropfte es von den Eiszpfen hinab in die karge Schneeschicht die am Zelteingang endete. Keinen Meter weit entfernt.
    Das kleine Lager war recht ruhig zu dieser Tageszeit, die behelfsmäßige Unterkunft trotze dem Wind, der in der Nacht frische Flocken heruntergeweht hatte. Nur das leise Glimmen des kleinen Feuers pulsierte und spendete höchstens spärrliches Licht in der Düsternis des Zeltes. Knarzend beugten sich die gestapelten Äste ihrem Schicksal die jene gierig leckenden Flammen für sie bereit hielten.

    Schwerfällig setzte sich der Norn, untermalt von leisem Knochengeklapper, wieder auf den harten Boden, ächzend, als hätte er bereits die Hundert überschritten. Dabei war das behaarte Gesicht fast Faltenfrei - jene tiefen, verräterischen Furchen bildeten sich stehts nur aus Wut oder Skepsis in Stirn- und Augengegend.
    Grikahr ergriff das Messer neben sich - scharf war die Klinge. Gutes, altes Nornhandwerk, Schnitzgut um Holz zu präparieren. Doch was für Holz gut ist, reicht auch für Knochen aus.
    Sorgfältig nahm er wieder seine Arbeit auf, weiße Scheibchen von dem Beinknochen zu trennen, der noch mit Knorpel- und Fleischresten versehen waren und die er wohl dem Moa stibitz hatte, das dieser Legendensänger am Vorabend ins Lager brachte. Zumindest... sah es nach etwas ähnlichem aus.

    Wie die ganze Nacht schon, wachte er über den Bruder, der nicht der Seine war. Den Raben, zu dem er geführt wurde. Bis auf seine zwei Besorgungen und ab und an einen Rauchgang hatte er das Zelt nicht verlassen. Er kontrollierte die Verbände, die Atmung und den Puls in regelmäßigen Abständen, doch je mehr Zeit verstrich, desto größer war die Sorge die ihn überkam. Niemand verdiente so das zeitliche zu segnen. Ohne Kampf.
    Nachdenklich drehte er an dem kleinen Eichhörnchenknochen, der sein rechtes Ohr schmückte als er auf die weißen Scheiben hinunter blickte. Jetzt fehlte nur noch das Johanniskraut und etwas frisches Blut...
    Gesagt, getan, war die verstärkte Paste eine Weile später fertig. Matschig, rosa und unapettitlich riechend, schmierte er erneut die wunden Stellen damit ein, setzte die Verbände neu und lauschte dabei dem Treiben vor dem Zelt. Irgendwo zwischen Hektik, Hoffnung, Trübsal und Kummer schwang die Stimmung hin und her. Wie auch sonst?

    Als Grikahr die Verarztung beendet hatte, wischte er die Hände an einem bereits dreckigen Tuch ab und führte seine stumme Wache fort. Mehr konnte er nicht tun. Dem Federvieh blieb nichts, als auf diese nichtnutzige Schülerin zu hoffen.. und die anderen Weiber die sich mit auf den Weg gemacht hatten.
    Wieder einer mehr... dachte er bei sich.

    "Das Ziel des Schreibens ist es, andere sehen zu machen." - Joseph Conrad (1857-1924)

  • Der luftverpestende Qualm wurde ein letztes Mal tief in die Lungen gesogen, eh er den heruntergerauchten Zigarettenstummel schlicht aus dem Mundwinkel kippen ließ, um ihn mit dem Abstatz des rechten Panzerstiefels auszutreten. Wieder stand er an der Klippe, den Blick meilenweit südwärts gewandt. Eine geschlagene Stunde lang starrte er einfach nur stumpf in diese Richtung. Dort war der Himmel nach wie vor schwarz vom Rauch, aber immerhin schien nicht mehr ganz so viel zu brennen wie noch am Vortag. Was nicht bedeutete, dass wenig brannte. Der Priester Balthasars knirschte mit den Zähnen, wie so oft. Es schien, als würde er letzthin wenig anderes tun.

    Hinter ihm war im Flüchtlingslager und oben an der Feste nach wie vor reger Betrieb. Er drehte sich nicht um. Die Nacht durch hatten viele von ihnen gearbeitet, um den verwundeten Flüchtlingen zu helfen, aber Sentenzar war hier nutzlos und fehl am Platze. Er hatte einigen Soldaten Mut zugesprochen, aber mit der Heilkunst hatte er Nichts zu schaffen, diese Aufgabe fiel anderen zu. Sein Hammer dürstete danach, Feindknochen zu zertrümmern. Er war hier, um dem Militär zu helfen, nicht den Zivilisten. Wo sie alle hier Zuflucht suchten, wollte er Nichts weiter, als direkt nach Löwenstein hinab marschieren. Wie es schien, war er mit diesem Wunsch größtenteils allein.

    Löwenstein war seit jeher eine Beleidigung für die krytanische Krone gewesen, wenn es nach ihm ging. Es musste eines Tages fallen... wenn auch nicht so. Jetzt wäre der Zeitpunkt gekommen, um einen Keil in die Bresche zu schlagen und sich langsam zur Rückeroberung bereit zu machen. Aber daran dachte natürlich Niemand. Wie absehbar. Ein mattes Schnauben erfolgte. Sie machten ihn aggressiv, alle miteinander. Novizin Nerundes mit ihren närrischen Alleingängen, die ganze kriminelle Löwensteiner Meute mit ihren Sprüchen, die sich hier versammelt hatte... und Mavey. Sie hatte ihre Prioritäten vergessen. Oder.. war er es, der das hatte?

    "Bah.", machte er dumpf. "Jetzt geht das schon wieder los. Unfassbar." Die eiserne Miene des bulligen Balthasarpriesters verkrampfte, und der rechte Panzerstiefel trat knirschend aus, ruckartig. Der Ausbruch riss einen Batzen Erdreich samt der zertretenen Kippe den Abhang herunter. Als der cholerische Anfall vorüber war, wandte er sich wortlos ab.


    _________


    Zarrj schreckte mit einem Zischen hoch. Das Erste, nach dem er tastete, war sein Gewehr. Das Zweite war sein Flachmann. Diese beiden Gegenstände waren das Einzige, was dem Zaishen-Golemanten aus der Feuerhölle Löwenstein noch geblieben waren - und die einzigen Dinge, die gegen seine Alpträume halfen, wann immer sie ihn aus dem Schlaf rissen. Er sah das Inferno, immer und immer wieder, und mittendrin er selbst, machtlos ohne seinen Golem. Leider neigte der Schnaps sich dem Ende zu, und an anderen Alkohol würde er so schnell nicht mehr kommen.

    Der mickrige alte Asura rollte sich ächzend aus der zerschlissenen Hängematte, die er zwischen zwei Palmen aufgespannt hatte. Sein panscopisches Monokel war verrutscht, doch was scherte es ihn. Schwül war es hier an der Blutstrom-Küste, und über Nacht hatte er gefühlt zwanzig weitere Moskito-Stiche geerntet. Sie waren in den weiten, bewucherten Innenhof der Sturmklippen-Feste hinauf verlegt worden, denn das Flüchtlingslager am Fuß der Insel war zum Bersten voll. Immerhin war es hier ruhiger.. ein schwacher Trost.

    Thrymaer's Feldbett war leer, ebenso das des Charr. Vermutlich waren sie bei Eichwald. Der alte Priester Balthasars lag im Sterben - zwei Schauflerkugeln hatten ihn erwischt. Zarrj stieß einen garstigen Klagelaut aus, wütend und verzweifelt gleichermaßen, bleckte sein lückenhaftes Gebiss voll messerscharfer Zähnchen. "Verdammiffh. Ifh hätte ffhneller ffhieffen müffen.", lispelte der golemlose Golemant. Dann machte er sich auf den Weg zum Fuße der Insel. Vielleicht gab es wenigstens noch etwas Essbares abzugreifen.

    "Wer weder zögert noch zurückweicht, wird belohnt werden."

    [color=#000000]- Schriften des Balthasar, 48 V.E.

  • - Rückblick: Kurz nach dem Angriff -

    Tzosh, Diza und Nhyrra, welche die letzten Tage beim Imbiss Gabel & Kelle verbracht haben - Teils in Sorge über den eventuell bevorstehenden Angriff, teils nicht, weil bestens auf alles vorbereitet (O-Ton des Schätzmeister) - gelang es vor dem Zusammenbruch des nord-östlichen Ausgangs von Löwenstein die Stadt zu verlassen. Dem hastigen Aufbruch sind einige kleinere Blessuren, Schnittverletzungen und Prellungen geschuldet. In der Eile wurde noch versucht ein paar Habseligkeiten aus dem Imbis zu retten.

    Zusammen mit Dizas Golem, einen Kessel voll Kram und dem Gefühl nicht wirklich zu wissen, was alles passierte, machten sich die drei auf den Weg zur Feste der Wachsamen. Stunden später und ordentlich durchgefroren kam man dort an und schloss sich den anderen Flüchtlingen an.

  • "So..nun ruht euch aus, Gardist" , meinte der Heiler, ein alter Herr mit freundlichem Lächeln zu Owen, nachdem er den Verband am Kopf des Gardisten angebracht hatte. Mit einem dankbaren nicken entließ Owen den alten Mann, der sich eilig daran machte, sich um weitere Hilfsbedürfitge zu kümmern. Leute, die weitaus schlimmer dastanden als der Gardist selbst. Owen hatte verdammtes Glück gehabt, dass es die Klinge ihn an der Stirn nur gestriffen hatte...hätte auch um einiges übler für ihn enden können. Er schaute sich im Lager um, dass die Abtei für die Flüchtlinge am Lornars Pass errichtet hatte. Wo er auch nur hinsah, sah er in zerrüttete Gesichter. Leute, die es immer noch nicht fassen konnten, dass Löwenstein in Schutt und Asche stand. Leute, die um ihre Liebsten trauerten. Auch wenn sie alle überlebt hatten, für sie und Owen miteingeschlossen würde es nie wieder das selbe sein.
    Egal wie viel Zeit nach der Flut vergangen war, für Owen war das Erlebnis surreal...soviele, die gestorben sind...Familien, die auseinander gerissen wurden...Kinder, die ihre Eltern verloren hatten...Jung oder alt, Groß oder klein, mochte es Sylvari, Mensch, Charr, Norn oder Asura sein...Sie alle wurden durch Scarlet und ihre Heerscharen verschlungen. Abgrundtiefer Hass brodelte in seinem Körper hoch...Scarlet und jeder der ihr mit ihr im Bunde stand...er würde sie alle zu Grenth schicken, solang er noch atmete.

    "Hey Möchtegernheld ! Alles klar bei dir ? Schaust so böse drein ! "
    Eine bekannte Stimme rieß den Gardisten aus seinem Zorn heraus. Träge schwenkte Owens Kopf zur Quelle der Stimme und blickte in das Grinsen von Nero Murphy, dem Detektiv aus Löwenstein...zumindest nannte er sich so. Die Kleidung des Detektiven war an mehreren Stellen sichtbar angesengt wurden und eine Klinge hatte die linke Wangeseite des Detektiven aufgerissen, wo jetzt ein Verband drüberlag. Er und Murphy waren, während die Schlacht um sie herum tobte, zufällig aneinander geraten und hatten sich zusammengetan. Immerhin richten vier Fäuste mehr Schaden an als zwei, dass wusste jedes Schulkind. Vier Fäuste für Löwenstein sozusagen. Gemeinsam gelang es dem ungleichen Paar später mit einer waghalsigen Aktion, eine Gruppe Kinder aus den Fängen von Ätherpiraten zu befreien. Dabei hatte sich Owen ebenbesagte Wunde am Kopf zugezogen. Sie hatte sich dann mit dem Kindern im Schlepptau in der Flüchtlingslager im Lornar Pass retten können und seitdem harrten die beiden hier aus.
    "Murphy...ich dachte, ihr wolltet nach Götterfels aufbrechen", entgegnete Owen trocken. Er war Murphy dankbar, dass dieser sein Leben bei der Rettungsaktion der Kinder gerettet hatte, trotzdem hatte es der Detektiv geschafft ihm irgendwie auf die Nerven zu gehen. Musste ein angeborenes Talent sein, anders konnte er sich das nicht erklären.
    "Aye, dass werde ich auch", sprach Murphy, sich dabei neben Owen setzend. "Wollte nur meinen Freund besuchen, der die großartige Idee hatte sich auf den Rücken eines ausgewachsenen Charrs zu schwingen um ihm die Kehle aufzuschneiden. "
    "Wenn wir nichts getan hätten, hätte diese Bastarde sonstwas mit den Kindern angestellt, Murphy..." , brummte Owen ungehalten zurück. Nero konnte über solche Antworten nur getrotzt mit den Augen rollen, der Kerl verhielt sich wie ein Musterknabensoldat...und sowas fand er ätzend, knapp gefolgt vom ascalonischem Käse. Die Dinger stanken abnormal fies.
    "Jaja, ich weiß. War auch auch ne gute Tat und so..." , versuchte Murphy Owen zu beschwichtigen. "ABER ! Nächstes mal gibt mir bei Menzies verfaulten Eiern bescheid, wenn du dich wie ein Balthasarpriester, einfach in die Meute schmeisst, in Ordnung ? Wäre echt nett."
    Owen wusste nicht wieso, aber er musste im Moment einfach auflachen, auch wenn die Stimmung im Lager mehr als düster war.
    "Ich werd's mir merken, Murphy. " , gab er schließlich zurück. "Das solltest du wirklich. Ich kann nicht immer dein Arsch aus der Suppe ziehen und wer soll erst deiner Frau sagen, dass du gefallen bist, hm ? "
    Owen schaute Murphy verdutzt an. Woher wusste er...? Ahja, der Ehering am rechten Ringfinger. Sélyne...sie hatte bestimmt erfahren, was Löwenstein wiederfahren war. Und sicherlich zerriss sie der Kummer...er musste ihr sobald wie möglich schreiben, dass er noch lebte, dass es ihm wohlauf ging. Der Gedanke an Sélyne hatte ihm in den dunkelen Stunden während des Angriffs auf Löwenstein, Kraft und Zuversicht gespendet. Egal wie aussichtlos die Lage damals gewesen war, sie war der Grund gewesen zu überleben...er hätte sich nie verziehen, wenn er als Leiche zurückgekommen wäre. Der bloße Gedanke daran ließ einen kalten Schauer über seinen Rücken jagen. So wie er über seine Ehefrau nachdachte, kamen nach und nach die anderen ihm in den Sinn...Grigg, Hauptmann Weniger, Barri und alle anderen aus seiner Truppe. Ob es ihnen gut ging ? Alle waren ausgebildete Soldaten, sie waren bestimmt ebenso aus dieser Hexenküche entkommen wie er. Ebenso Aanika und alle aus dem Löwenschatten. Um die alte Ettinkuh und ihre tollkühne Crew zu vernichten brauchte es mehr als Scarlet und ihre Armee, da war sich Owen ebenso sicher.
    "Ich hoffe meinen Freunden geht es gut..." , sprach er schließlich aus, der Blick nachdenklich in die weiten verschneiten Berge gerichtet. "Das sind sie sicherlich. Mach dir keinen Kopf.", meinte Murphy nun in einem verständnisvollem Ton, klopfte Owen einmal auf die Schulter, dann stand Murphy auf.
    "Wird Zeit, dass ich aufbreche. Hab gehört, dass die Garde und die Wachsamen vorhaben Truppen nach Löwenstein zu schicken um die Stadt wieder zurückzuerorbern. Aber ich bin kein Krieger und auch wenn ich gerne Scarlet und ihren Halunken auf die Fresse hauen würde, weil sie meine geliebte Detektei in die Luft gesprengt haben...aber anderswo kann ich mehr tuhen als auf dem Schlachtfeld. Denn jeder ist mit einer Aufgabe belegt, Owen, dem er sich stellen muss. Und es gibt vor ihr kein Entkommen, nur der Gang nach vorn. "

    Und ehe sich Owen versah, verschwand der Detektiv in den Massen von Flüchtlingen, bevor er ihm Lebewohl sagen konnte. Aber in Murphys Worten steckte Warheit drin. Mochte Murphys Aufgabe, was auch sie immer sein mochte, woanders liegen, so war die Aufgabe des Gardisten ebenso klar festgelegt: Löwenstein befreien und Scarlet aus ihrer geliebten Stadt vertreiben. Und das würde er, oh das würde er...

    „Es gibt keine größere Einsamkeit als die eines Samurai, außer vielleicht die eines Tigers im Dschungel.“

  • Einem Flüchtling der am zweiten Tag aus der Stadt fand mitgegeben, versiegelt und an der genannten Stelle hinterlegt. Ein Siegel mit einem fedrigen Blatt ziert das Paket.

    I always felt like I was watching a dream I'd never wake up from.

    Before I knew it the dream was all over.

    Einmal editiert, zuletzt von Sailsd (20. Februar 2014 um 20:56)

  • Brieftauben treffen in frühestem Morgengrauen sowohl im Flüchtlingslager am Lornarspass als auch an der Blutstromküste ein. Wieder sind die Schreiben, die eintrudeln, mit rotem Wachs versiegelt, das das Zeichen des Balthasarklerus als Siegelabdruck trägt - den gehörnten Prunkhelm des Kriegsgottes. Diesmal jedoch ist die Schrift nicht Priesterin Varik zuzuordnen.
    Die Buchstaben sind jeweils peinlichst säuberlich und strikt abgehackt verfasst, fast wie das Werk einer Druckerpresse, wären da nicht doch einige menschliche Patzer und vor allem Tintenkleckse gewesen, die auf Abrutscher ob gesteigerter Müdigkeit schließen lassen.

    Es scheint mehr ein Bericht als ein Brief zu sein, den die Lager da erhalten, und Sätze wie auch Wörter wurden teils ziellos zeitsparend eingekürzt. Kein literarisches Meisterwerk, aber schnell und effektiv geschrieben. Die verwendete Tinte ist genauso dunkelrot wie das Siegelwachs. Derselbe Text wurde des Nachts auch direkt im Gendarran-Lager am Fuße der Wachsamen-Feste ans schwarze Brett geschlagen. Für den Krach zu später Stunde wurde ein permanent ernst dreinstierendes Testosteronmonster in roter Plattenrüstung verantwortlich gemacht.


    "Wer weder zögert noch zurückweicht, wird belohnt werden."

    [color=#000000]- Schriften des Balthasar, 48 V.E.

  • Blutstromküste; Sturmklippenfreistatt - der erste Tag nach Löwensteins Fall
    Was ein Charr-Soldat und sein Zaishen unternahm

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    Schon seit Stunden sass der Charr in der grauen, schmucklosen Rüstung an der Klippe, liess seinen Blick über das Meer schweifen. Nur alle paar Minuten wandte der Blick sich, häufig nur ein kleines bisschen zur Seite und selten mal weit genug, dass auch der bullige Kopf ein Stück nachrückte. Die Lider verdeckten die orange-gelben Augen andeutungsweise, verleihten dem Charr einen müden Ausdruck. Die schlitzartigen Pupillen hingegen waren schmaler als man es von den katzenartigen Wesen vielleicht gewohnt war; verrieten somit eine Regung hinter der Fassade der Erschöpfung. Seine Gedanken mussten schweifen, höchstwahrscheinlich in vielen Kreisen um Löwenstein herum. Vielleicht die traumatisierenden Geschehnisse, die so manch einen Überlebenden plagten, vielleicht die Gedanken an Rache. Vielleicht sinnierte er all den Dingen nach, die er wohl verloren haben mochte, all die bekannten, vertrauten, gar geliebten Gesichter, die ihn nie wieder ansehen würden.

    Ein Rumoren weit aus dem Norden riss den Charr aus seinen Gedanken, machte ihm gleichzeitig klar, dass er auf dem Boden lag und nicht wie erwartet sass. Die Erschöpfung hatte ihn offensichtlich in das Land der Träume gerissen, bevor er realisieren konnte, dass sein Körper vor Müdigkeit erschlaffte. Der Tag war deutlich weiter fortgeschritten, als der Graugerüstete es in Erinnerung hatte, was seiner Muskulatur angenehme Rast verschafft hatte. Die massive Pranke streckte sich nach dem einzigen Objekt aus, das ihm gehörte und irgendwelche zierenden Elemente besass: Das gigantische Axtgewehr; eine Waffe mit grossem Kaliber, an dessen Lauf eine namensgebende Klinge befestigt war, teils Axt und teils Bajonett. Nicht, dass die verzierenden Gravuren und Metallelemente etwas taten, um der martialen Brutalität der Waffe etwas zu nehmen, ganz im Gegenteil.
    Mit routinierten Griffen befestigte der Charr die Waffe an seinem Rücken. Zwei Schnallen hielten sie fest, eine an der Schulter und eine nahe der Hüfte. Seine schwerfälligen und von stetem Rüstungsknirschen begleiteten Schritte führten ihn zum Eingang der Feste, wo ein alter Zaishen sich gerade beschäftigte, indem er eine Ratte ausweidete. "Was wird das?", fragte die raue und inhuman tiefe Stimme des Charr den Menschen in der schäbigen, roten Rüstung. Die gänzlich unangenehme, kratzende Stimme antwortete: "Ein Probenbeutel." - "Um Proben von diesem Giftgas einzufangen und ein Gegengift zu entwickeln, damit wir in Löwenstein agieren können", schlussfolgerte der schwarzfellige Hüne sofort, "Ich werde dich begleiten."
    Keine Widerworte wurden gesprochen. Ganz im Gegenteil; ohne Umschweife merkte der Mensch an, dass Vorbereitungen von Nöten sein würden. Nasser Stoff unter der Rüstung und vor der Nase, um das Gröbste am Miasma aufzufangen, das die beiden erwarten würde.

    ~

    Mit stampfenden Schritten trat der Charr in das Flüchtlingslager ein. Wo er normalerweise respektvolle bis ängstliche Blicke erntete aufgrund seines strengen Gesichtsausdrucks, des verwilderten, matten Fells und der in der Mähne eingearbeiteten Knochen und kleinen Tierschädel, wurde er an diesem Tage nur kurz angeschielt und gleich ignoriert. Verständlich, waren sich die Löwensteiner den Anblick der Charr doch inzwischen schon gut gewohnt und hatten ohnehin einen deutlich grösseren Schrecken immer noch tief in den Knochen sitzen. Zielstrebig ging der graue Soldat die Zelte ab, warf in jedes nur einen kurzen, musternden Blick. Zufällig wirkte es, als er schliesslich abbog und in eines der hastig erbauten Feldlazarette eintrat. Ein Charr lag dort in einem Feldbett, daneben zwei Asura, die sich eines teilten. Zügig und routiniert überprüfte der Gesunde Puls und Pupillenreflex. Der da liegende Charr war eindeutig kürzlich verstorben. Der schlichten Stoffkleidung nach zu urteilen handelte es sich um einen Händler.
    Ohne sich umzusehen entkleidete der Gerüstete den Toten, zeigte dabei keinerlei Pietät, so ruppig und zielorientiert, wie er dabei vorging. Kaum war der Verstorbene bis auf die Unterwäsche entblösst, warf der Soldat die Decke über ihn, um die frisch vorgefallene Leichenplünderung für jene Minuten zu verstecken, bis er sich wieder aus dem Lager geschlichen hatte. Niemand schien dieses Ereignis bemerkt zu haben, waren doch alle viel zu sehr mit sich selbst (oder im Falle der Asura, die mit der Leiche das Zelt teilen, der Ohnmacht) beschäftigt, um einen näheren Blick in die richtige Richtung zu werfen. Im Vorbeigehen schnappte sich der Gerüstete die abgeschnittenen Überreste eines breiten Wollverbands, verliess mit den frisch erplünderten Gegenständen das Lager wieder.

    ~

    Wie Selbstmord sah es aus für die Löwengardisten, die einen Menschen auf Löwenstein zulaufen sahen, der so alt und verkrüppelt war, dass er sich mit jedem Schritt auf seinen Stab stützen musste. Die aus einem schwergerüsteten Charr bestehende Begleitung tat nichts, um diesen Anschein irgendwie zu mildern. Doch waren die Wachen deutlich zu müde, um mehr zu tun als vor dem roten Gas zu warnen, das die gesamte Stadt verseuchte. So trat das ungleiche Paar in roter und grauer Rüstung in die überrannte Stadt ein.
    Es dauerte nicht lange, bevor sie schon auf den ersten Widerstand trafen. Schaufler und Charr standen als Wachen bereit, überblickten den südlichen Ausgang der Stadt und stellten die erste Hürde, die Soldaten, Söldner, und Abenteurer zu überkommen hatten, sobald sie die Stadt betreten wollten. Ihre Leben endeten nur Sekunden, nachdem sie das sich langsam nähernde Paar erblickten; ausgehaucht von blauer Materialisierungsmagie und mit Überschallgeschwindigkeit fliegendem Blei. Konstanter Lärm folgte den Eindringlingen; Schreie, Schüsse, Explosionen, Feuer. Doch erwies sich der Schütze als zu genau und der Zauberweber als zu mächtig - wo die Schamanen, Berserker, Schützen, und Tunnleranzüge aus der Ferne erschossen wurden, bevor sie nennenswerten Schaden anrichten konnten, rannten die zahlreichen weniger spezialisierten Truppen in ihr Verderben in Form von blauen Schilden und Geisterwaffen. Doch als die Besetzer der Geschmolzenen Allianz endlich gewahr wurden, dass sie trotz Miasmahochzeit die grösseren Geschütze aufzufahren hatten, traten der Charr-Soldat und sein menschlicher Begleiter schon wieder den Rückzug an. Zurück blieben die Leichen von zwei, vielleicht drei Dutzend unvorbereiteten Einheiten.

    ~

    Konstantes Husten machte die Anwesenheit des grossgewachsenen Charr noch deutlicher als es seine stampfende Gangart und die protestierende Rüstung ohnehin schon ständig taten. Der bestmöglichen Vorbereitung zum Trotz hatte er dennoch nennenswerte Mengen der schädlichen Substanzen in der Löwensteiner Luft eingeatmet, die ihm nun schwer zu schaffen machten. Kaum ein Brummen konnte er vollenden, bevor krampfhaftes Husten ihn überkam. "Wie ein Quaggan in einem Dolyak", nannte es der Mensch, dessen linke Gesichtshälfte konstant von einem Tuch bedeckt wurde, in einem Tonfall, der für ihn wohl das Äquivalent für 'liebevoll' darstellen sollte. Es dauerte nicht lange, bevor sich das seltsam anmutende Paar in die Feste südwestlich des Flüchtlingslagers verzog und die hastig errichtete Alchemistenstation im Turm in Beschlag nahm, um die frisch erhaltenen Proben zu analysieren. Stunden zogen ins Land, während denen der Charr den Turm nur einmal verliess, um sich herzhaft die Klippe herab zu übergeben, bevor er erneut in der Struktur verschwand. Wer lauschte, konnte Gespräche über Sentenzar Dronon, den Priester unter Balthasar, hören, oder regelmässige, frustrierte Ausbrüche darüber, dass die Analyse keinerlei verwertbare Ergebnisse erbrachte.
    Tief in der Nacht war es schon, als das graue Schlachtschiff von einem Soldaten die Feste ein weiteres Mal verliess, zügig gehend in die Richtung des Felds, wo die Toten aus dem Flüchtlingslager in weissen Leinensäcken lagen. Man konnte den Charr dabei beobachten, wie er Beutel um Beutel öffnete und die darin liegende Leiche untersuchte, nur um den Verstorbenen den Rest ihrer Würde zu lassen und sie erneut zuzudecken. Was er jedoch darauffolgend tat, mochte wohl selbst die geprüften Augen der Beobachter leicht verstören: Schamlos warf er sich einen menschengrossen Leichenbeutel über die Schulter und klemmte sich einen in Asuragrösse unter den Arm; trat mit den beiden Beuteln den Rückweg zur Feste an, und zurück herein in den Turm, kaum aufgehalten von Soldaten, die mit nur einem Satz erfolgreich abgewimmelt wurden. Das war das Letzte, was man an jenem Tage vom schwarzfelligen Charr und dem alten Menschen zu sehen bekam.

    I hath spoketh.

    Einmal editiert, zuletzt von Trevor (21. Februar 2014 um 06:30)

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    Ganz langsam streckte sie erst das linke Vorderbein vor, dann das rechte. Die Augen konnte zwar
    nicht schließen, aber immerhin den kurzen Rücken strecken, wobei auch auch ihr kleiner Abdomen
    wackelte. Der rechte Tarsus knickte ein Stückchen ein und ihr Kopf drehte sich, während die Chelizeren
    stumm klapperten. Der Tag war angefüllt von Stille und Ruhe – schließlich hörte sie nichts. Dafür
    aber bemerkte sie die starken Erschütterungen aus dem Norden, die ihnen auch die merkwürdigen
    Besucher brachten, welche sie seit über einem Tag bereits beobachtete.


    Ein ganz großer war dabei, war mit schwarzem Fell besetzt und sein Leib in graue Platten verhüllt.
    Hörner ragten ihm aus dem massigen Schädel, der auf einem ebenso breiten Hals saß. Die Zähne
    und Klauen gaben ihm etwas animalisches, das mit einer Axt besetzte Gewehr wiederum etwas, das
    man eher den anderen Zweibeinern zusprach, welche wie wild umher liefen. Dann war hingegen
    noch ein ganz kleiner dabei, der allerdings mit einem anderen etwas größeren in ein Gebäude eintrat.
    Von diesen beiden sah sie nichts mehr. Dafür allerdings von einer etwas hageren Gestalt in roter
    Kettenrüstung, die mit dem Großen umher lief. Sie taten viel gemeinsam und das interessierte sie.


    Neugierig näherte sich das kleine Tierchen, zaghaft regelrecht. Ein Beinchen nach dem anderen
    streckte die Spinne vor, hielt inne um nicht gesehen zu werden und folgte dann doch nach, dem
    Roten hinterher, der sich dem Schwarzen näherte. Dieser lag an der Klippe der Befestigung und
    schlief, weswegen der Rote wieder ging, an dessen Stiefel sie sich festklammerte und mittragen ließ.
    An der untersten Senke blieb er dann stehen, begann Beutel zu entleeren und den Stoff dieser
    auseinander zu trennen, nur um sich plötzlich umzudrehen und in eines der Lagerhäuser zu gehen.
    Hektisch ruckte ihr Kopf umher. So viel Bewegung. Es war dunkel, doch konnte sie noch alles sehen.
    Kisten standen umher, Säcke und so einige kleinere Truhen in welchen der Rote zu suchen begann.
    Er zog eine silberne Nadel hervor und auch eine dicke Garnrolle, die er mit nach draußen nahm, um
    die zerrissenen Beutel flach überlappend aufeinander zu nähen. Als er sich dann hinab beugte, hielt
    sie wieder ganz still, lugte an seinem Stiefel vorbei zur verhüllten Hand, die Steine, Sand und gröberen
    Dreck vom Boden hob und dann oben in den Stoff füllte. So genau konnte sie nicht sehen was
    passierte, doch folgte der Rote daraufhin einer Ratte, die er mit bläulichen Spänen in den Boden
    schlug. Auch sie wurde aufgehoben und aus dem anderen Stiefel eine Klinge gezogen. Wenige
    Momente später konnte sie beobachten, wie Innereien zu Boden fielen.


    Ein langsames, dafür umso heftigeres Beben erschütterte die Ketten auf welcher sie saß. Ruckartig
    drehte sie sich herum und hob den Blick aus den acht Augen zu dem Schwarzen hoch, der den
    Roten offenbar ansprach – oder aber antwortete. Sie verstand kein Wort. Erneut zogen einige, wenige
    Augenblicke dahin, bevor der Schwarze aus der Befestigung trat und der Rote dafür noch einmal in
    das Lagerhaus ging aus welchem er sich zwei Decken holte. Auch er verließ die kleinere Station dann,
    folgte dem Weg hinaus und näherte sich unten angekommen dem Meer an. Sie zögerte, nur um ihm
    dann doch sehr rasch auf die Schulter zu klettern, als er bis zu den Knien in das Salzwasser stieg, um
    die Decken darin einzulegen und den Stoff ebenso mit der Klinge aufzutrennen. Längliche, triefende
    Streifen wurden geschnitten, die er sich nach und nach zwischen die Rüstungsteile klemmte, nur um
    sich aus den letzten einen Schal zu wickeln, wobei ein Großteil unter dem Harnisch verschwand. Dann
    steckte er die Klinge zurück in den Stiefel und ging zum Weg zurück, nur um an einer Brücke stehen
    zu bleiben. Wieder das Beben, welches sie aufschreckte und unter den Helm des Roten verschwinden
    ließ, bevor sie dem Schwarzen hinterher sah, der nun für seinen Teil zum Meer ging, während der
    Rote ein Stück vom Stoff testend über seinen Nasenrücken zog. Sie wusste nicht was los war, doch
    als der Schwarze zurück kam und sie sich beide Richtung Norden in Bewegung setzten, sprang sie ab
    und landete auf dem Brückenpfeiler. Reglos blieb sie sitzen, sah ihnen nach und wartete.


    Die Sonne war längst untergegangen und sie hatte ihre Seite der Brücke schon mehrmals gänzlich
    abgelaufen, nur um aufzusehen, als ein bekanntes Beben durch den Boden ging. Sie kannte das
    Laufmuster. Der Schwarze und der Rote kamen zurück, auf welche sie sogleich los tippelte und sich
    erneut auf den Stiefel des Roten setzte, um von ihm mitgenommen zu werden. Den Hang hinauf
    laufend, betraten sie erneut die Befestigung und wieder gingen sie in den Turm hinein. Während
    sich der Schwarze wieder abwandte, begann der Rote merkwürdige Dinge auf einigen Kisten und
    Tischen vorzubereiten. Geräte und Gegenstände standen dort die für sie keinen Sinn machten. Die
    einen begannen auf eine Bewegung von ihm kleine Funken und dann Feuer zu spucken, bevor er es
    doch wieder unterband. Danach folgte das Ausräumen von einer Kiste und weitere Vorbereitungen,
    ehe er sich ebenso abwandte und hinaus ging. Erneut sprang sie ab und kletterte auf den Tisch,
    um sich dort neugierig umzusehen. Scharfe und auch angenehme Gerüche lagen in der Luft. Einige
    Gegenstände waren matt, die anderen reflektierten ihr eigenes Spiegelbild zu ihr zurück. Mehrere
    Momente war sie vom Anblick ihres eigenen Körpers fasziniert. Sie fand sich schön!


    Erneut wurde sie aufgeschreckt, als es bebte und sie sprang schnell an die Wand hinter dem Tisch,
    kletterte dort hinauf und fand sich auf einer Treppenstufe wieder. Sie drehte sich herum und sah zum
    Roten runter, der an dem Tisch zu arbeiten begann, als wäre sie nie dort gewesen. Der Schwarze
    setzte sich im Hintergrund her und sprach nicht mehr; sie hätte es bemerkt. Der Stehende begann
    mehrere Fetzen auseinander zu schneiden und aus ihnen noch kleinere Fetzen zu machen, die er
    dann einzeln in Unterlagen legte. Danach stellte er wieder an den Geräten herum, woraufhin eine der
    Flammen nun konstant züngelte, ehe er damit begann die Behälter nach und nach darüber zu legen.
    Immer wieder hob und senkte sich ihr Kopf, wenn er ein Objekt über das Feuer hielt, etwas dazu legte
    und nach einigen Momenten sogar noch eine dritte Komponente. Immer stieg Dampf auf, was sie die
    ersten Male zurück schrecken ließ, ehe sie sich an den aufsteigenden Geruch gewöhnte und einfach
    weiter beobachtete. Auch die zweite Flamme wurde irgendwann angestellt und dort ein größerer
    Behälter aufgesetzt, in welchem Wasser erhitzt wurde, das mit den Momenten seine Farbe zu
    verändern begann. Merkwürdige Dinge machten sie da. Der Schwarze stand irgendwann auf und
    begann wieder mit dem Roten zu sprechen, während er das kochende, farbige Wasser beobachtete.
    Der Rote ging auf einmal mit einem der erhitzten Behälter hinaus, während sich der Große wieder
    hinsetzte und mit dem Wasser wartete, das aufhörte zu brodeln. Schließlich trank er daraus und dann
    noch einmal. Der Rote kam auch zurück, schüttete wie immer was im Behälter war zu Boden und füllte
    neu nach. Nebenbei verfielen sie noch manchmal in ein Gespräch, wobei der Schwarze einmal schneller
    nach draußen spurtete. Er konnte also doch auf allen Vieren rennen.


    Während die Zeit verging und ein Fetzen nach dem anderen auf den Boden fiel, ging der Schwarze
    dann hinaus und der Rote wandte sich vom Tisch ab. Das war ihre Chance! Sie sprang auf seinen
    Rücken runter und krabbelte schnell nach vorne, um mehr sehen zu können. Auf eine plötzliche
    Bewegung des Roten hin allerdings schreckte sie auf und krabbelte unter seinen Helm. Ein großer
    Fehler, musste sie sich eingestehen, denn der Helm wurde abgenommen. Sie zog sich zusammen und
    die Beine schützend an den Körper ran, machte sich so klein wie möglich und verharrte einfach nur,
    um nicht gefunden zu werden. Wer würde auch schon in einer Einhöhlung wie dieser nach ihr suchen?
    Anscheinend der Rote, da dieser mit den Fingern in eben diese griff. Sofort sprang sie hinaus und weg
    von ihm, eilend hinaus, nur um an der Außenwand des Turmes hinauf zu klettern und hinab zu blicken.
    Es vergingen erneut einige Momente, bevor der Rote – wieder behelmt – hinaus kam und zur Klippe
    ging und es dauerte noch länger, bis der Schwarze zurück kam und zwei merkwürdige Säcke mit sich
    brachte. Entfernt erinnerte es sie an ihre Kokons, in welchen ihre schmackhaften Opfer bis zur
    Erschöpfung zappelten, damit sie sie endlich beißen und ihnen ihre Magensäure injizieren konnte. Mjam!
    Der Schwarze wandte sich in den Turm ab und der Rote folgte diesem. Sie folgte beiden. Etwas schneller
    tippelte sie zur Seite, damit sie an den Stiefeln des Roten vorbei zum Schwarzen sehen konnte, der einen
    der Kokons vorsichtig auf den Boden legte und den zweiten dafür auf den Tisch. Erneut eilte sie die
    Wand hinauf, um von der Treppe aus zu beobachten, wie der Schwarze wieder hinaus ging und der
    Rote allerlei merkwürdige Klingen und Zangen aus der Truhe entnahm, nur um den Kokon zu öffnen
    und den darin befindlichen Körper zu befreien.


    Was für merkwürdige, unbekannte und doch interessante Dinge sie in den Stunden beobachten durfte und noch würde.


    "Brauchen deine Plots nicht eine Altersfreigabe?"

  • Müde blinzelte die Asura an die Zeltdecke, es war kalt und klamm, wie immer seit sie hier angekommen war. Ihre augen klebten und tränten, auch schon wie seit dem Tag als sie aus Löwenstein heraus gekommen war. Nur waren heute noch massive Halsschmerzen dazu gekommen.
    Fahrig fuhren die Hände der Asura über ihre Stirn, warm, zu warm, so kalt wie ihr war.
    Steuermann hatte recht gehabt, die Asura hatte es voll erwischt, Kälte, Flucht, Angst um die Anderen all das hatte sie die letzten Tage auf den Beinen gehalten. Aber jetzt, wusste sie endlich das es den anderen gut ging. die Anspannung fiel halbwegs von ihr ab.

    Was sollte sie jetzt tun? Erstmal, liegen bleiben, mit dieser Erkältung durfte sie so oder so nicht die Essenszubereitung fürs Lager übernehmen, Schüttelfrost erfasste sie erneut und sie zog die Decke wieder enger um sich.
    Kühle Hände streiften ihr Gesicht, sie musste wieder eingeschlafen sein, mühevoll blinzelnd erkannte sie Tzosh, der irgendwas sagte aber der Druck auf den Ohren verhinderte das sie auch nur ein Wort davon verstand. Erschöpft schloss sie einfach wieder die Augen und drehte sich auf die Seite, weg von der Kälte.

    Sie versank wieder in den Träumen, die sie zurück führten, nach Löwenstein, in den Alptraum der sie alle heimsuchte, welcher ihn gesehen hatte.

    ________________________________________________________________________________________

    OOC; Ich bin das komplette WE leider nicht da freu mich aber schon wenn ich ins RP wieder einsteigen kann. Wünsch euch ein schönes und RP tolles Wochenende =)

  • Bryn Forga verlässt am Morgen das Zelt. Mit ihrer kleinen verbeulten Kanne macht sie einige Schritte auf den Kessel mit Wasser zu, den sie gestern Abend noch aus Schnee gewonnen hatte. Ein knacken ertönt als sie sich neben dem Kessel aufrichtet und durchstreckt. Dann nimmt sie mit der Kanne etwas Wasser aus dem Kessel und geht damit zu einem der Feuer um ihn aufzustellen. Während ihr Blick hie und da haften bleibt an den morgendlichen Szenen des Lagers, treiben Gedankenfetzen des gestrigen Tages durch ihren Kopf.

    "Sind die Tiere schon soweit und alle andern auch?", hatte die Truppfühererin schon kurz nach dem aufstehen und kurz das es hell wurde gefragt. Wozu war klar. Man musste weiter zum Lager. Bryn schloss den Mantel, klappte den Kragen hoch und stierte nach draussen ins Schneetreiben. Eigentlich schönstes Wetter. Wäre da nicht die Aufgabe und ihre Gründe, hätte es wohl ein vergnüglicher Tag werden können. Gemächlich trat die Norn aus dem Windschatten der Hütte und machte sich daran die Dolyaks reisefertig zu machen. Nach einer Weile waren auch alle anderen vor dem Hof und es ging weiter. Stets weiter nach Süden, sowie gestern, seit sie Lornas Pass betreten hatten.

    Die Stille der Reisegruppe hielt sich über den größten Teil des Tages nur ab und an unterbrochen vom Antreiben der Yaks und dem allgemeinen Gebibber, der frierenden. Die beiden Norn der Gruppe hatten damit eher kein Problem, der Rest schlotterte leicht.

    Ein schrilles Pfeifen ertönte irgendwo am Feuer und zog Bryn aus ihren Gedanken. Das Wasser im Teekessel hatte zu kochen begonnen und während sie mit einer Hand die Kanne vom Feuer holte, griff die andere in den Uniform Mantel, holte etwas wie eine alte Socke heraus und steckte sie in die kleine Öffnung des Kessels. "Hm, erst mal zieh'n lassen", murmelte sich die Norn zu und hockte sich wieder hin.

    "Schneller n'bisschen, schneller n'bisschen", murrte Bryn als sie sich mit ihrem bockigen Dolyak abmühte. Dieses blöde Vieh hatte seinen eigenen Kopf und sich irgendwo dafür entschieden noch langsamer zu trotten als ohnehin schon. Zugegeben die beiden Tiere waren schwer beladen aber in dem Tempo wären sie in der Nacht noch nicht am Lager und Bryn hatte keine Lust noch eine Nacht bis weit nach Einbruch der Dunkelheit zu marschieren. Ausserdem müssten dort wohl noch Zelte errichtet werden. Sie steckte die Hand in die Tasche und schob dem Dolyak ein Stück karamelisierten Zucker ins Maul. Das Dolyak schmatzte etwas und ließ sich dann mit ach und Krach und Ziehen und Zerren wieder zu einer etwas schnelleren Gangart überreden. "Schneller n'bisschen, schneller n'bisschen."

    Der Rest des Weges blieb größten Teils erreignis los, bis auf eine Hand voll Grawle die zwar viel Getöse machten, sich jedoch Rasch verzogen als sie die Pfeilspitzen, Pistolenläufen und Klingen zählten die auf sie gerichtet waren. Auch wenn die Grawle schnell vertrieben waren, brauchte die Gruppe doch einen Moment um durchzuschnaufen und sich über ihr Glück zu freuen Kampflos aus der Sache heraus gekommen zu sein. Als er vorbei war, war man sich einige sich noch etwas mehr zu beeilen für den Fall das diese kleinen Viecher mit mehr zurückkämen.

    Die Yaks wurden immer wieder mit Zucker bestochen und die Truppe hielt sich mit wenigen Schlücken aus den Feldflaschen warm, die man ihnen gestern an der Feste gegeben hatte. "Wenn es kalt wird, und nur kleine Schlücke", hatte die Truppführerin beim austeilen gesagt.

    Bryn schenkte sich eine Tasse des "Socken-Tees" ein und warf einen der Dolyak-Zuckerklumpen hinein. Sie sah ihm kurz beim hinabsinken zu und zuckte mit den Schultern. Ob Dolyak oder nicht, immerhin war es süß. Mit einer Hand massierte sie ihre Beine die protestierend zogen. Ein ordentlicher Muskelkater wohl. Als sich der Würfel im warmen Wasser aufgelöst hatte, nahm sie einen Schluck und seufzte wohlig.

    Es war schon wieder Abend und dunkel als sie die Brücke erreichten welche den Zugang zur Abtei Durmand herstellte. Die Gruppe war müde und fertig und das anhaltende Beschweren des Rekruts hinter ihr machte die Sache auch nicht viel besser. "Geht zu den Wachsamen haben sie gesagt...", nölte dieser in einem Fort irgendwo hinter ihr. Nach weiteren fünf Minuten hatte man einen kleinen Platz unterhalb des Zugangs zur Abtei erreicht und Truppführer Sureen hatte sich mit dem Recken Blattschuss davon gemacht um verantwortliche zu suchen.

    Nach einer Weile kam ein kleine Gruppe zurück bestehend aus der Truppführerin, einigen Asura und Blattschuss. Einer von ihnen - er schien offenkundig das sagen zu haben - erklärte, das es das Beste wäre, wenn die Versorgungsgüter der Yaks abgeladen würden und die Ladung nach oben gebracht würde. So machten sie sich daran die beiden Holzplattformen auf den Rücken der Yaks zu entladen und die Kisten nach oben zu bringen. "Decken und Nahrung hier hin, das medizinische Zeug hier rüber", hatte der Abtei Asura gesagt und so taten sie es auch. Wie er hieß... Bryn war zu müde und ihre Beine zogen zu sehr um sich wirklich Namen zu merken. Irgendwas mit T in jedem Fall. Als auch das passiert war, bot sich ein anderer Asura an - er trug eine Uniform der Wachsamen - sie durch das Lager zu führen. Die Gruppe folgte ihm und nach kurzer Sondierung des Lagers, wurden dann die Zelte errichtet und die Gruppe verschwand darinnen um sich auszuruhen. Zwei Tage durch Schneetreiben zu marschieren und nur zum essen und schlafen pause zu machen hatte wohl jeden von ihnen ausgelaugt.

    Die Norn erhob sich wieder und rieb die Tasse mit etwas Schnee aus. Den gab es hier ja reichlich. Sie seufzte und sah sich um. Erst mal ein paar Schritte machen und schauen wer sich so rumtreibt und wie es den Leuten geht. Das Kreischen ihrer Muskeln hielt an, aber immerhin war es beim gehen nicht ganz so schlimm wie im sitzen. Verflucht... heute Abend würde es wohl auch nicht besser sein.

    Einmal editiert, zuletzt von Malvala (21. Februar 2014 um 11:40)

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