Hallo zusammen!
Ihr wisst, wie das ist: Es ist Weihnachten, Jahreswechsel… die Zeit regt vielleicht an, ein paar grundsätzliche Überlegungen anzustellen. Und dieses Mal möchte ich etwas beitragen, und zwar:
Wenn man von Personen mit (vermeintlichen) Machtpositionen bedrängt wird, wie kann man damit umgehen?
Starten werde ich mit etwas Vorwort, gefolgt von dem, einen ganz kurzen Erlebnisbericht (wovon ich denke, dass das andere nicht unähnlich erlebt haben) und abschließend versuchen, ein paar eigene Kommentare, Ratschläge zu formulieren… und gerne auch zur Diskussion anzuregen.
1. Vorwort
Zunächst einmal: Ich werde hier keine Namen nennen. Es ist an dieser Stelle nicht wichtig, um wen es ging und mit wem ich diesen Konflikt hatte.
Ich möchte vielmehr verhindern, dass andere etwas Ähnliches durchmachen müssen und nicht wissen, was zu tun ist. Denn ich bin mir sicher, jeder hatte schon so ein Erlebnis oder zumindest davon gehört, dass jemand einen unter Druck setzt, gewisse Positionen ausnutzt und manipuliert. Ich habe selber erlebt, dass Leute wegen derlei Charaktere aufgegeben haben, RP-Pausen eingelegt haben, dass manche sogar mit dem RP aufgehört haben. Und wo ich das jetzt auch mal erleben durfte, möchte ich das publik diskutieren, damit man sinnvoll überlegen kann, was man dagegen tun kann, wie man sinnvoll darauf reagieren kann – und sicher gibt es da keinen allgemeinen Ausweg! Aber wenn wir mit diesem Thread nur eine Person ermutigen können, sich zu wehren und sich nicht „unterbuttern“ zu lassen, ist das schon ein Erfolg.
2. Erlebnisbericht
Ich habe – wie üblich – mal wieder etwas beigetragen, wo es um die Lore des Spiels ging. Nicht einmal kritisierend, würde ich sagen, aber das ist natürlich Auslegungssache. Jedenfalls gefiel das einer Person offenbar nicht, ich wurde persönlich angeschrieben. Das ist natürlich erstmal total in Ordnung – weniger in Ordnung war, dass diese Person mich a) direkt persönlich beleidigte, b) direkt mittels der Machtposition bedrohte und natürlich c) mit Lügen und Unterstellungen und vermeintlichem Hörensagen zu manipulieren versuchte.
Ich habe das eskaliert. Selten sind Personen in absoluten Machtpositionen, so auch – zum Glück – in diesem Fall. Ich habe zum Glück alles rechtzeitig gescreent und mich nicht in Voice ziehen lassen, wo nichts nachweisbar wäre. Ab diesem Zeitpunkt hat sich diese Person übrigens komplett ausgeklinkt und sich nie wieder gemeldet. Mit dem restlichen Team kamen wir zu dem Schluss, dass ich etwas fehlformuliert habe, einen Kommentar an etwas unpassender Stelle gemacht habe – diskutabel, aber das Team hat mir das so mitgeteilt und das akzeptiere ich natürlich. Natürlich kann das Team keine persönlichen Konflikte beenden, aber von offizieller Seite war das einigermaßen schnell aus der Welt geschafft.
Wo ist also das Problem? Das Problem ist, dass weder das Team noch besagte Person irgendeine Sicherheit geben konnten, dass dieses direkte Ansprechen, unter Druck setzen, nicht wieder vorkommt. Es wurde noch nicht einmal wirklich verurteilt, wobei durchaus gesagt wurde, dass das, ich zitiere, „Das der Gesprächsverlauf mit … etwas eskaliert ist, wurde bereits eingeräumt.“ Man sieht schon, Teile des Teams waren sehr wenig eindeutig in der Beurteilung der Situation. Aber das Gute war, dass es gezeigt hat, dass ich in diesem Fall nicht alleine war, es gab durchaus Konflikte in dem Team. Man stimmte aber allgemein zu, dass, ich zitiere wieder: „Wir werden uns ausgiebig damit befassen, wie man solche Fälle künftig vermeiden kann und wie man Mitgliedern Möglichkeiten geben kann, sich dahingehend auch zur Wehr zu setzen, wenn es mal nicht funktioniert.“
Und meine Idee war dieser Thread, abgesprochen mit dem Team (wenn auch leider nicht mit der anderen Seite, wie gesagt): Einen Erfahrungsbericht beitragen, nach weiteren Fragen, Ideen sammeln, wie man damit umgehen kann. Leider hat mich dieses Team drei Wochen lang warten lassen und darum poste ich es nun unabgesprochen. Wann auch immer man sich mit diesen Dingen „ausgiebig befassen“ wollte, nach über zwei Monaten wurde oder der Community nichts mitgeteilt und ich vermute, der namenlose Übeltäter macht fröhlich und ungestört weiter.
3. Diskussion
Ich möchte nicht diskutieren, was mir passiert ist. Ich habe es zusammengefasst, hoffentlich zur allgemeinen Zufriedenheit, und einiges rausgelassen. Ich bin gerne bereit, das mit etwaigen Stellen – vielleicht sogar richtigen Mediatoren, wenn sich da jemand mit entsprechenden Voraussetzungen/Fähigkeiten findet – zu besprechen. Für mich ist dieses Thema allerdings erledigt. Mein Dank geht an dieser Stelle allen, die sich damit befasst haben.
Aber es hat mich natürlich beschäftigt und es erlaubte mir einen neuen Blick auf einige Erzählungen, die ich sonst eben nur von anderen gehört habe. Und ich finde so ein Verhalten ziemlich furchtbar und sehr Community-zersetzend, und deshalb ist mein Fokus darauf, wie man Leuten helfen kann, mit derlei zurecht zu kommen.
Darum möchte ich zunächst ein paar kurze Ratschläge geben, die mir geholfen haben:
- Screent rechtzeitig! Man kann Dinge editieren, manche Sachen ingame verschwinden nach Mapwechseln oder beim Verlassen von Gruppen. Das Screenen hilft einerseits als Nachweis in Diskussionen, andererseits hilft es euch, später noch einmal nachzulesen, nachzudenken und vielleicht zu relativieren.
- Sagt Nein! Lasst euch nicht in ungerechte „Mediator“gruppen reinziehen. Lasst euch nichts aufdrängen, wofür es keine Grundlage gibt. Ihr werdet höchstwahrscheinlich belogen werden, euch und anderen wird die Unwahrheit gesagt, es wird unpassend verallgemeinert werden und die seltsamsten Vorwürfe werden gemacht. Schaut nach, was richtige Mediatoren machen sollen – die meisten selbsternannten Vermittler agieren nämlich eher wie Rechtsanwälte denn Mediatoren (so auch in diesem meinem Fall, soweit für mich sichtbar kommuniziert wurde).
- Eskaliert! Wenn möglich über eine neutrale Gruppe, ansonsten holt euch Hilfe bei Leuten, die ihr vertraut oder als objektiv einschätzt – und erlaubt der anderen Seite dasselbe. Ihr werdet entsprechende Person nicht ändern, aber ihr solltet erkennen, dass ihr nicht allein mit eurer Einschätzung seid (siehe a)). Im Zweifel kann man auch konstruktiv seiner Wege gehen, auch wenn das unzufriedenstellende Lösungen sind.
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Ich gebe zu, dass ich persönlich unschlüssig mit dem Thema der Veröffentlichung bin. Screens können theoretisch manipuliert werden, es drängt die Übeltäter extrem in die Ecke und kann zum direkten Ausnutzen von Machtpositionen führen – deshalb ist schlichtes Namecalling ja i.d.R. aus gutem Grund verboten. Gleichzeitig ist es mit guten Begründungen und nach Abklopfen aller anderen Maßnahmen moralisch wohl vertretbar - das zählt dann als Widerstand gegen die (missbrauchte) Staatsgewalt.
Das sehe ich aber als allerletztes Mittel, weshalb ich das hier auch vermeide, und das würde ich auch allgemein raten. - Denkt daran: Ihr seid nicht alleine! Es ist in der Regel nur eine laute, wütende Minderheit. Holt euch Hilfe von euren Freunden, schreibt Vertrauenspersonen an. Das geht aber auch in die andere Richtung: Lasst die anderen nicht alleine! Das ist für mich eine Erkenntnis der letzten Wochen, die ich auch bei mir leider zu häufig beobachtet habe.
Und an dieser Stelle würde ich gerne ergänzen, was ihr noch für Ratschläge habt. Was habt ihr erlebt? Wurdet ihr schon einmal unter Druck gesetzt? Wie habt ihr reagiert? Was hat geholfen, was würdet ihr im Nachhinein anders machen?
Habt noch einen entspannten Sonntag
Mega