...dieses Mal jedoch nicht heimlich vor die Tür gelegt, sondern durch einen jungen Burschen übergeben. Er klopft an die Tür des gemeinschaftlichen Wohnhauses von Robin und Tebbet und übergibt - je nachdem wer öffnen würde - kommentarlos ein Päkchen. Dann lächelt der Bursche knapp und würde auf dem Absatz umkehren, um hinter der nächsten Straßenbiegung zu verschwinden. Der Gönner des Päkchens ist er sicher nicht - dafürist er zu jung und zu ungepflegt.
Das Päkchen selbst ist eher edel verpackt: Es ist ein heller Karton mit einer Schleife aus kupferfarbenen Geschenkband. Wie auch schon bei dem Lilienstrauß wird kein konkreter Empfänger des Päkchens angegeben. Stattdessen findet sich darin erneut ein kleines Kärtchen, mit einem Text. Darunter, so man das Kärtchen aus dem Karton hebt, kommt hingegen ein kleines, in Seidenpapier gehülltes Objekt zum Vorschein, dass an einer Kette befestigt ist und auf den ersten Blick an eine Taschenuhr erinnert. Erst bei genauerem hinsehen, mag man erkennen dass die vermeintliche "Uhr" weder Uhrwerk noch Zeiger besitzt - nein, filigrane Blüten die in transparentes Harz geschlossen wurden sind es, die jene uhrwerkähnliche Musterung bilden.
Ihr habt mich daran erinnert, dass man mehr konservieren kann, als nur tote Körper - und dass die Konservierung durchaus angenehmeren Zwecken dienen kann, als der Forschung. Der Ästhetik beispielsweise. Die Zeit ist wohl das einzige, was wir nicht konservieren können. Schade eigentlich. Ich hoffe, das Kleinod trifft dennoch Euren Geschmack. - E.