ZitatAlles anzeigenEhre sei dem Kriegsgott,
und möge Sein Feuer uns voran tragen. Das ketzerische Machwerk ist zerstört. Noch in derselben Nacht, wenige Stunden nach meinem letzten Eintrag, gab man uns die Freigabe. Mithilfe der Gerüchteagenten war es an Thrymaer, die Statue Abaddons einzureißen. Ich hieß ihn, dazu seine Ketten des Lichtes einzusetzen, um Tribut zu zollen an unseren Gott, welcher dereinst die Ketten schmiedete, die Abaddon selbst gefangen hielten. Balthasar sei abermals gepriesen.
Wir zogen uns daraufhin zurück in den neuen Unterschlupf, unangetastet im Schutze der Dunkelheit. Gen Morgen dann, kurz bevor wir mit der Erkundung des Areals fortfahren konnten, drang monströses Gebrüll und Kampfeslärm an unsere Ohren, eindeutig aus Richtung der alten Unterkunft. Ich ließ Dietrich zur Bewachung zurück, als wir eilends ausrückten. Die Belagerung des Standortes war bereits aus der Distanz auszumachen, mehrere Dutzend Mordrem, korrumpierte Sylvari und Mordrem-Wölfe gemischt, der verderbte Wyvern von vor zwei Tagen noch mit dazu.
Aktuell bin ich vom Führungsstil der Lichtbringerin enttäuscht. Ihr Elan, der bedrängten Truppe zu helfen, war spürbar gering. Als der Wyvern auf ungeklärte Weise leblos am Durchgang zur besetzten Ruine zusammenbrach, wollte Mathyra einfach wieder abziehen und konnte sich kaum zu einer direkten Order für mich und Thrymaer durchringen. Ihre Eitelkeit in dieser Sache ist mir zuwider. Schließlich versuchten ich und der Zaishen, dem Feind in die Flanke zu fallen, unter der Deckung von Mathyras Kollegen, während der Rest der Gerüchtler wieder abzog.
Ein Unwillen, der Führung dieser elenden Magistra weiter zu helfen - dies ist mir verständlich. Längst jedoch rechtfertigt das nicht, jene Gruppe im Notfall nicht gegen Drachendiener zu verteidigen. Genauso wenig wie es rechtfertigt, einer Schlacht aus dem Weg zu gehen. Ich kämpfe im Namen Balthasars und winde mich nicht durch die Schatten. Ein Durchbruch gelang uns nicht, wir wurden abseits abgefangen, sicher noch über hundert Meter vom Gebäude entfernt. Der Zaishen und ich erschlugen einige Mordrem-Wölfe und Sylvari der Mordrem-Wacht, bevor mein Schädel erbebte und mir die Sicht verschwamm.
Ich kam abseits wieder zu mir, mit Thrymaer und dem Lichtbringer an meiner Seite, nachdem man den Angriff wohl abgebrochen hatte. Ein satter Pfeiltreffer an meinem Helm war die Ursache gewesen. Unsere Wunden sind leicht und werden uns nicht lange aufhalten - dennoch missfällt es mir, die Truppe nicht raushauen zu können. Mir ist dabei gleich, wie viele niederträchtige und entbehrliche Individuen diese beherbergt, solange noch Köpfe und Schwertarme mit Potenzial darunter sind. Es ist zutiefst verwerflich, sie im Kampfesfall den Drachendienern zu überlassen, und ich werde weitere solche Entscheidungen nicht erdulden.
Der nächste Morgen bricht an, während ich diese Zeilen schreibe. Wir sammeln unsere Kräfte und planen das nächste Ziel innerhalb der Ruinen. Wie die Späher des Gerüchte-Ordens berichten, ist der Zugang zur alten Unterkunft eingestürzt. Somit ist die andere Gruppe effektiv abgeschnitten. Ich kann nur hoffen, dass die Schlacht nicht mehr als ein paar Gotteslästerer und Nicht-Menschen dahingerafft hat, vielleicht besinnt sich der Rest dann eines gerechten Kurses.Was uns selbst angeht - ich verbleibe in Skepsis gegenüber Lichtbringerin Mathyras gestrigen Handlungen. Der Auftritt war schwach und selbstgerecht. Bis dahin hatte sie sich gut gemacht, doch wenn sich dies wiederholt, dann hat sich unsere Situation in keinster Weise gebessert. Nichts wird der Mission und ihrer Erfüllung im Sinne des Kriegsgottes im Wege stehen.
Möge Balthasar mit uns sein, in Stärke und Unbeugsamkeit.