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Immer noch von den Treffern benommen rollte sich der Mesmer zur Seite und auf Abstand zum Soldaten, nur um sich in feine Kristalle aufzulösen und auf die Treppe hinauf zu teleportieren. In erwägter Sicherheit starrte er dem Priester in den Rücken und fletschte die Zähne leicht, erneut eine gewisse Rage in sich aufkommen spürend. „Gefällt Euch das, Priester?!“, schnauzte er ihn an. Seine Stimme wurde von den kargen Wänden zurück geworfen und machte es unmöglich spezifisch herauszufinden wo er sich nun befand. „Habt Ihr Euren kleinen Spaß gehabt? Wider Erwartungen habe ich kein Interesse an diesen dumpfen Prügeleien, die Ihr für Euch und Euren Kriegsgott verfechtet!“ Spät realisierte er die Gotteslästerung, die ihm da über die Lippen rutschte und er presste sie schnell stark aufeinander, der Blick angespannt auf den Mann am Fuße der Treppe gerichtet. 'Oh Scheiße..'. Der Priester drehte sich herum und begann langsam den Raum zu mustern, sowohl den Boden als auch die Wände und natürlich die Decke. Dabei nahm er sich Zeit und erwies sich als sehr geduldig. Es machte Cornerstone ungemein wahnsinnig und verunsicherte ihn stark. Er konnte sich einfach nicht vorstellen wie man so verbissen sein konnte. 'Lass es sein.. du merkst doch, dass du mich nicht finden kannst.'. Marktur schien dies tatsächlich zu bemerken, denn er hielt inne und dem Mesmer durchfuhr eine Welle der Erleichterung. Die süße Frische eines unerwarteten Sieges. Sogleich wandte er sich herum und legte seine Hand auf die Klinke, um diese hinab zu drücken und die Tür nach außen aufzustoßen. Nur ging das schwere Metall nicht auf, nicht einmal der Henkel runter. Alles blieb fest an seinem vorbestimmten Platz eingerastet, weswegen Cornerstone genervt das Gesicht verzog. 'Chester, ich hasse dich gerade ein kleines bisschen.'. Direkt über ihm zersprang auf einmal eine Glasphiole und sowohl Scherben, als auch eine trübe Flüssigkeit regneten auf ihn hinab weswegen er stark zusammen zuckte und kritisch über sich starrte. Es stank nach Alkohol. Dann wurde es plötzlich verdammt heiß, als der Phiole auch noch eine der Wandfackeln hinterher geworfen wurde und jene das Gebräu sofort in Feuer aufgehen ließ. Dadurch auch einige Stellen des Mantels von Cornerstone, der erschrocken aufraunend von der lodernden Gefahr wegsprang und sich selbst aus der verhüllenden Illusion riss. Zuerst kam er am Boden an, bevor er den Blick des Priesters schon auf sich spürte. Die gepanzerte Pranke des Klerikers packte ihn unwirsch am linken Handgelenk und drehte ihm unwirsch den Arm auf den Rücken, so schnell und brachial, dass der Mesmer dachte die Schulter würde dadurch ausgerenkt werden. Sein Körper konnte nicht anders, als der Führung des Soldaten zur Wand rüber zu folgen wenn auch mehr stolpernd als gehend. Die andere Hand fasste ihm in den blonden Schopf, zog den Kopf ausholend in den Nacken und schlug die Stirn des Mesmers mit voller Wucht gegen die steinige Fassade.
Wieder einmal lag er und durfte eine Decke betrachten, wenn auch nicht vom Sofa aus. Die Schwärze blieb ihm nicht lange vor den Augen, dafür war der Schlag ausreichend genug um ihm einen böswilligen Schmerz in den Kopf zu setzen. 'Arsch.. mein Schädel..'. Träge wandte er den Kopf zur Seite um den sich entfernenden Schritten von Markturs verschwommenen Umrissen nachzusehen, welche vor einem Tisch stehen blieben. „Geht es noch?! Habt Ihr sie noch alle?“, hörte er sich benommen brüllen. Er musste sich fast schon zwingen zu blinzeln um die eigene Sicht zu schärfen und als das erfolgreich getätigt war, packte ihn das nackte Grauen. Der Priester hatte eine Rohrzange von der hölzernen Arbeitsfläche genommen und drehte sich nun mit einem wahnsinnigen Funkeln im Blick zu ihm herum. Cornerstone verzog das Gesicht ahnend. „Oh Lyssa, hilf mir..“ Der Priester schnaufte aus und näherte sich ihm direkten Schrittes. „Die Suche nach Hilfe kommt etwas spät.“ Eine Flucht mithilfe seiner Mesmerfertigkeiten waren nun vollkommen ausgeschöpft, denn sie hätten ihm zu viel Kraft und Konzentration gekostet um sinnvoll zu sein. Selbst wenn er es geschafft hätte, die Tür ging nicht auf und ihm wurde schmerzhaft bewusst, dass er soeben ein Gefangener war mit einem Priester im selben Raum, der nicht davor scheute ihm grundlos Schmerzen zuzufügen. 'Ich bin erledigt.'. Dem Versuch wurde nachgegangen sich auf Distanz zu bringen, indem er seinen Körper von Marktur wegschob und trotzdem war es nutzlos. Der Mann stand plötzlich über ihm und schlug mit dem Werkzeug quer durch das Gesicht des liegenden Mesmers.
Entfernt nahm er die Geräusche in seiner unmittelbaren Nähe wahr, die so dumpf und fremd erklangen wie der eigene Herzschlag, der sehr langsam und leise als Echo in seinem Kopf klopfte, der schmerzend drückte. Irgendwann wachte er dann doch plötzlich wieder auf und sah durchatmend über sich. Marktur war über ihn gelehnt, das linke Knie fixierend auf dem rechten Oberarm des alten Blondschopfs und das rechte auf der Brust des liegenden. Der dazugehörige Unterschenkel drückte ihm die Luft etwas ab und hielt allgemein seinen Oberkörper unten, während sich der Priester gerade daran machte Cornerstone die Handstulpe abzuziehen und den Ärmel hochzukrempeln, um an den Unterarm zu kommen. 'Was hast du vor?'. Der Gedanke blieb alleine und mal wieder unbeantwortet, denn in seiner momentanen Situation war es ihm unmöglich den schwereren Mann von sich zu schieben oder gar zu treten, ebenfalls befanden sich nicht annähernd genügend Fertigkeiten in seinem Arsenal um das sinnvoll zu einem Ende zu bringen. So raste der Blick von einer Seite zur anderen und fixierte schließlich die Rohrzange, die der Priester neben sich und damit auch Cornerstone auf den Boden gelegt hatte. Der kurze Funken von Hoffnung wurde schnell von sengender Pein vertrieben samt dazugehörigem Gestank nach verbranntem Fleisch. Ruckartig starrte der Mesmer zu seinem eigenen entblößten Unterarm und fing an lauthals zu brüllen vor Schmerz. Marktur hatte seinen Panzerhandschuh bis zum Glühen erhitzt und drückte ihm diesen nun tief in das Gewebe hinein. Dem rasenden Geschrei des Gepeinigten unter sich schenkte der Priester keine Beachtung, kümmerte sich nur darum, dass er das orangen leuchtende Metall ordentlich im Arm des anderen versenkt hielt. Der Mesmer fand schnell zu seiner geistigen Schärfe zurück, angepeitscht durch Schmerz und Panik. Die dazugehörige Hand ballte sich mehrmals zur Faust, begann sich zu winden und die Finger krümmten sich willkürlich. Dann griff er mit der freien Hand hinab und packte die Rohrzange, die er dem Priester mit aller ihm zur Verfügung stehenden Wucht durch das Gesicht schlug. Er traf und Marktur ließ von ihm ab, richtete sich dafür auf und griff sich mit dem kalten Metall an die getroffene Stelle. Mit zusammen gebissenen Zähnen drückte sich der Mesmer auf die Beine hoch und schwankte rücklings auf Abstand, warf ihm das Werkzeug entgegen und traf ihn dabei seitlich an der Schulter. Der Soldat sah unter dem Vorhang aus Blut auf, welches ihm aus der gerissenen Wunde um das Auge herum rann. „Endlich fangt Ihr an zu leben und Euch zu verteidigen, Mesmer!“ Cornerstone blinzelte ungläubig bei den gehörten Worten und schüttelte den Kopf. „Ihr habt sie nicht mehr alle, Marktur!“ Der Angesprochene lachte tief. „Spürt wie das Feuer der reinen Existenz durch Eure Adern fließt!“ Leicht zuckte der Mesmer zusammen. „Das ist Blut, Idiot!“ „Es ist EUER LEBEN UND DER ZORN DES BALTHASAR!“ 'Der Kerl ist komplett irre.'. Zumindest mit diesem Gedankengang war er wohl nicht der einzige, denn Chester mischte sich von draußen ein. „Egal was Ihr da unten macht, Ihr macht wieder sauber.“