In den letzten Tagen sieht man die meist wohl gelaunte Apothekerin immer weniger auf der Straße und auch durch die Apotheke schiebt sie sich mit Mühen von einem Ort zum anderen. Die Schwangerschaft trägt sie schwer, ihre zwei Kinder unter dem Herzen brauchen mittlerweile sehr viel Platz und lange kann die Geburt nicht mehr auf sich warten lassen. Auf Nachfrage erfährt man, dass sie manche Tage gar nicht mehr aufstehen kann, beziehungsweise aufstehen darf. Denn die Kinder sollen so lang wie möglich im Leib verweilen, am besten noch bis ins nächste Jahr hinein.
Um so sehr horchte die Nachbarin zur linken auf als man unvermittelt einen Schrei vor der Türe der Apotheke hörte und diesen zweifelsohne der Frau des Hauses zuordnen kann. Rasch das Fenster geöffnet kann man dennoch Durchatmen, trotz dem ungemütlichen Götterfelser Wetter. Die mittlerweile Rothaarige hat ein Paket auf ihrer Schwelle gefunden und das Hereinspähen in dessen entlockte ihr wohl dieses Jauchzen, denn ein richtiger Schrei war es nicht. Den Hintern voraus in die Apotheke zerrt sie das Leinenpäckchen am Seil rückwärts in den Verkaufsraum.
Und durch die nun geschlossene Türe vernimmt man das lieblich Stimmlein: "Vincent.. VIIIIIIINCE... es ist da und es ist.. wunderschön!"
Wo?
- Götterfels, Melandru-Hochstraße
Wer?
- Nachbarn in der Straße
- Jene die es aufschnappen
Danke @Kanori