Im Kreis
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„Ich.. Ich will es nicht tun, ernsthaft..“ Der Junge mit kurzen, braunen Haaren hockte angespannt auf dem Boden und zitterte, obwohl er für die kalten Bedingungen im Steingewölbe mehr als zureichend gekleidet war. Festes Leder war um seinen doch etwas breiteren Körper gespannt, ebenso lag ihm zusätzlich noch ein dicht verwobener Mantel um die Schultern. Als dann Schritte hinter ihm erklangen sah er über die Schulter in den von Fackeln erhellten Gang hinaus. Eine weitere Person kam dazu. Eine Frau nun mit braunen, gelockten Haaren, ebenso in Leder gekleidet wie auch der weitaus jüngere Bursche. Sie zog ihre rechte Braue hoch, sah ihm auffordernd entgegen. „Na los, zögert nicht.. Jede verstrichene Sekunde könnte zu viel sein.“ Sie sahen dann beide in den Raum dessen Boden mit einem gewaltigen beschrifteten Kreis voller Zirkel und Zeichen beschrieben war. Inmitten dessen okkulten Desasters lag Kassis, dem die Kälte abermals nichts auszumachen schien. „Hast du etwa das kürzere Streichholz gezogen?“, erkundigte sie sich, das von einem Grummeln des Jungen bestätigt wurde, auch, wenn er nichts sagte sondern nur die Brauen runter zog. Die Frau verschränkte ihre schmalen Arme vor der Brust, nickte die Wand entlang. „Da müsste irgendwo ein Besenstiel sein..“, setzte sie an, wurde jedoch von einem Schnarren Kassis' unterbrochen, woraufhin sie und auch der Junge zurück schreckten und auf Abstand gingen. „Ich bin schon die ganze Zeit wach..“, kam es grummelnd und zerknirscht vom Liegenden. „Also untersteht es euch mich mit einem Besenstiel anzustoßen, bis ich irgendwann wach bin.“ „Verzeiht!“, entkam es den beiden in der Türschwelle mit einem Japsen nach Luft, nachdem sie ob des Tadels leicht zusammen zuckten. Derweil richtete sich Kassis auf, nur um sich stehend erst einmal unter einem gedehnten Gähnen zu strecken. „Wer bei der falschen Anwesenheit des Grenth hat eigentlich angeordnet mich zu wecken?“ Damit wandte er sich den beide zu, woraufhin die Frau den Jungen dezent nach vorne schob und selbst einen Schritt zurück ging. „Na los..“ Der Bursche räusperte sich leise, sah fast schon wie vom Anblick der Steinziegel gefesselt auf den Boden runter und neigte das Haupt. „Dogrem war es, Herr..“ Kassis gluckste amüsiert, scheuchte dann in die Richtung beider. „Dann sei es euch verziehen.. Raus jetzt, kusch.“ Die Frau entgegnete ihm tatsächlich einen Salut, ehe sie sich abwandte und nach draußen ging, um dem Befehl des Kultisten nachzukommen, der sich langsam dem Jungen näherte, der immer mehr zu zittern begann. Über seine zwanzig war er sicherlich nicht gekommen. „Was wartest du noch? Hörst du schlecht?“, zischte Kassis, woraufhin der Jüngling eifrig den Kopf schüttelte und die Augen zusammen kniff. „N-Nein, Herr.. Aber ich soll Euch etwas ausrichten..“ Langsam neigte der Vermummte den Kopf auf die rechte Seite schief. „Ausrichten?“
„Verdoppelt? Dann sollte ich meine Aktivitäten einstellen.. So viele kann ich auch nicht einfach so abgreifen.. Das ist einfach unmöglich..“, sinnierte Kassis, während er sich mit den Fingern auf der bemalten, aber ansonsten nackten Brust herumtrommelte. „Das.. hmm.. Naja, wenn nicht er das weiß, wer dann..“, grummelte er noch nach, während seine Sohlen bei jedem Schritt leise auf dem steinigen Boden patschten, was ein leises und vermeintlich lustiges Geräusch verursachte, das auch noch von den kargen Wänden zurück geworfen wurde. Dem Jungen an seiner Seite war allerdings überhaupt nicht zum Lachen zumute. Stattdessen schlich sich eine gewisse grüne Farbe auf seinen von leichten Sonnensprossen befallenen Nasenrücken, während eine allgemeine Blässe ihn befallen hatte. Kassis seufzte plötzlich auf, was ihn nochmal zur Seite wegspringen ließ, bevor er sich doch wieder ordentlich neben ihn begab und weiter lief. Obwohl sie an vielen Abbiegungen und -zweigungen vorbei kamen gingen sie beinahe schon stur immer weiter geradeaus. Der schmale Gang endete nach einigen Minuten des gemächlichen Fußmarsches in einer gewaltigen, hohen Halle. Ihre kreisrunde Form war auf vier Ebenen aufgestockt und erstreckte sich somit fast zwanzig Meter in die Höhe. Jede Ebene besaß offene Kluften in die verschiedensten Richtungen – weitere Gänge, die zu weiteren Räumen und Korridoren führten. Flaggen, Banner, Verzierungen. Man misste es regelrecht in den kargen, unterirdischen Systemen, die von Fackeln an den Wänden oder aber in Vorrichtungen die Umgebung erhellten. Inmitten dessen stand ein stattlicher Baum mit einem massiven Stamm, der sich über die Hälfte hinauf zur Decke streckte und die dicken Äste nach oben hob, während die Baumkrone imponierend dicht und gesund war. Fast schon dekorativ hat man aus dicken Specksteinen einen Kreis um ihn herum aufgebaut, als würde man damit die Wurzeln vor Trampelpfaden schützen wollen. Langsam ging Kassis in Begleitung des Jungen eine von vielen Schrägen hinab, welche die Ebenen miteinander verbanden und schließlich zum Boden hinab führten. Mit schief geneigtem Kopf musterte Kassis offenbar den enormen Baum, während der Bursche endlich den Mut fand das Wort wieder zu erheben. „Er würde Euch dann hier erwarten, Herr..“ „Mhm.. Zwei Dinge noch..“, murrte Kassis, der den Kopf gen den Jungen drehte. „Erstens.. du holst mir etwas zu essen. Zweitens.“ Seine rechte Hand hob sich und der Zeigefinger verwies auf den gewaltigen Baum. „Was macht das Ding hier?“ „Das erkläre ich Euch, Kassis.. Verschwinde, Jacob.“, ertönte eine matte, männliche Stimme im Hintergrund, während sich leise Schritte näherten. Der Bursche zuckte abermals zusammen, rannte dann in der untersten Ebene in einen der Gänge rein. Der Vermummte zischte leise bei der Stimme, die sich dort erhob und sich in das Gespräch einmischte, ehe er sich zu der Person umwandte, als die Schritte hinter ihm verklangen.
Kassis musste den Kopf ein Stück neigen, um dem Mann vor sich entgegen zu sehen. Keineswegs war dieser klein, im Gegenteil. Auch er war von stattlicher Größe, allerdings weitaus breiter gebaut, als der Vermummte selbst. Wie so viele trug auch er lederne, fest sitzende Kluft, die mit zich Bändern und Leinen fester angezurrt wurde, dazwischen sogar noch Klingen und Greifhaken an Ort und Stelle haltend. Eine Kapuze lag ihm im Nacken und entblößte somit das von Alter geplagte, schon eingefallene Gesicht, das keineswegs von seiner markanten Note einbüßen musste. Der Bartschatten war ebenso meliert wie auch die etwas längeren Haare, die ihm platt auf den Kopf lagen. Fest hatte er die Arme hinter dem Rücken verschränkt, wodurch die breite Brust etwas nach vorne stand, doch lockerte er die Haltung, als Kassis offenbar darauf bestand mit seiner Hand zum Baum zu deuten. „Warum?“ Der Mann atmete langsam durch. „Einige meiner Söldner fanden ein.. niederes Artefakt der Melandru.. Irgendetwas in diese Richtung.“ Der Mann beobachtete das langsame Senken der Hand Kassis', während er selbst bedächtig weiter sprach. „Sie brachten es hier her, sie wollten es untersuchen und machten es kaputt.. Und nun haben wir hier einen Baum.“ Er hob den Blick aus eisig blauen Augen auf das vermummte Gesicht seines Gegenübers, der ihm eine rege Weile entgegen schwieg. „Wir.. hatten also ein Artefakt..“ „Ja.“ „.. haben es hier her gebracht..“ „Ja.“ „.. und dann hat man es zerstört?“ Ein bekräftigendes Nicken des Älteren. „So und nicht anders, Kassis.“ Kurz zuckte der Vermummte, als hätte man ihn angestochen. „Meinst du das ernst, Dogrem?“, murmelte er dann reichlich stumpf, woraufhin ihm der Mann mit einem stummen Grinsen antwortete. Wieder zuckte Kassis, wobei auch der Kopf ein Stück nach links ruckte, ehe er in lautes und schrilles Lachen verfiel und in die Hocke ging. „Mit welchen Idioten haben wir es hier zu tun?!“, kreischte Kassis irgendwo zwischen Verzweiflung, Empörung und purem Amüsement, während er von seinem eigenen Gelächter durchgeschüttelt wurde. Der Ältere schmunzelte dünn zu ihm runter. „Ich wusste, dass es dir gefallen würde.. Aber nun gut. Zu einem ruhigeren Ort?“ Die Frage hing so für einige Momente in der vollkommen leeren Halle, während das schrille Lachen Kassis' langsam verstummte. „Und was sollen wir nun genau mit dem Baum machen?“ Dogrem sah abermals hinauf in die grüne Krone, während auch der Vermummte seinen Kopf in den Nacken legte. Dann hob er die Schultern hoch und richtete sich auf. „Was weiß ich.. Lassen wir ihn hier doch stehen, hm? Was soll ein Baum schon anrichten.“
„Wo ist Sennis?“ Fast schon erwartungsvoll wirkte Kassis auf der anderen Seite des Tisches, der wortwörtlich aus der Wand geschlagen wurde, während er Dogrem gegenüber auf einem schäbigen Stuhl saß. Gierig biss er in das Brötchen, welches der Junge, den der Ältere Jacob nannte, ihm vor wenigen Momenten vorbei brachte. Sicherlich aus gutem Grunde scheuchte Dogrem ihn gleich wieder fort. Die Tischmanieren ließen ebenfalls zu wünschen übrig, zog sich Kassis doch die Leinen nur soweit zur Seite, damit er das Brötchen ungehindert zwischen seine Zähne schieben konnte. Der Raum in welchen sie sich befanden hätte man fast schon als Gemeinschaftsraum, oder Speisehalle umschreiben können, doch fehlten sowohl die Anrichten, als auch der Flair, welcher einem in solchen gemütlichen Umgebung sonst fast schon den Hut vom Kopf schlägt. Stattdessen war es ein weiterer, karger Raum in welchem sich beinahe der Güte Willens einige Sitzgelegenheiten befanden. Jene Räume, welche Rituale, Übungen und anderweitige Unarten beherbergten waren sogar hier nicht öffentlich zugänglich. Dumm wäre es ja. Einige, wenige Gestalten begannen im hinteren Teil eine Traube zu bilden. Zwar hielten sich die dortigen Gespräche äußerst gedämpft und zahlenmäßig überschaubar, doch wurden es immer mehr Menschen und Worte. Auch hier hatte sich die lederne Tracht offenbar durchgesetzt, auch wenn einige wenige dennoch mit den erwarteten Roben samt Vermummung umher liefen. Selbst in den eigenen Reihen fiel Kassis einfach auf, der kauend auf eine Antwort Dogrems wartete. Dieser hielt die Arme vor der Brust verschränkt, beobachtete den gierigen Schlund noch eine Zeit lang, ehe er auf die Höhe des verdeckten Gesichts sah, an deren Stelle ein Paar von Augen hätte sitzen müssen, wenn die Leinen nicht im Weg gewesen wären. „Nach dem Übergriff mit den Sprengsätzen ist sie nun überall.“, antwortete er dem Essenden äußerst distanziert, während Kassis langsamer kaute und irgendwann damit aufhörte. „Was?“, kam es reichlich ungläubig und mit vollem Mund entgegen, was er offenbar sogar realisierte, da er runter schluckte. Ein schnaubendes Durchatmen folgte, ehe er nochmals ansetzte. „Was? Ich hörte nichts von Spreng-“ Mehr kam dann doch nicht raus, bevor der Ältere ihm eine abwartende Geste mit der rechten Hand entgegen brachte. „Ihre Schüler haben sich komplett überschätzt.. Sie riefen Schatten und die haben gleich die ganze Schule zerfetzt. Sie kam da leider auch nicht raus.“ Kassis stöhnte tief auf, lehnte sich mit dem Rücken an das Gestein hinter und ließ die Schultern ein Stück runter sinken. „Das ist ein enormer Verlust für uns..“, murmelte er dann, senkte den Kopf dann. Ob aufgrund der Betrübnis, oder aber um das Brötchen in seiner Hand genauer anzusehen konnte man beim besten Willen nicht sagen. „Sie war wie eine Mutter für mich..“, fügte er dann noch an, woraufhin Dogrem seine Braue anhob. „Sie WAR deine Mutter.“, feixte er regelrecht, woraufhin Kassis in leises Kichern überging und mit der freien Hand mehrmals abwinkte. „Ja.. ja.. 'War', du sagst es.. Lass uns nicht über die Vergangenheit sprechen.“ Er grinste ihm zahnlastig entgegen, nur um wieder ins Brötchen zu beißen. Äußerst dämmernd verengte der Ältere die Augen und schwieg sich darüber aus, woraufhin Kassis erneut langsamer kaute. „Waff?“, schmatzte er ihm entgegen. „Hab'f waff fal-?“ „Nein, hast du nicht.. Wie schmeckt das Brötchen?“ Kassis senkte und hob den Kopf mehrmals, nur um wieder zu grinsen. „Familiär.. Vertraut..“ Langsam nickte ihm Dogrem zu, woraufhin der Vermummte nur noch einmal auflachte und sich dabei verschluckte. Husten klopfte er sich forsch gegen die Brust, kam irgendwann doch wieder zu Atem und schnaufte aus. „Wie viel von ihr ist da drinn?“ „Ungefähr ein Pfund auf fünfzig weitere.. Ist nicht so, dass wir hier unten Irgendetwas verschwenden würden.. Oder Irgendwen.“ Der Blick des Alten richtete sich kurz auf die Menschentraube, die sich immer mehr ballte, dann doch zum Kultisten zurück, der sich schon wieder über das Brötchen hermachte. „Ich wollte dir das schon immer sagen.. Du und deine Mutter. Ihr habt beide ein komplett verstörtes Verhältnis zueinander.“ Kassis grunzte amüsiert. „Ich mag ihren Geschmack.“, schmatzte er ihm grinsend zu, wobei Dogrem ob des Anblicks blutiger Sehnen und Fransen zwischen seinen Zähnen die Brauen zusammen zog. „Ich meine das ernst..“, murrte er, woraufhin der Vermummte nochmals zubiss. „Erinnert mich an damals.. Gute Zeiten waren das.. Gute Zeiten.“ „Warum hat man dich nur auserwählt zu dienen.“, brummte Dogrem daraufhin in die Hand, die er sich auf die Antwort hin über das Gesicht legte.
„Naja.. Und dann schlug ich ihm seine eigene Klinge durchs Hirn.“ Kassis nickte bedächtig, während Dogrem die gesamte Erzählung über einfach nur schwieg. Mit einem bedächtigen Durchatmen schüttelte er dann den Kopf, als der Vermummte am Ende ankam. „Unverständlich.. Du hättest so viele Leute in den Kreis holen können.“ „Die Seelen sind mir weitaus wichtiger.. Wir sind ohnehin viel besser, als sie jemals sein können!“ „Und dann? Schau dir an was mit Sennis passiert ist.. Wir waren drei und nun sind wir nun noch zu zweit.. Wir könnten zwar Kontakt zu anderen Kreisen und Horten aufbauen, aber das dauert seine Zeit, die vollkommen unnötig verplempert ist, wenn wir nicht einfach schon Kinder ausgebildet hätten.“ Kassis grummelte leise und verstimmt, obwohl er wusste, dass an Dogrems Worten nichts auszusetzen war. „Ohne Feinde sind wir dennoch besser drann, als mit vielen gegen viele Feinde..“, feixte er etwas verbissen zurück, woraufhin der Ältere tiefer durchatmete. „Deine Überheblichkeit wird dir noch das Genick brechen, Junge..“ Er löste die Arme aus der Verschränkung, griff unter den Lederharnisch und entwendete aus einem Zwischenraum ein kleines Büchlein hervor. Wieder das verbrannte Leder, wie das das beinahe verblichene Muster. „DU! Ich habe mich schon gefragt wo es ist!“ Herrisch riss Kassis ihm das kleine Tagebuch aus der Hand, bettete es hinter den Gürtelbund und grummelte abermals in einem verstimmten Unterton. „Du hast darin gelesen, nicht wahr?“ „Ja, habe ich..“ Kassis brummte. „Koron hätte das nicht gemacht.. und hat es auch nicht.“, zischte er in einem argwöhnischen Tonfall zu Dogrem rüber, der wieder seine Braue hob. „Wie schmeckte er?“ Ein abtuendes Schulterzucken folgte der Frage von Seiten des Vermummten aus. „Richtig gebraten sicherlich nicht anders, als anderes Fleisch.. Roh auch nicht anders.. Aber lenk' nicht ab! Du weißt ganz genauso gut wie ich, dass nur der Stärkere hier überleben wird.“ Kassis schlug mit der Faust auf den Steintisch, was schweigend und reglos von Dogrem beobachtet wurde, welcher den Blick zu seinem Gesprächspartner zurück hob. „Und was, wenn der Stärkere einen scharfen Verstand niederschlägt? Wie willst du das erklären? Damit wird Nutzen vernichtet..“ „Gah!“ Wieder schlug der Vermummte mit der Faust auf den Tisch, bevor die Aufmerksamkeit der beiden auf die Menschentraube gelenkt wurde, als von dort die ersten Unruhen auftraten. „Da reißen sich bestimmt zwei gerade den Kopf ab..“, murrte Dogrem, der das rechte Bein über das linke schlug und fast schon auffordernd gen Kassis sah, der ein Schnauben zur Antwort brachte. „Sollen sie doch.. Als ob es das erste Mal-“ „Was ist mit dem scharfen Verstand?“ „SEI RUHIG!“, blaffte Kassis ihm zu, richtete sich dann auf. „Ich hasse dich so sehr..“, fauchte er ihm dann noch zu, nur um zur Menschentraube zu gehen, die unter erschrockenem Aufatmen auseinander getrieben wurde, bis nur noch zwei Jünglinge dort am Boden waren, die sich immer noch gegenseitig verprügelten. „Auseinander und zwar sofort, ansonsten werde ich hier und jetzt eine Aatxe beschwören und euch von ihr zerfleischen lassen!“ Die beiden Streithammel ließen sofort voneinander ab, richteten sich auf und rasten mitsamt der zuvor noch sehr innigen Traube aus sämtlichen Ausgängen hinaus. Kassis brummte, ging zu Dogrem zurück, welcher sich bereits aufgerichtet hatte, und hob eine Hand für eine gebietenden Geste an. „Sag es nicht..“ Dogrem brummte amüsiert, verschränkte die Arme hinter dem Rücken und blickte ihm einfach nur schweigend entgegen. Wenige Sekunden zogen sich dahin, die für den Vermummten wohl zu viel waren. Er begann unruhig zu werden, sich immer wieder anzuspannen und zu verkrampfen. „Sag es!“, brüllte er ihm dann regelrecht entgegen. „Der scharfe Verstand hat gewonnen.. Auch, wenn die Drohung vollkommen umsonst war. Sie wären auch auseinander gegangen.“ „Gah!“ Kassis warf die Arme über den Kopf, ging im nun leeren Raum unruhig auf und ab, nur um mehrmals abzuwinken. „Egal nun, egal nun.. Ich habe neue Aufträge für den Kreis und du musst deine Leute auch zusammen raffen.“ Schlagartig wirkte Dogrem gefährlich aufmerksam. „Um was geht es genau?“ Sehr langsam drehte sich der Vermummte wieder zu ihm herum. „Es geht um den Herzwald.“