ZitatAlles anzeigenEhre sei dem Kriegsgott,
und möge Sein Feuer uns voran tragen. Die bisherige Truppe ist nunmehr endgültig entzweit. Ich kann nicht sagen, dass mir dies zum jetzigen Zeitpunkt gelegen kommt, doch ich akzeptiere den Krieg, der mir vorgesetzt wird. Es ist die Schuld der Norn, Magistra Wehrgesang. Dreckige, unwürdige Heidin. Ihre infame Beleidigung gegen uns Jünger Balthasars war der letzte Schritt, der, der entscheidend zu weit ging.
Wahrlich, ich muss beinahe lachen, zu denken, dass die Angehörige eines so essenziell primitiven und unzivilisierten Volkes die Dreistigkeit besitzt, uns als 'wilde, barbarische Bestien' zu bezeichnen - und fürderhin noch die Anmaßung, von Ehre zu sprechen, nachdem sie es war, die sich abwandte, uns weiter provozierte und gar die Order der kommandierenden Offizierin missachtete. Ich will den Kopf dieser Norn rollen sehen, immer noch. Alles andre ist keine Genugtuung für ihre Beleidigung. Doch die Schutzzauber ihrer Lakaien vereitelten meinen Streich.
Sie spielte sich weiterführend als vermeintliche Heldin auf, empfing auf Order Mathyras sechs Stockhiebe - einen für jede Gottheit - durch meine Hand, nachdem es eine lange Farce von einer Debatte gab und die Lichtbringerin bereits die Aufspaltung der Truppe angekündigt hatte. Die Magistra schien eine Art Exempel darin zu sehen, mit dem sie der Truppe wohl eine Mahnung wider Befehlsverweigerung weisen wollte. Es ist ironisch, dass selbst darob kaum Jemand ihrer ausdrücklichen Aufforderung folgte. Fast die ganze Pakt-Truppe wandte sich ab.
Vermutlich sehen sie sich als Revolutionäre, tatsächlich jedoch belegen sie lediglich auf ein Neues ihre Unfähigkeit. Die Unfähigkeit, zu folgen und zu begreifen. Als die Strafe vollstreckt war, erwies sie sich als sinnlose Zeitverschwendung, denn man fuhr trotzdem mit der Trennung der Truppe fort, gar auf Drängen der Magistra. Die Norn wollte eine Solidarität beweisen, die sich spätestens jetzt als rundum falsch entpuppt hat. Ihre Vorstellung von Moral ist heuchlerisch im Angesicht der Tatsachen. Dass ich mit solchen Leuten nicht länger arbeiten kann, ist gewiss, dennoch ist die aktuelle Aufspaltung töricht.
Ich wurde von der Lichtbringerin zusammen mit ihren Agenten und meinem verbliebenen Gefolge abgezogen, um in einer gewissen Distanz zum bisherigen Standort einen neuen Unterschlupf in den Ruinen zu beziehen. Es missfällt mir zutiefst, dieser Order Folge zu leisten, zumindest jetzt, da der Zeitpunkt dafür nicht ungünstiger sein könnte. Es stellt uns vor eine ganze Serie von Problemen, obschon auch diese als Herausforderung unter Balthasars Auge zu nehmen sind. Dennoch muss ich die Chance ergreifen, das heilige Werk rechtens fortzusetzen.
Fakt ist, wir befinden uns auf geweihtem Boden. Nicht auf heiligem, wie es der Tempel ist, dem wir entgegen streben, aber dieser Ort hier, diese Ruinenstadt, wurde dereinst von gottesfürchtigen Menschen bewohnt. Das Erbe meines Volkes liegt vor mir ausgebreitet - und ich gedenke, es zu verteidigen. Ich werde hier bleiben, selbst wenn die Lichtbringerin zeitnah gehen will, wonach es zum Glück nicht aussieht. Die Schreine dieses Ortes müssen befreit und ergründet werden, im Namen der Sechs.
Es wird sich ein Weg finden müssen, Verjeni und Wutton mit der Fracht nachzuholen, beide befinden sich noch immer als Wachpersonal im provisorischen Fort.
Ich schreibe diese Zeilen in der Ruine eines alten Wohnhauses, das als gut zu verteidigender Rastplatz erkoren wurde. Morgen werden wir die Schändung dieses Ortes läutern und die Statue Abaddons zerstören. Heute werde ich zu Dwayna beten, für die Hand voll an guten Leuten, die noch in der alten Truppe verbleiben - ich hoffe um ihretwillen, dass sie uns nicht in die Quere kommen.
Möge Balthasar mit uns sein, in Stärke und Unbeugsamkeit.