Gewerbe und ihre Kunden - Oder: Wo sind die Leute?

  • Ich beziehe mich auf die von Yltora angeregte Diskussion im Thread: Was ist los mit dem Rollenspiel in GW2?
    Daran anknüpfend will ich einen übersichtlicheren Thread zum Austausch von Erfahrungen und Anregungeng sowie Kritik zu schaffen.


    Nachdem meine Neueröffnung des Badehauses gefloppt ist und eine Menge Arbeit umsonst war stand ich einiger Überlegungen und Anregungen gegenüber. Aus dem Badehaus-Umfeld kam die Frage ob man jetzt logischerweise schließt. Ich spielte dann tatsächlich mit dem Gedanken, zumal an normalen Öffnungstagen die Besucherzahlen leicht mit einer Hand gezählt werden konnten.
    Andere wiederum sprachen mir gut zu und meinten es sei ein saisonales Phänomen.


    Nun zum eigentlichen Thread:


    -Wie sehen es andere Gewerbetreibende? Ausharren und am Konzept festklammern, sich umso mehr bemühen auch wenn man Gefahr läuft noch mehr enttäuscht zu werden?


    -Wie sehen es Kunden? Was erwarten sie von einem interessanten Gewerbe?

  • Also eines stimmt natürlich, es gibt immer ein Auf und Ab. Bei uns im Meridian ist manchmal viel zu viel und manchmal so gut wie gar nichts los. Angebote und Werbung ziehen Leute an, manchmal auch schlicht die Tagesform.


    Ich könnte mir aber vorstellen, dass es beim Badehaus noch mal eine spezielle Thematik ist. In Tavernen und Läden sind die Leute ungebunden, es ist unaufwändig, denn man kann rein und jederzeit schnell wieder raus. Im Badehaus wissen sie vielleicht nicht so recht, was sie tun sollen. Und dann ist da noch das Umziehen. Man kommt an, muss seine Sachen loswerden, dann setzt man sich ins Wasser - aber wenn es einem nicht gefällt, ist es doch seltsam, sofort wieder zu gehen, oder? - und wenn man gehen will, dann muss man erst wieder durch das Umkleidespiel. Das ist alles jetzt kein halsbrecherischer Akt, aber schon aufwändiger, als einen Laden zu betreten und wieder zu verlassen.


    Ich selbst bin da zum Beispiel auch zwiegespalten. Ich denke einerseits, dass ein Badehaus eine gute Idee ist. Andererseits war ich dort einmal, es war eigentlich schön, aber dann hatte ich dieses Spiel und habe so viel anderes zu tun, dass ich mit meinen Charakteren nicht auf regelmäßiger Basis dort hin kommen würde. Wenn es mehreren Leuten aus der Community so geht, wird es natürlich dünn nach einer Weile. Vielleicht ist das Konzept zwar schön, aber für dich, wegen der ganzen Arbeit, die man sich umsonst macht, undankbar.

  • Und zum anderen gibt es das Finsterlicht, welches ein ähnliches Konzept beinhaltet aber schon etwas etablierter ist. Dort kann man aber zB auch hingehen, wenn man nur ein bisschen an der Bar quatschen will.


    Jetzt einfach das Handtuch werfen würde ich nicht, ich würde mich mit den Finstlerlichtern auseinander setzen, da die etwas ähnliches bespielen und man dort entsprechendes RP machen könnte. Natürlich hat man es dort mit einem bereits ausdifferenzierten Projekt zu tun, aber vlt bringst du ja frische Ideen rein, die sie dann umsetzen könne, vlt auch IC wenn das Geld fließt.
    Aber wenn ihr beide Projekte koppelt habt ihr mehr Manpower und einen größeren bereis existierenden Kundenkreis der vorbeikommen könnte. Das Badehaus als ein- oder zweimaliges Event des Finsterlicht.


    Und am Ende, das klingt hart: solche Erlebnisse sind der Grund, wieso so viele Projekte nicht lange existieren. Ihr müsst euch fragen ob ihr euch in die lange Reihe einreihen wollt nur weils einmal nicht lief, oder ob ihr den Arsch in der Hose habt länger durchzuhalten, euch einen Platz an der Sonne zu erkämpfen. Ein etabliertes Projekt kommt nicht von nichts. Es existiert nicht und wird instant angenommen - das lief früher mal so, aber die Zeiten sind vorbei.


    "A coin that always lands on the other side when flipped. Not heads, not tails, not the edge. The other side."


    "Sticks and stones may break my bones, but words are merely the smallest element of language capable of containing meaning and isolation and as such are can never directly produce the 4,000 Newtons force per square centimeter required to break bones."

  • Ist bei mir am Taliskrämer nicht viel anders.


    Mal mehr mal weniger Kunden.
    Die üblichen Verdächtigen sind natürlich immer da, aber Kunden die was kaufen habe ich teils nur vereinzelnd.


    Doch dann hab ich Tage, wo ich mich kaum retten kann vor Leuten die was wollen.


    Daher mein Tipp, ausharren und abwarten.
    Vielleicht auch das Angebot noch erweitern, damit man nicht zu speziell ist.
    Musste ich auch lernen. :D

  • Und am Ende, das klingt hart: solche Erlebnisse sind der Grund, wieso so viele Projekte nicht lange existieren. Ihr müsst euch fragen ob ihr euch in die lange Reihe einreihen wollt nur weils einmal nicht lief, oder ob ihr den Arsch in der Hose habt länger durchzuhalten, euch einen Platz an der Sonne zu erkämpfen. Ein etabliertes Projekt kommt nicht von nichts. Es existiert nicht und wird instant angenommen - das lief früher mal so, aber die Zeiten sind vorbei.

    Das kann ich so unterschreiben. Ich frage mich auch ziemlich oft wozu ich mir eigentlich die Arbeit mache ständig was in den Gerüchtethread zu klatschen, es interessiert ja anscheinend eh niemanden. Doch wer weiß, vielleicht hat mein Apfelbaum im Garten ja die ersten Jahre nichts als welke Blüten und im nächsten Jahr ist mein ganzer Garten voller Äpfel. Neue Projekte habens leider schwer, auch alte wie man z.B bei Schnodders Skrittfetischistin (OT: Skritt! :love: ) sehen kann. Einfach weiter machen ist da das Rezept für das perfekte Gericht was anfangs keinem geschmeckt hat und du dich 'n halbes Jahr später vor Verköstigern garnicht mehr retten kannst weils plötzlich alle so lecker finden.


    Was das Badehaus direkt betrifft. ich war noch nie da. Nicht weil ich nicht gerne würde, sondern weil keiner meiner Chars auch nur ansatzweise auf die Idee kommen würde offentlich zu baden. Aber wer weiß, wer weiß. Vielleicht hab ich ja irgendwann einen~ :D

  • So wie es beim Badehaus ist, so ist es beim Lotus auch nicht anders, Nairi. Einmal haben wir alle Hände voll zu tun, ein anderes mal sind kaum Leute da, was aber nicjt zwangsläufig etwas schlechtes sein soll. Im Gegenteil. Manchmal ist das sogar sehr gut. Aber weiter geht es trotzdem! Ich selbst Find solch Projekte wie das Badehaus interessant, auch wenn ich ob meines Zeitmangels selber noch kein Kunde konnte.


    Und wie snesh schon gesagt hat: einfach nicht aufgeben und weiter machen! :)

    Wenn plan "A" nicht funktioniert, vergiss nicht, dass das Alphabet 25 weitere Buchstaben hat!

  • Ich stimme da mit Estelions Punkten überein. Ich kenne es auch von dem Raritätenladen, den ich damals in Löwenstein hatte, dass an einem Abend die Hütte voll war, an einem anderen nur zwei Helfer und meine Wenigkeit da oben rumgeturnt sind, und erst am späten Abend die Leute aufkreuzten (so gegen elf rum, als ich dann eigentlich schon Richtung Ladenschluss gehen wollte ^^). Das ist einfach etwas, das man nicht kalkulieren kann. Spieler findens zwar prima wenns sowas gibt, aber vor allem bei regelmäßig stattfindenden Öffnungszeiten spielt da oft eine "Wenn ich heut nicht hingeh, geh ich halt nächste Woche"-Einstellung mit rein, was ja auch irgendwo nachvollziehbar ist. Manchmal klemmts einfach, der Char kann ic grad nicht weg, oderoder. Nach einiger Zeit waren dann bei mir plötzlich IMMER Leute da... und ich will dir auch weiter unten erklären, wie es unter anderem dazu kam.


    Aber erstmal weiter im Text.
    Ich denke, dass Estelion da einen ganz wichtigen Punkt aufgeführt hat, was die Komplexität einer Einrichtung angeht. Ich habe mir deinen Thread mit dem Badehaus auch durchgelesen, und ich fand es cool, dass du dir so viele Gedanken darum gemacht hast. Allerdings ist mir auch aufgefallen, dass man sich erstmal eine Weile damit beschäftigen muss, bis man durchsteigt - wo kann ich jetzt wie hin und was gibts da, was muss ich auf dem Weg dahin tun? Zum Schalter gehen, zur Umkleide gehen, dann noch einen Happen essen und trinken, dann in eins der vier Bäder (ich bin gezwungen eine Entscheidung zu treffen!), dann wieder zur Umkleide, BEscheid sagen dass man geht und...Ja. Ich hab es jetzt überspitzt formuliert. Aber es kostet auch einfach alles sehr viel Zeit und viele wollen doch einfach nur mal gucken kommen, ein bisschen Atmosphäre einatmen und sich dann wieder verkrümeln um ihr eigenes Spiel mit ihren Bekannten zu haben. Ich stimme hierbei jedoch nicht mit Schnodders Vorschlag überein, die Produktpalette noch zu erweitern und noch mehr anzubieten. Es wird dir nicht helfen, wenn der Kern schon marode ist.


    Man sollte im Normalfall davon ausgehen, dass Spieler sich, wenn es schon so ein schönes Angebot gibt, welches mit viel Mühe und Arbeit erdacht wurde, auch damit beschäftigen. Allerdings lehrt einen langjähriges Rollenspiel doch auch irgendwann, dass man von allem ausgehen kann, aber am wenigsten von seiner eigenen Erwartungshaltung an andere. Man hofft dann auf Resonanz von Leuten, die eigentlich ganz andere Sachen auf dem Schirm haben und ich verstehe sehr gut, dass das frustrierend für dich ist.


    Um dem ein wenig entgegen zu wirken habe ich folgende Vorschläge für dich:


    1. Kürze das Konzept. Mach ein Lyssabad irgendwo in einem schuggelichen Haus irgendwo im Ossaviertel. Stell eine Bar rein, lass die Leute kommen. Wenn sie da sind, können sie mit ihrem Schampus in einen der beiden Pools springen, oder sich massieren lassen, wenn sie wollen. Es bleibt ihnen überlassen. Sie können aber auch ganz einfach wieder gehen und nur was trinken. (Ein spontanes, sehr grobes Beispiel zur Verdeutlichung)


    2. Such dir Helfer. Ein, zwei Leute, mit denen du ooc und ic Projektpingpong machen kannst, welche dir hier und da ein bisschen Arbeit abnehmen und eigene Ideen einbringen.


    3. Versuche, das Kern-"Feeling" deiner Einrichtung mit einem stimmungsvollen Text einzufangen. Es hilft, sich dabei die prägnantesten Adjektive rauszusuchen, die das Gefühl transportieren sollen, welches du in dem Bad erzeugen willst. Ist es verrucht, schummrig, sinnlich? Oder medizinisch, kühl, therapeutisch? Ist es dekadent, prunkvoll, ausschweifend? Wenn du diesen "Kern" erfasst hast, dann baue das Projekt danach auf. Entsprechend dieses Kontextes ist folglich die Einrichtung, die Speisekarte, das Drumherum. Der Spieler erhält am Ende ein rundes Paket. Glaub mir, dieser Punkt ist extrem wichtig. Bedenke dabei auch, was Rollenspieler grundsätzlich interessant finden. Vielleicht findest du ein passendes "Bedürfnis" welches du mit deinem Projekt füllen kannst. Leute haben gern Abenteuer. Oder Drama. Oder Liebesgeschichten. Oder magische Themen. Oder Kämpfe, Intrigen, Fehden, Sinnlichkeit und Erotik, Spriritualität. Du wirst eine Kerbe finden.


    4. Transportiere dieses eben erwähnte Grundgefühl durch kreative Texte, Bilder, Ambient Music oder sonstige Kleinigkeiten hier im Forum oder auch im Spiel selbst. Es ist zwar etwas mehr Arbeit...aber wie sagte mein Prof immer so schön - der Mensch ist ein Augentier. Er braucht das Bild. Natürlich haben wir alle Phantasie, sonst würden wir wohl kaum Rollenspiel machen in einer Umgebung, wo man sich nichtmal gescheit auf Stühle setzen kann. Doch kannst du auf die Art und Weise die Leute ein bisschen beim Patschehändchen nehmen und zu deiner Vision von dem ganzen hinführen.


    5. Bleib beharrlich. Jedes Projekt braucht Zeit, sich zu etablieren. Ich weiß, dass es da lange Durstrecken und frustrierende Abende gibt, aber dir bleibt garnichts anderes übrig, als Geduld aufzubringen. Lade erstmal deine Freunde dahin ein, damit auch du eine gewisse Routine bekommst. Freunde bringen Freunde mit, manche brauchen auch einfach etwas länger, sich zu überwinden zu einem "fremden" Projekt zu gehen.


    6. Bleib deinem Konzept treu. Ich habe damals nichts anderes gemacht als Ritualtand und Krempel anzubieten, ein bisschen verwegenes Piratenflair zu verteilen und schmanische Dienstleistungen wie Seelenreisen, Reinigungszeremonien usw. anzubieten, das ganze im Stil von Voodoo und Co. Es wunderbar funktioniert. Zwischendrin eine persönliche Sache des Verkäufers selbst noch mit reingebracht, das Tätowieren. Aber das wars. Der Laden wurde keine Heilstube, kein Frisörsalon, kein Gasthaus. Bleib bei dem was du machst und versuche auf dieser Basis, neue Einflüsse und Chars, die etwas besonderes anbieten reinzuholen. Ich hatte dann einen Barbier da, einen zweiten Tätowierer, mal so mal so. Aber nur als Specials in unregelmäßigen Abständen.


    So...meine 20 cents. Ich hoffe ich konnte dir damit ein wenig weiterhelfen.
    LieGrü
    Moe

  • Mit der Fast sieht es nicht anders aus. Mal mehr, mal weniger. Aber ein gewisser "Kern" ist i.d.R. da. Schwankende Besucherzahlen sind normal, denke ich.


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  • Ich persönlich bespiele ein Gewerbe mit dem sich niemand gerne auseinandersetzt - wer hört sich im Rollenspiel schon gern was über Steuern, Zinsen und Darlehen an?
    Entsprechend "wenig" bis garkein RP habe ich in der Richtung. Das ist aber auch garnicht schlimm, denn davon bin ich von Anfang an ausgegangen, und begnüge mich damit ab und an in das laufende RP einzustreuen wie die Arbeit so läuft, dass es einen großen Auftrag oder eine wichtige Investition oder vielleicht auch mal ein herbes Minus gab. Es verleiht meinem Charakter dennoch den Hintergrund den ich gerne haben möchte - und wenn dann doch jemand mit mir spielen will, umso besser. Das schöne ist, dass sich in dieser Spielrichtung hervorragend mit Terminen arbeiten lässt.


    Was das Badehaus angeht habe ich davon gehört. Vielleicht liegt es daran, dass momentan generell sehr wenige Leute RP machen - viele sind abgewandert, und vor allem jetzt spielen die meisten erstmal HoT.
    Beim Casino haben wir uns zum Beispiel darauf verständigt es durch Seltenheit zum Event zu machen - das hätte vermutlich auch dem Großmarkt gut getan.


    Ich ziehe als Beispiel den Meridian heran. Der Meridian verkauft Dinge die ein Charakter durchaus braucht (Tees und Salben gegen Wehwehchen z.B.) aber auch Dinge die er nicht unbedingt braucht - und damit in die Sparte "Luxus" fallen (Tee weil er lecker ist, Rauchkram, etc). Damit bedient der Meridian mehrere mehr oder weniger erschwingliche "Bedürfnisse" die eine größere Zielgruppe ansprechen was auf Dauer eine Gewisse Laufkundschaft sichert. Dennoch gab es einige Wochen, ich habe sie selbst miterlebt, in denen auch dort die Leute frustriert waren weil einfach niemand kam.


    Das Badehaus spricht im Grunde "nur" ein Luxusbedürfnis an (Gewaschen wird sich ja Zuhause) das zudem recht speziell und nicht jedermanns Sache ist (Als Beispiel Charaktere wie Cyraine, die, wie ich es damals mitbekommen habe, es befremdlich findet sich nackt oder fast nackt vor anderen/fremden zu zeigen). Dass da "weniger" Kundschaft unterwegs ist, ist durch die kleinere Zielgruppe leider vorprogrammiert. Vielleicht war die Erweiterung in Richtung Glücksspiel etwas unglücklich (no pun intended) - ich zum Beispiel hätte mich sehr über einen Friseur/Barbier, eine Kosmetikerin und solche Dinge gefreut wenn ihr das dazugenommen hättet. Das bespielt, soweit ich weiß, niemand, und es befriedigt ein Grundbedürfnis der Charaktere. Und es lockt die ganzen feinen Fräuleins an die sich fachkundig aufhübschen lassen wollen. ;)


    Ich habe dabei beobachtet und mittlerweile gelernt: Dran bleiben. Persistenz bieten, auch wenn es frustriert. Wenn die Leute merken, dass da eine feste Konstante ist, auf die man sich verlassen und mit der man gut spielen kann, dann kommt die Kundschaft ganz von selbst irgendwann.


    Flauten wird es leider immer geben, genau so, wie es Regelmäßig etwas Frust gibt. Das ist ganz normal und nicht zu verhindern, und ich würde lügen wenn ich behaupten würde, ich hätte aufgrund ausbleibender Kundschaft nicht auch schon ein Projekt geschmissen (Anthea Emlyn und die Falknerei Emlyn) - ich kenne es eben aber auch anders (Helena Süßkind und die Zuckerschnute!).


    Ich fände es schade, wenn das Badehausprojekt nun eingestampft würde - aber vielleicht hilft mein Vorschlag ja?


    Im Grunde habe ich nicht viel anderes gesagt als meine Vorposter, aber mein Mitteilungsbedürfnis war sehr groß :thumbup:

    "Give a man a gun and he can rob a bank.
    Give a man a bank and he can rob the world."


    Sneshana Iorga: 'Liz-mit-dem-Pferdearsch Lis? DIE Liz? Das Heck von Götterfels? Big Booty Liz? Twerkthatbutt-Liz? Der Arsch Lyssas? DAT BUTTLIZ?'


    [align=center]"Das geht mir so am Arsch vorbei - und bei meinem Arsch will das was heißen."

  • Eine Sache ist mir noch eingefallen, die ich erfahrungsgemäß auch als sehr wichtig erachte, quasi Punkt 8 - Der Char, mit dem du das Projekt stemmen willst, muss das Projekt auch verkörpern. Spiele mit Klischees, Klischees sind den Leuten vertraut. Aber verlasse dich nicht nur darauf, sondern schau, an welchen Stellen du Kreativität mit einfließen lassen kannst, damit das Projekt nicht langweilig wird.
    Susi Sonnenschein wird es wesentlich schwerer fallen, einen dreckigen Fightclub zu stemmen, als einem abgebrühten, gelbzahnigen Goldkettchentragenden Kerl mit ungepflegtem Bart in den Mittfünfzigern. Natürlich gibt es hier kein "man muss das und das". Auch eine psychotische Susi Sonnenschein könnte einen Fightclub stemmen, wenn man ihr einen Zigarrenstummel in den Mundwinkel schiebt und sie den Dunst einer abgehalfterten alten Barschlampe anhaften hat. Aber ich denke es ist klar, worauf ich hinaus will.

  • Ich selbst bin nicht dort gewesen weil es nach einem Angebot für Menschen klingt. Stand ja auch einmal so dass Menschen höhere Priorität haben. Wie es nach dem Umbau ist weiß ich nicht. Aber bei einigen Projekten ist man als Asura etwas außen vor. Wie es jetzt ist kann ich nicht sagen. Dass Interesse von mir und Nhyrra war da, aber dann denke ich mir "Ist wieder etwas nur für Menschen" muss dort nicht einmal so stehen. Aber ich achte immer darauf dass dort steht, dass alle Völker herzlich Willkommen sind. Ich und Nhyrra wollten gerne dort hin.... aber wie oben geschrieben... stößt dass etwas sauer auf. Und wenn man nicht erwünscht ist, Beziehungsweise dass Gefühl hat Gast zweiter Klasse zu sein dann habe ich nicht wirklich Interesse. Dass erklärt dir zumindest warum zwei Gäste weniger da waren.

  • Ein schwieriges Thema, welches mir zum Teil auch schwer im Magen liegt.
    Zu wenig Kunden/Gäste töten langsam aber sicher die Motivation ein Projekt zu bespielen oder sich weiter damit zu bemühen. Irgendwann probiert man es sich schön zu reden, "Ja ist eine Ruinenstadt, da schauen nur die Wenigsten rein, was wollen sie denn da?" oder "Naja, es ist saisonal, denn es ist warm draußen, da hockt keiner vor dem PC". Wenn es dann kühler wird, wird es ebenfalls nicht besser, daher bin ich kein freund solcher "Saisonaler Ausreden".
    Klar gibt es immer Hochs und Tiefs, allerdings wird das Tief in der letzten Zeit immer bodenloser. Man hat das gefühl, die Leute kommen nur wenn etwas neu ist. Sei es nun das Projekt oder das drum herum, in meinem Fall Löwenstein. Der Großmarkt war ja auch ein sehr gutes Beispiel, am Anfang waren eine menge Händler und Kunden da, gegen ende war man froh wenn man ein paar Leute hatte die man bedienen durfte.


    Aus der Sicht der Moatränke kann ich nur soviel sagen:
    Früher, als wir noch der Löwenschatten waren, hatten wir 7 Tage offen, da hatten wir auch Hochs und Tiefs. Irgendwann wurde es immer weniger, speziell zur Zeit als Löwenstein zerbombt war. Ob man es glaubt oder nicht, ich bin tatsächlich manchmal 3-4 Stunden halb AFK in der Taverne gestanden und habe auf Kunden gewartet, öfters auch vergeblich. Man hat dann aber einen Tag weg gestrichen, um selbst etwas mehr Zeit zu haben für unsere Chars und weil die Kunden zurück gingen. Im späteren Verlauf wurden es zwei Tage.
    Als Löwenstein neu aufgebaut wurde und wir uns umbenannt haben, brannte teilweise die Bude. An Themenabenden hatte man alle Hände voll zutun, selbst an den regulären Tagen waren einige Leute da. Mittlerweile hat wohl jeder Löwenstein gesehen und haben wir nur mehr vier Tage offen, weil die Kunden immer mehr und mehr zurück gegangen sind. Wir versuchen weiterhin alle zwei Wochen einen ordentlichen Themenabend auf die Beine zu stellen. Das Ergebnis ist ernüchternd! Normale Tage sehen so aus, dass man froh sein kann, wenn eine Person kurz vorbei schaut. Themenabende haben eine Anziehung von 3 bis 4 Leuten. Gerade letzteres ist manchmal ein Schlag ins Gesicht, da man sich zum Teil Stunden mit Themenfindung, Organisation, Ideen, Angebot etc. auseinander setzt.
    Es stimmt einem manchmal traurig, wenn man versucht den Leuten einen Hotspot zu bieten, dieser aber nicht ankommt. Vielleicht stimmt es ja was sich so mancher denkt und bespielte Hotspots sind nicht mehr In, da man ja da nicht alles tun und machen kann was man will....


    Aus der Sicht der Kuchenschmiede bleibt dann noch zu sagen:
    Ich weiß nicht, wievielen es vielleicht bekannt ist, aber mein Char versucht sich nebenbei auch als Konditorin. Heißt sie hat eine kleine Backstube daheim und fertigt auf Anfrage Leckereien für Leute an. Ich bin dahingehend eher den Weg der Mundpropaganda gegangen und habe es nicht groß im Forum angekündigt. Es ist echt schwer da an Kunden zu kommen, selbst wenn man es mehrfach den Leuten gegenüber erwähnt. Da hat es manchmal den Anschein, aus den Augen aus dem Sinn. Aufträge bekommt man fast ausschließlich vom Bekanntenkreis, oder wenn man es erwähnt und das Gegenüber es in dem Moment für eine tolle Idee hält. Manche bestellen auch, man hätte alles fertig geschrieben, denn man will das Zeug ja auch beschreiben, aber abgeholt wird es dann nicht, auch wenn man es sich ausmacht mit der Person.


    Was den Vorschlag von Moe angeht, "klatsch doch einfach eine Bar rein", muss ich leider sagen, NEH! Unabhängig von dieser Idee bin ich das Ganze mal im Kopf durchgegangen. Bei der Fülle an kneipenähnlichen Gewerben brauchen wir nicht noch ein zusätzliches Projekt, an dem man sich an einen Tresen stellen kann und bedient wird. Sowas haben wir mittlerweile zu hauf.


    Fazit
    Entweder man hat das dicke Fell eines Dolyaks um ein Projekt zur Abwechslung auch mal mehr als nur 6 Wochen am Leben zu halten - ja das ist die Zeitspanne in die meisten Scheitern - oder man lässt es gleich komplett. Mir kommt sowieso vor als wären die Konsumenten abgewandert und nicht der harte Kern, welcher Projekte auf die Beine stellt, oder dies zumindest versucht.



    -Yachi

  • Ich bin generell ja eher Konsument als Veranstalter, aber ich bemühe mich auf alles was zumindest halbwegs zu meinen Charakteren passt auch mal anzusprechen.


    Die Sache ist: Ja, es gibt viele Veranstaltungen. Und das ist gewissermaßen auch ein kleines Problem. Ich habe (außer in den Wochen in denen ich meine Rani als "auf See" ausspiele) Donnerstags für die Moatränke reserviert, Freitags für den Taliskrämer, dann jeden zweiten Montag für die Rurikhalle und jeden zweiten Mittwoch für den Palas.


    Das sind schonmal drei feste wöchentliche Termine. Und zusammen mit Unregelmäßigen Sachen ~reicht~ mir das eigentlich auch meist an RP in einer Woche. Dazu kommen dann noch persönliche Sachen wie Zeit mit RP-Familien verbringen, unregelmäßige Events wie das Herzlich. Theoretisch würde ich auch noch häufiger zum Finsterlicht und Kampfkoch auftappsen, und zum Badehaus eigentlich auch gerne. Aber ich mag gar nicht soviel RP jede Woche.


    Klar, einige hier wollen am liebsten 7 Tage die Woche RP, Morgens, Mittags und Abends, aber ich spiele auch gern das eigentliche Spiel (oder auch mal andere Spiele) oder gucke mal Serien oder einen Film.


    Zum Thema Badehaus im Speziellen schneidet sich das ja auch noch alle zwei Wochen mit dem Palas, was es noch schwerer macht. Also Interesse ist da von Nebelsteiner Seite durchaus da, nur eben Zeit bzw. Motivation mit dem ganzen anderen RP nicht.

    Jacklyn Nought, Yarissa von Nebelstein, Rani Heriot


    'My name is Ozymandias, king of kings: Look on my works, ye Mighty, and despair!'

  • Was den Vorschlag von Moe angeht, "klatsch doch einfach eine Bar rein", muss ich leider sagen, NEH!

    Wie ich weiter oben schrieb, ist dies ein vollkommen loses, grob angeschlagenes Beispiel. Ich denke ich war ausführlich genug, was meine Ratschläge angeht. Abgesehen davon wurde in dem Badehaus auch Speis und Trank angeboten, sofern ich mich recht erinnere.

  • Ich weiß schon wie du es meinst Moe und ja du erinnerst dich recht, auch im "alten" Badehaus wurde Trank und Speis angeboten, jedoch auf eine andere Art und Weise. Nur sehe ich es langsam als wirklich problematisch wenn 10+ Projekte in die selbe Sparte fallen, oder zum Teil dieser Sparte angehören. Sprich Gastronomie - Bar hin knallen und bedienen. Das Pflaster wirkt mir recht hart umkämpft, da die meisten Leute sich natürlich lieber selbst verwirklichen wollen als sich wo an zu schließen. Wenn jeder das selbe oder annähernd selbe bespielt, verkommt eben alles zu einem Einheitsbrei. Mehr wollte ich damit eigentlich nicht sagen.

  • Ist schon klar. Ich sagte auch nicht dass sie die hundertste Taverne aufmachen soll. Aber es ist wohl auch kaum an mir, jetzt ganz konkret für andere Leute rpliche Geschäftsnischen hier reinzuschreiben. Das Beispiel bezog sich allein auf die Verkürzung eines Konzepts, damit es runder wird. Von vier unterschiedlichen Bädern auf ein Hauptding, und das dann konsequent durchziehen. Schönheitssalon am Lyssateich oder was weiß ich. Mit Barbier und Schnickschnack.

  • Ich kann mich da ansich nur selber zitieren:


    Ich muss sagen, bei den Sylvari ist reichlich was los, wenn ich mit Amy den Laden öffne, dafür bei der Schneiderei in GF so gut wie garnichts mehr. Selbst wenn es angekündigt wird, kommen kaum noch Leute, weshalb ich in der letzten Zeit auch keine große Lust dazu hatte, die Schneiderei zu öffnen und nur auf Terminanfragen reagierte - die Schneiderei gibts nach wie vor, also bei Wünschen, ruhig melden ;). Etwas anzubieten und niemand erscheint, ist halt frustrierend. Aber ich denke einfach auch, dass wird sich mit HoT wieder ändern. Alle warten auf das Update und danach bessert es sich bestimmt wieder.


    Und was die festen Tage betrifft, was Ozy ansprach, genau DESHALB möchte ich keine festen Tage für meine Geschäfte (inzwischen sinds ja 2 Geschäfte und die Hain-Spelunke). Erst mal ist es mir persönlich nicht so genehm, wenn ich anderen die Spieler klaue (oder ich den Eindruck habe, es könnte so sein), nur bleibt einem da teilweise auch keine andere Möglichkeit, als einen der feste bespielten Termine in der Woche zu wählen, der Kalender ist ja leider voll davon. Wenn ich könnte, würde ich die Sternenlauben-Abende auch gerne auch auf einen Tag am WE (vorzugsweise Samstag) legen, nur kann die Mit-Initiatorin da halt nicht und das berücksichtige ich ebenfalls. Überschneidungen mit anderen festen Terminen lassen sich damit leider nicht vermeiden und so wird die (eher scheinbar eher mager gesäte Spielerschaft) nochmals geteilt. Bisher schien es aber doch noch auch genug Spieler für andere Projekte zu geben. Die Interessen sind ja auch oft verschieden. Es gibt ja auch einige Spieler, die z.B. bisher keinen Sylvari spielen, die gehen dann vllt lieber in ein Badehaus - in dem ich übrigens mit meinem GF-Char ebenfalls schon war und es auch ganz nett fand - nur ist es halt nichts, wo ich wöchentlich hin gehen würde.


    Einheitsbrei hin oder her, Tavernen sind halt oft die Möglichkeiten, wo jeder hin gehen kann, um nur mal "zwangloses" Plauder-RP zu finden. In einer z.B. Schneiderei, geht man eher mit festen Wünschen hin. Klar sind diese Geschäfte dann schwieriger umzusetzen, wenn IC die Chars keinen Bedarf haben, ich merke es ja selber. Derzeit sprießen deshalb auch vielleicht eher die Tavernen hoch. Wobei ich sagen muss, dass die Sternenlaube eher aus dem Grund, überhaupt mal RP in den Hain zu locken, wiederbelebt wurde. Bisher auch nicht erfolglos, worüber ich sehr froh bin.


    Also den Kopf nicht hängen lassen, Arschbacken zusammen kneifen und durch beißen!

    Eine Blume verblüht,
    ein Feuer verglüht,
    ein Apfel ist verderblich,
    nur eine Freundschaft ist unsterblich.

  • Tatsächlich hätte ich nicht mit so vielen Antworten gerechnet, freue mich aber dadurch umso mehr darüber.


    Das Badehaus hat nur alle zwei Wochen geöffnet (kollidiert also nicht mit dem Palas, denn beides findet in ihrem Rhythmus versetzt statt)
    Die Eröffnung war vor sieben Monaten, also sind wir denke ich über die 'schwierigen ersten sechs Wochen' hinaus :) Zu Anfang war es auch recht gut besucht, bis es dann plötzlich einbrach und immer nur im Schnitt 2 Leute kamen. Es war wohl nichtmehr 'neu', wozu Yachis Einwand passt.


    Kleine Anekdote: Beim Großmarkt kam der Andrang erst als ich die Geld- und Pfandleihe mit einem kleinen Markt für Badezubehör des Badehauses erweitert habe und es von einem Tag auf den anderen zum Hauptgeschäft wurde. Die Gäste beim Badehaus blieben trotz der Schleichwerbung jedoch aus ;)


    Das es ein paar Überschneidungen mit dem Finsterlicht gab war uns bewusst und auch mit dem Finsterlicht abgesprochen, denn wenn man genau hinsieht gibt es doch große Unterschiede.


    Als ich Moes Beitrag gelesen hab fiel mir tatsächlich auf, dass ich bei der Badehausaufmachung bereits mit vielen Besuchern geplant habe. Im Grunde ein utopischer Wunsch die Becken auf jeder der 6 Ebenen gefüllt zu haben. Zur Anfangszeit waren jedenfalls mindestens 3 der Becken besetzt und bespielt, womit ich auch zufrieden war.
    Doch womöglich ist es wirklich 'zu viel'. Kompakter und schnittiger hat schließlich noch nie geschadet :D Ich werde mir also deinen Rat mal zu Herzen nehmen und mal bisschen über das aktuelle Konzept brainstormen.


    Als Konsument bin ich da auch mit einem offenen Konzept anstelle eines strikten Ablaufplanes zufrieden. Das bietet mir und meinen Chars eine entsprechende Entfaltungsmöglichkeit. Ähnlich offen hatte ich es versucht auch mit dem Badehaus zu halten. "Du kannst dies und das machen" ... aber auch einfach am Beckenrand sitzen und die Seele baumeln lassen während man die Wärme und Düfte genießt. Das sagt einem natürlich keiner und es ist natürlich auch nicht im Angebot vermerkt. Auffallend ist jedoch das die Gäste alle auch diesem einfachen Plan nachgingen: "Ankommen, Umziehen, Baden, Gehen." An sich nicht verkehrt, doch natürlich kann man dass nicht täglich, oder alle zwei Wochen machen. Etwas Fantasie aufbringen um die gegebenen Möglichkeiten auch mal anders zu nutzen würde vielleicht etwas mehr Pepp bringen (und auch alle andere, seien es Gäste oder Belegschaft, anreizen).


    Die Möglichkeit mit den Terminen hatte ich eingeräumt, man müsse mich halt nur anschreiben und es kann betreut bespielt werden. Doch es kam keine einzige Anfrage, lediglich hier und da mal Vorreservierungen für eines der Privatbecken zur Anfangszeit, wo oft alle Privatbecken ausgebucht waren. Ich liebäugelte auch damit es nur noch auf indivdueller Termin-Basis herunterzuschrauben so wie es Mandelbaum mit der Schneiderei handhabt, doch ich befürchte dann irgendwie, dass es gänzlich aus dem Blickfeld verschwindet.

  • Einen Tipp den ich dir geben kann, ist, dein Projekts so aufzubauen, dass dein Spielspaß & dein eigenes RP nicht davon abhängig sind ob sich Kundschaft zu dir "verirrt" oder nicht.


    Wer es schafft sich selbst einen Raum zu schaffen, der auch ohne Gäste/Kundschaft/etc. behaglich und angenehm ist, kann immer darauf zurückgreifen, wenn gerade Flaute herrscht.


    RP sollte Spaß machen und ich finde kein Spieler sollte sich als Dienstleister verstehen. Das mag das Selbstverständnis eines gespielten Charakters sein, aber dem Spieler selbst muss vor allem Spaß machen was er da tut.


    Im Grunde genommen sage ich "mach dich unabhängig" von den Anderen und hab Spaß wenn sie da sind, aber auch wenn sie mal fehlen.



    Das ist es auch, was mMn den Meridian (ganz unabhängig von der Außenwirkung, sondern in meinem Empfinden) immer ausgezeichnet hat, und woran mein eigener Anteil nur ein sehr kleiner ist.
    Der Laden war immer nur ein Mittel zum Zweck bzw. RP, niemals eine Dienstleistung, und folglich das RP auch dann angenehm, wenn genau 0 Kundschaft gekommen ist.


    "Es ist elend schwer zu lügen, wenn man die Wahrheit nicht kennt." - Péter Esterházy

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