Spoiler anzeigen
Sein Peiniger gab dem Mesmer nicht viel Zeit zum Durchatmen. Zwar betastete er kurz die aufgefledderte Stelle um sein Auge herum, aber da jenes noch intakt war ging Marktur bereits wieder in die Offensive über. 'Ich komme hier nicht mehr raus.', fluchte er in sich hinein und drückte sich rasch auf die Beine hinauf. Cornerstone's Blick zuckte unstet und rasch durch den Raum auf der Suche nach einem möglichen Ausweg. Einen solchen fand er nicht, aber eine Lösung die ihm immer mehr zuzusagen begann. Der Priester holte bereits zum Schlag aus und blieb abrupt stehen, da sich der lädierte Graumantel auf einmal auflöste. „Du legst es wirklich darauf an, oder?“, blaffte der genervte Blondschopf. Nun war er es der unter der Treppe stand und sich herunter beugte, um die Rohrzange aufzuheben die er noch nach dem Soldaten geworfen hatte. Sein Herz begann zu rasen, ebenso konnte er spüren wie seine Muskeln angespannt zitterten aufgrund des mitmal auftretenden Adrenalinschubs. 'Ich habe dich und deine Sippe so satt, Priester.'. Kurz leckte er sich über die blutig beschmierte Unterlippe, hatten doch die Platzwunden an Braue und Stirn durch den Schlag an die Wand ordentlich rumgesuppt. Das Blut war schon darüber zu trocknen und juckten ihm dabei auf der Haut, ebenso hinterließ es auf dem ihm so gerne getragenen Mantel Flecken die vermutlich nicht so einfach herauskommen sollten. Marktur schnaubte tief aus und wandte sich dem Mesmer zu, begann düster zu schmunzeln bei der Sichtung der gewählten Waffe. Langsam schritt er auf ihn zu und hob die Arme provokant zu seinen Seiten an. „Natürlich lege ich es darauf an, Cornerstone.“ Der Blonde nickte daraufhin mehrmals rasch und verzog das Gesicht zu einer Grimasse, die Zähne dabei bleckend. Er konnte die aufkeimende Wut nicht mehr unterdrücken und er wollte es auch nicht mehr. „Das bekommst du zurück.“
Mit einem kräftigen Ruck trat er sich vom Boden ab und vorwärts, holte mit dem rabiaten Werkzeug über die rechte Schulter aus und ignorierte den ziehenden Schmerz an seinem Unterarm, starrte den reagierenden Soldaten an. Jener blieb selbst stehen und hob die linke Hand vorwärts, um die Rohrzange abzufangen. Die rechte Hand ballte sich zur Faust und wurde eng am eigenen Brustkorb vorbei gezogen, ebenso zum Schlag bereit. Es klackte metallen, als sich die umhüllten Finger des Gerüsteten unter dem Beißkopf um den Stiel legten. Cornerstone gab einen grunzenden Laut von sich, drängte sein linkes Bein zum Stand vorwärts und lehnte sich kraftvoll zurück, zog schlagartig die dumpfe Waffe zurück und riss den fremden Griff dabei ebenso zu sich heran. Das kam offenbar unerwartet genug, um den Priester in seinem eigenen Stand etwas aus der Balance zu reißen, denn er folgte der eigenen Hand ein Stück weit mit dem Oberkörper mit. Rasch hob der Mesmer die Linke mit zum umrungenen Objekt, doch war dieses nicht das Ziel. Stattdessen löste er die äußere haltende Lederrieme des fremden Handschutzes und zog ihm diesen ab, befreite das schwere Metall aus dem Griff des Mannes. Nur knapp holte er neu aus für den auffolgenden Schlag, der nicht geschwungen wurde sondern gestoßen. Der Beißkopf knallte dem kurzhaarigen Kontrahenten genau auf das Nasenbein, das darunter einfach zerbarst. Das Haupt des Soldaten kippte in den Nacken hinter und Cornerstone sah es überhaupt nicht ein inne zu halten. Sogleich folgte er ihm und setzte mit dem nächsten Schlag, nun von links nach rechts und schwingend, nach. Wieder traf er und schlug die ohnehin schon offene Stelle um das Auge herum noch mehr zu Brei. „Schmeckt dir das, du Arsch?!“, brüllte er ihm entgegen und verpasste ihm dann einen rüden Kopfstoß, schickte den Gerüsteten dadurch zu Boden. Erstmals war er es der stand und er kam nicht umher zufrieden zu grinsen. Dieses Gesichtsspiel wurde ihm aber schnell fortgewischt, da Marktur sich mit dem Oberkörper etwas aufrichtete und dabei die Unterarme als Stütze nahm. Die Blicke beider trafen sich und der Priester lachte. „Sieh dich an! Dir gefällt der ehrliche Sieg!“ Es gefiel ihm wirklich. Dieses direkte Gefühl der Überlegenheit innerhalb einer Konfrontation und er wollte mehr. Mehr. Es knirschte leise, als er seine bloße Hand fester um die metallene Stange festigte und für 'mehr' auf den Gestürzten zuging, der ihm in freudiger Erwartung entgegen grinste.
In selber Manier wollte er ihm den Tritt heimzahlen mit dem Brustbein als Ziel, doch schlug ihm der Priester den Stiefel zur Seite weg. Den Unterschenkel anziehend, ließ er sich dann einfach mit vollem Körpergewicht auf den Torso runter fallen und ließ Marktur tief aufkeuchen. Zwar trug dieser einen festen Harnisch und Cornerstone verletzte sich durch diese Tat auch noch unnötig selbst, aber es war ihm gleich. Nun war er am Zug. Wie sein Vernehmer zuvor begann er nun kommentarlos auf den Mann unter sich einzudreschen, zertrümmerte ihm Schlag um Schlag die Visage und besudelte sich sowie die nahe Umgebung mit spritzendem Blut. Selbst das Knirschen und Knacken diverser Knochen ließ ihn nicht innehalten, ebenso wurde die Wehr des Priesters mit jedem neuen Hieb immer träger, langsamer und unpräziser. „Ich kenne deine Art und Weise zu sprechen auch, Marktur.“, raunte er ihm zu und schwang das sperrige Werkzeug erneut durch die blutige Visage unter sich. „Weil du mich nachahmst.. dein Charme bringt dich aber bei mir nicht weiter, es ist nutzlos und das WEIßT DU!“ Der nächste Schlag wurde vom Soldaten abgefangen, der das Handgelenk des Mesmers packte und den gebrandmarkten Unterarm somit an Ort und Stelle festhielt. Sie drückten beide mit aller Kraft und es ging weder vor noch zurück. Das eine Auge vom Priester ruckte zur Waffe hinauf, da das andere komplett zugeschwollen war. Rot verschmierte Zähne wurden zu einem matten Grinsen gebleckt und sich die Zeit genommen das zu mustern, was er da mit Feuer und Metall angerichtet hatte. Die ihm entzogene Handstulpe hatte ihr Zierrat in Form eines offenen Wolfsschlundes in den fremden Arm hinein verewigt. Dann war das Gesicht von Cornerstone im Fokus. „Natürlich weiß ich das.“, schnappte er zu ihm hinauf. „Deswegen hilft bei dir auch nur Gewalt.. Gewalt, um dich aus deiner Sicherheit zu reißen und Gewalt, um dich endlich an deine Grenzen zu treiben die du nicht kennst.“ „Hör auf Recht zu haben!“, brüllte der Blondschopf zurück und holte nun mit der bloßen linken Faust aus, die er ihm in das unförmig geprügelte Gesicht schlug. Der Liegende spuckte nach dem Treffer trüben Speichel zur Seite aus und starrte zum Mann hinauf. „Dann sag mir was ich wissen will.“ Kurz nur verengte Cornerstone die Augen bei jener Aufforderung. 'Endlich sprichst du zu mir.'. „Und was willst du wissen?“ Der Soldat rang kurz nach Luft und antwortete ihm schließlich. „Was ist dein Part in der Geschichte um die Kultisten?“
Die Frage traf ihn unverhofft und unangenehm. Er wusste darauf keine Antwort, aber eine Reaktion und die war es dem Priester noch einmal die Faust auf die gebrochene Nase zu schlagen, was dazu führte, dass dieser endlich von der Rohrzange abließ. Statt nun mit dieser solange einzudreschen bis es nur noch einen im Keller gab, drehte Cornerstone das Ding waagerecht, packte mit der linken Hand den verschmierten Kopf und mit der rechten den Knauf, nur um dem Mann unter sich das Metall an die Kehle zu drücken und ihn so zu würgen zu beginnen. Der Soldat begann kurze Zeit darauf schon zu röcheln, verzog die Mundwinkel und packte selbst beidhändig das klobige Werkzeug, um es irgendwie von sich zu befördern. Der Mesmer behielt die Oberhand, da er sich nur mit seinem Gewicht nach unten lehnen musste. „Mein Part..“, schnaufte er ihm entgegen und atmete mehrmals tief durch. Gedanken und Fassung mussten gesammelt werden, alles auf Kosten der Luft von Marktur. „Es ist ganz einfach.. ein guter Freund von mir ist in diese Scheiße geraten und ich will ihn da rausholen.“ Er zog die Nase geräuschvoll hoch und blinzelte leicht, nickte sich selbst etwas zu. 'Stimmt, das war mein Beweggrund..'. „Das ist es, eigentlich nichts anderes. Dass so viele plötzlich damit zu tun hatten, das war mir nicht bewusst und sogesehen habe ich nur mit Chester eine Verbindung. Den Rest habe ich so kennen gelernt.. Bekannte meiner Bekannten.“ Erneut sahen sich die Männer an, war es nun doch der Priester der schwieg und sein Folteropfer das sprach. Der Blondschopf sah ihm an, dass dem Soldat nicht mehr viel Luft blieb bis er ohnmächtig wurde, da seine Augenlider bereits zu flattern begannen. „Jeder hat seine Hintergründe und sein Ziel darin.. wir einigen uns nur darauf, dass diese Idioten sterben sollten und müssen. So einfach ist es bei mir, es ging nie um etwas anderes.“ Jene Aussage war dem Gerüsteten vermutlich ausreichend genug, denn plötzlich atmete er einfach aus und ließ von der Rohrzange ab, die damit ungehindert tiefer nach unten rutschte und ihm die Luftröhre komplett abdrückte. Dem älteren der beiden blieb nicht viel Zeit zu realisieren, dass der Vernehmer bereits wieder handelte und ihm blieb überhaupt keine Zeit den Übergriff abzuwehren. Der Mann griff hinauf und schlug ihm mit beiden flach gehaltenen Händen kräftig auf die Ohren drauf, was den Mesmer stark zusammen zucken ließ. Die Geräusche waren plötzlich fern, die Augen presste er stark zusammen wegen den immer greller werdenden Kontrasten seiner Umgebung. Er spürte wie er an der Kehle gepackt und vom Mann runter geworfen wurde, bevor man ihm das Werkzeug entriss und ihn ein dumpfer Schlag an die Schläfe in die Dunkelheit beförderte.